ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Die Weltmeisterschaft 2007 wird vom 12. bis 30. September als Rundenturnier
mit zwei Umgängen im Sheraton Hotel in Mexiko City ausgetragen. Der
Gesamtpreisfonds beträgt 1,3 Mio US-Dollar.
Das Fünf Sterne Sheraton Centro Histórico Hotel & Convention Center in Mexico
City ist Gastgeber der Weltmeisterschaft.
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Blick ins Innere des Sheraton Convention Centers
Kleine Rückschau: Weltmeisterschaften 1948 bis 2003
Das Preisgeld wurde unabhängig vom Ausgang des Wettkampfes geteilt, eigentlich spielten die beiden um den Titel des einzigen Weltmeisters - und um den Teilnahmeplatz in Mexiko City. Da die Verträge mit den Spielern und dem Veranstalter schon gemacht worden waren, war eine Änderung der Platzzahl für das WM-Turnier in Mexiko nicht mehr möglich. So spielten Topalov und Kramnik auch um den einen Teilnahmeplatz, den Topalov in San Luis gewonnen hatte, dann aber gegen Kramnik verlor.
Die Geschichte der Weltmeisterschaften zwischen 1993 und 2006 - und besonders
seit 1997 - ist leider von
großer Uneinigkeit und dem völligen Fehlen von Konstanz geprägt. Regeln und Formate
wurden aufgestellt, geändert, wieder geändert, neu formuliert usw. Der
Versuch, die Weltmeisterschaften als das Aushängeschild des
Weltschachverbandes adäquat zu vermarkten, ist infolge dessen bisher nicht gelungen. Zuletzt
konnte noch Garry Kasparov mit seiner PCA Sponsorengelder für Weltmeisterschaften
beschaffen, 1993 mit der Times, dann mit Intel. Die FIDE lebt stattdessen vom Geld, das entweder
von ihrem Präsidenten bereitgestellt wird oder aus dubiosen Quellen stammt.
Doch dies soll sich nun alles ändern.
Weltmeisterschaft reloaded
Die "Puppenspieler" von Mexiko
Player | Nat. | Rtn | Birth |
Vishwanathan Anand | IND | 2792 | 1969 |
Vladimir Kramnik | RUS | 2769 | 1975 |
Alexander Morozevich | RUS | 2758 | 1977 |
Peter Leko | HUN | 2751 | 1979 |
Levon Aronian | ARM | 2750 | 1982 |
Peter Svidler | RUS | 2735 | 1976 |
Boris Gelfand | ISR | 2733 | 1968 |
Alexander Grischuk | RUS | 2726 | 1983 |
Wie schon in San Luis, so werden auch in Mexiko City alle Spieler optimal vorbereitet sein und sehr kampfeslustig an den Start gehen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Turnieren der Topspieler handelt es sich ja hier nicht um ein Schauturnier, sondern es geht um den Weltmeistertitel. Der Einsatz ist dennoch nicht für alle Spieler ganz gleich. Gewinnt Kramnik, so wird der zur Zeit amtierende Weltmeister danach gegen Topalov einen Wettkampf spielen. Bei dieser Begegnung ist schon vorweg für Brisanz gesorgt. Gewinnt einer der anderen, so erhält er einen - gut dotierten - zusätzlichen Revanche-WM-Kampf gegen Kramnik. Anand, der sich in Interviews kürzlich über die Sonderregeln der FIDE zugunsten von Kramnik und Topalov beklagt hat, räumte allerdings ein, dass ein Wettkampf gegen Kramnik nicht das Schlechteste sei, was einem passieren könne. Dabei dachte er sicher auch an die finanziellen Aspekte, denn mit Josef Resch steht der Sponsor eines solchen Wettkampfes schon bereit.
Einer wird gewinnen
Viswanathan Anand:
Mit Elo 2792 führt der Inder die derzeitige Elorangliste an. Seit fast 15
Jahren gehört Anand zur absoluten Weltspitze. 1993 überschritt er erstmals
die 2700-Elomarke und hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet. Im April
2006 war er der vierte Spieler nach Kasparov, Kramnik und Topalov, der die
2800-Marke überschritt. Neben unzähligen Turniersiegen gehören sicher die
Vizeweltmeisterschaft 1995, als er im Wettkampf Garry Kasparov unterlag, die
FIDE-Vizeweltmeisterschaft 1997/98 und der Titelgewinn bei der
FIDE-Weltmeisterschaft 2000 zu seinen größten Erfolgen. Anand, obwohl mit 38
Jahren nach Boris Gelfand ältester Spieler im Feld, ist im Zenit seines
Könnens und einer der Topfavoriten in Mexiko City.
Vladimir Kramnik:
Als Garry Kasparov 1992 für die Schacholympiade Manila Vladimir Kramnik ins
russische Team holte, sah der Weltmeister in dem damals 17-Jährigen seinen
Nachfolger. In der Folge bestätigte Kramnik diesen Eindruck und trumpfte in
vielen Turnieren groß auf. Bis zum Jahr 2000 wies die Leistungskurve des
langen Mannes aus Tuapse steil nach oben. In jenem Jahr besiegte er
schließlich seinen einstigen Mentor beim Wettkampf in London und löste ihn als
Weltmeister ab. Danach verteidigte er 2004 seinen Titel als Weltmeister im
klassischen Schach im Wettkampf gegen Peter Leko und besiegte im letzten Jahr
den FIDE-Weltmeister Veselin Topalov im Wiedervereinigungskampf. In den Jahren
nach seinem Sieg über Kasparov wurde Kramnik von Morbus Bechterew befallen.
Anfangs auch nicht richtig diagnostiziert, beeinträchtigte die Krankheit
Kramniks Leistungen im Laufe der Jahre 2003-2005 in starker Weise. Nach
medikamentöser Behandlung im letzten Jahr macht der Weltmeister seitdem
einen sehr stabilen Eindruck mit einer nach oben zeigenden Formkurve und hat
guten Aussichten seinen Titel zu verteidigen.
Alexander Morozevich
Der inzwischen 30-jährige Morozevich nimmt derzeit hinter Anand, Kramnik,
Topalov und Ivanchuk Platz fünf in der Weltrangliste ein. Das Spiel des
Moskowiten ist von großem Einfallsreichtum und Originalität geprägt. Im
taktischen Bereich verfügt er über außergewöhnliche Fähigkeiten. Morozevich
spielt meist kompromisslos auf Sieg, was stets für große Unterhaltung sorgt,
sich beim Spiel gegen die Besten der Welt manchmal aber als Nachteil erweist.
Bisher fehlte es Morozevich etwas an Konstanz für den ganz großen Wurf.
Allerdings ist er stets für eine Überraschung gut, besonders wenn er einen Lauf
bekommt.
Peter Leko
Schon als Jugendlicher rückte Peter Leko in den Kreis der ganz großen Spieler
auf. Im Jahr 1999 überschritt der Ungar die 2770-Marke und erreichte 2005 mit
dem vierten Platz in der Weltrangliste seine beste Platzierung. Derzeit nimmt
er den siebten Rang ein. Der Ungar ist ein sehr sicherer Spieler, der schwer
zu besiegen ist, der aber manchmal trotz eifrigen Bemühens auch gut stehende Partien
nicht gewinnen kann. Leko ist aber durchaus in der Lage, auch stark besetzte
Turniere zu gewinnen, wie seine Resultate in Wijk 2005 oder beim Tal-Memorial
2006 gezeigt haben. Für die WM hat er sich auf sehr überzeugende Weise in den
Kandidatenwettkämpfen qualifiziert.
Levon Aronian
Der Armenier mit Wohnsitz in Berlin war der Shootingstar des Jahres 2005, als
er u.a. den World Cup in Khantiy Mansisk gewann. Durch seine Erfolge rückte
der heute 24-Jährige bis auf Platz drei in der Weltrangliste vor. Derzeit nimmt er
Rang acht ein. Aronian ist ein Spieler, der jeden anderen Spieler der Welt
schlagen kann. In Schnellschachwettkämpfen besiegte er kürzlich Kramnik und
machte Anand schwer zu schaffen. In den Kandidatenwettkämpfen setzte er sich
jedoch nur knapp gegen Carlsen und Shirov durch.
Peter Svidler
Genau genommen wurde Peter Svidler Vizeweltmeister 2005, denn in San Luis
belegte er hinter Topalov, dank besserer Wertung noch vor dem punktgleichen
Anand Platz Zwei. In der Weltrangliste liegt der 31-Jährige derzeit auf Platz
Zwölf. Seit 2003 war der St. Petersburger aber zumeist unter den Top Ten zu
finden und belegte 2005 als bestes Resultat Platz Vier. Obwohl immer auf
Augenhöhe mit den Besten der Welt, fehlen in Svidlers Turnierkarriere die ganz
großen Erfolge. Vielleicht ist der Musikliebhaber auch am Brett zu sehr
Künstler.
Boris Gelfand
Der gebürtige Weißrusse und Wahlisraeli Boris Gelfand ist der älteste
Spieler im Feld und gehört eigentlich schon "seit immer" zu den Topspielern
der Zunft. Im Moment liegt er auf Platz 13 der Weltrangliste. Für ihn gilt in
gewissem Maße das gleiche wie für Peter Svidler. Auch Gelfand fehlen ein wenig
die ganz großen Turniererfolge. Selbstkritisch und offen hat der junge Vater
zugegeben, dass es ihm viel leichter fällt, gegen Eloschwächere zu punkten als
sich gegen Bessere oder Spieler mit ähnlich hoher Elozahl zu behaupten.
Alexander Grischuk
Der 24-jährige hatte Ende der 90er Jahre einen kometenhaften Aufstieg und
erreichte 2003 mit Platz Sieben seine bisher beste Platzierung in der
Weltrangliste Der Moskowite ist mit Talent gesegnet wie kein Zweiter in der
Schachwelt, gehört aber offenbar nicht zu den Fleißigsten der Branche. Obwohl
einmal das größte Talent der Szene stagniert Grischuk in seinen Leistungen
seitdem. Seit Kurzem ist er mit der Großmeisterin Natalia Zhukova verheiratet
und hat mit ihr eine Tochter. Zuletzt war Grischuk wieder mehr im Schach
aktiv.
Zeitplan
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Die Weltmeisterschaft beginnt
offiziell mit einer Eröffnungsveranstaltung im Mexico City Theater am
Mittwoch, den 12. September um 19 Uhr Ortszeit. Die Runden beginnen an den
Spietagen jeweils um 14 Uhr. Die Schlussfeier wird im ehemaligen
Rathaus am 30. September ab 19 Uhr veranstaltet. Mexiko City liegt zeitlich sieben Stunden hinter MEZ
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