WM-Turnier in Mexiko City

von ChessBase
31.08.2007 – Noch knapp zwei Wochen, dann beginnt in Mexiko die Weltmeisterschaft 2007. Zum dritten mal nach 1948 und 2005  und nach den letzten Plänern der FIDE auch vorerst zum letzten Mal wird sie in Form eines Rundenturniers durchgeführt. Vier Spieler sind durch ihre Platzierungen bei der WM von San Luis vorqualifiziert: Svidler, Anand und Morozevich nehmen auch in Mexiko City teil. Kramnik hat durch seinen Wettkampfsieg über Topalov dessen Freiplatz übernommen. Vier Spieler haben sich in Kandidatenwettkämpfen qualifiziert: Leko, Aronian, Gelfand und Grischuk. Das Preisgeld beträgt 1,3 Mio US-Doller. Die erste Runde wird am 13. September um 14 Uhr (Ortszeit) gestartet. GM Yasser Seirawan wird live per Audio im Fritzserver kommentieren. Offizielle Webseite der WM... Weltmeisterschaft: Rückblick und Ausblick...

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Weltmeisterschaft 2007 Mexiko - die Wende zum Guten?

Die Weltmeisterschaft 2007 wird vom 12. bis 30. September als Rundenturnier mit zwei Umgängen im Sheraton Hotel in Mexiko City ausgetragen. Der Gesamtpreisfonds beträgt 1,3 Mio US-Dollar.
 



Das Fünf Sterne Sheraton Centro Histórico Hotel & Convention Center in Mexico City ist Gastgeber der Weltmeisterschaft.

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Blick ins Innere des Sheraton Convention Centers

Kleine Rückschau: Weltmeisterschaften 1948 bis 2003

Zum dritten Mal nach Den Haag/Moskau 1948 und San Luis 2005 wird damit die Weltmeisterschaft in einem Rundenturnier durchgeführt. Mit dem ersten WM-Turnier in Den Haag übernahm die FIDE nach dem Tode von Alexander Alekhine die Durchführungen der Schachweltmeisterschaften, die vorher privat vom jeweiligen Amtsinhaber mehr oder minder nach Gutdünken und ohne feste Regeln gehandhabt worden waren. Der erste Weltmeister der FIDE (um das Wort FIDE-Weltmeister zu vermeiden) wurde der damals 37-jährige Mikhail Botvinnik. Eigentlich hatte Botvinnik früher zum Zuge kommen müssen, aber der Weltkrieg verhinderte einen Wettkampf gegen Aljechin.

Nach dem WM-Turnier, das mit Botvinnik, Smyslov, Reshevsky, Keres und Euwe in fünf Runden gespielt wurde, ging die FIDE wieder zum Wettkampfsystem über. Ein WM-Zyklus reichte dabei meist über drei Jahre und bestand aus Zonenturnieren, Interzonenturnieren, Kandidatenturnier (später Kandidatenwettkämpfe) und dem WM-Kampf. Botvinnik hatte sich außerdem das Recht von Revanchewettkämpfen einräumen lassen - zweimal holte er sich den verlorenen Titel auf diesem Wege zurück, 1958 gegen Smyslov und 1961 gegen Tal. Nach dem das Revancherecht gekippt wurde, war es dann auch 1963, Botvinnik war inzwischen auch schon 52 Jahre alt, mit dem WM-Titel vorbei. Petrosian übernahm das Zepter, nicht nur als Titelträger, sondern auch mit seinem Einfluss im sowjetischen Schachverband.

Die Zeit zwischen 1948 und 1958 muss für die Schachfreunde zumindest in Bezug auf den Weltmeister sehr deprimierend gewesen sein, denn der vermeintlich beste Spieler beteiligte sich außerhalb der WM-Kämpfe kaum an Turnieren. Für das Jahr  1952 verzeichnet die Datenbank ein Turnier in Budapest - Botvinnik wurde Dritter - und die 20. UdSSR-Meisterschaften, die er allerdings noch einmal nach Stichkampf gegen Tajmanov gewann. 1956 gab es dann noch den Sieg beim Aljechin-Memorial. Dann ist es mit Ausnahme von ein paar Promotions-Turnieren, die er mit seinem Freund Salo Flohr in den Niederlanden bestritt, erst einmal vorbei mit Botvinniks Turnieraktivitäten. Ende der 60er spielte er dann noch mit allerdings gutem Erfolg in den Turnieren Palma de Mallorca, Monte Carlo und Wijk mit.

Nach dem Skandalturnier in Curacao 1962 wurde das Kandidatenformat auf Wettkämpfe anstelle eines Turniers umgestellt. Fischer hatte den Sowjets Mauschelei und Absprache vorgeworfen. Die WM-Kämpfe wurden zunächst über 24 Partien geführt. Bei Unentschieden blieb der Amtsinhaber Weltmeister. Unter dem Einfluss von Fischer wurde dies später geändert. Sieger war nun, wer zuerst sechs Siege zusammen hatte. Für Fischer war das in seiner Glanzzeit kein Problem. Sechs Siege hatte er  gelegentlich schon nach sechs Partien eingefahren. Später zeigte sich dann aber die Kehrseite dieser Regel, als der erste Wettkampf zwischen Karpov und Kasparov nach 48 Partien immer noch keinen Sieger hatte und schließlich abgebrochen wurde - gegen die geltenden Regeln, übrigens.

Schisma

Das WM-Format der FIDE hielt bis 1993. Dann zerbrach die Weltmeisterschaft in zwei Teile. Für diesen Umstand wird gerne Kasparov als maßgeblicher Verursacher verantwortlich gemacht, eine genaue Betrachtung der damaligen Vorgänge zeigt jedoch, dass dieses Urteil falsch ist. Vielmehr ist es der Politik und dem Starrsinn des damaligen FIDE-Präsidenten Florenico Campomanes zu verdanken, dass die Weltmeisterschaft 1993 in die Brüche ging. Campomanes und Karpov waren mit dem WM-Kampf 1978 in Baguio City, den Campomanes organisiert hatte, gute Freunde geworden und bei mancher Gelegenheit nutzte der damalige Weltmeister seinen Einfluss auf die FIDE - auch im sowjetischen Schachverband war sein Wort von großem Gewicht-, um seine Position zu stärken. So wurde der aufstrebende Kasparov bei seinem Kampf um die Weltmeisterschaft bei vielerlei Anlässen vom Sowjetverband und dem FIDE-Präsidium benachteiligt und musste u.a. zwischen 1984 und 1990, in sechs Jahren also, nicht weniger als fünf WM-Kämpfe gegen Karpov spielen, von denen immerhin zwei, der Wiederholungswettkampf von 1985 und der Revanchewettkampf von 1986, unter fragwürdigen Umständen zustande kamen. Als mit Short zum ersten Mal ein anderer Herausforderer als Karpov antrat, wagte Kasparov den Machtkampf mit der FIDE und Campomanes. Statt nun mit Kasparov zum Ausgleich zu kommen, um die Einheit der Schachwelt zu wahren, gab der starrsinnige Campomanes im Streit um die Ausrichtung nicht nach und ließ schließlich die Zerstörung der einheitlichen FIDE-Weltmeisterschaft zu.

Letztlich war diese das Resultat des Machtkampfes zwischen Kasparov und Karpov, der zunächst innerhalb des sowjetischen Verbandes geführt und schließlich in die FIDE getragen wurde. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern im Präsidentenamt, hat Campomanes es leider versäumt, eine neutrale Position einzunehmen.
 
Chaos

Während Kasparov und dann Kramnik auch ohne FIDE weiter das Format der WM-Zweikämpfe pflegten, führte der neue FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov ohne Not ein neues WM-System ein - K.-o.-Turniere mit 128 Teilnehmern. Erstmals wurde das neue System 1997 in Groningen ausprobiert, damals noch formal als Qualifikation für einen WM-Kampf des Siegers, der dann Anand hieß, gegen Karpov. Danach wurde das Knock-out-Format mit häufig geänderten Terminen, Zyklen und Regeln, Bedenkzeiten, noch viermal als auch formal echtes WM-Turnier durchgeführt: in Las Vegas (Khalifman), Moskau (Ponomariov), Madras/Teheran (Anand) und Tripolis (Kasimdzhanov). Schließlich machte sich auch in der FIDE die Auffassung breit - besonders nachdem in Tripolis nur noch wenige Spitzenspieler teilnahmen -, dass dieses Format nicht geeignet ist, die Weltmeisterschaften in adaequater Form auszuspielen und der Popularität des Schachs zu dienen. Tatsächlich hat sich nur ein einziger Spitzenspieler je durchsetzen können: Anand.

Der große Favorit des WM-Turniers vor zwei Jahren in San Luis war ebenfalls Vishy Anand. Am Ende gewann jedoch Veselin Topalov, der in der Hinrunde des Turniers wie von einem anderen Stern auftrumpfte und eine Elo-Leistung von über 3000 erzielte. Das spannende Turnier mit vielen hochklassigen Partien kam zumindest in der Schachwelt sehr gut an und die FIDE beschloss, das Format zu wiederholen und fand mit Mexiko City einen geeigneten Ausrichter.

Ursprünglich sollten die ersten beiden des WM-Turniers von San Luis für Mexiko City vorqualifiziert sein, dann änderte man es während des Turniers auf vier vorqualifizierte Spieler - die Hälfte der Teilnehmer -, was nur noch vier Plätze für andere Spieler frei ließ. Im Hintergrund dieses zweifelhaften Beschlusses stand der Wunsch des FIDE-Präsidiums, die Anzahl möglicher Gegner für einen WM-Kampf gegen den Weltmeister im klassischen Schach, Vladimir Kramnik weitmöglichst zu reduzieren, um diesen Patt zu stellen.

Dann kam es aber überraschend zu einer Übereinkampf zwischen Topalov, der FIDE und Kramnik über einen Wiedervereinigungswettkampf. Erste Gespräche hatte es schon in San Luis zwischen dem Topalov-Manager Silvio Danailov und dem Kramnik-Manager Carsten Hensel gegeben. Ursprünglich sollte der Wettkampf in der Bonner Kunsthalle stattfinden, wurde dann aber kurzfristig vom Topalov-Team aus unbekannten Gründen abgesagt. Schließlich fand er in Elista statt, wo er unter den bekannten skandalösen Umständen über die Bühne gebracht wurde. Auch hier sorgte der Mangel von Neutralität und Unvoreingenommenheit von FIDE-Offiziellen, in diesem Fall der Vizepräsidenten Georgios Makropoulos und Zurab Asmaiparashvili, für die Spannungen neben dem Schachbrett. Zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch stehend, konnte der Wettkampf dann durch das Eingreifen von Präsident Kirsan Ilyumzhinovs noch zu Ende geführt werden.        

Das Preisgeld wurde unabhängig vom Ausgang des Wettkampfes geteilt, eigentlich spielten die beiden um den Titel des einzigen Weltmeisters - und um den Teilnahmeplatz in Mexiko City. Da die Verträge mit den Spielern und dem Veranstalter schon gemacht worden waren, war eine Änderung der Platzzahl für das WM-Turnier in Mexiko nicht mehr möglich. So spielten Topalov und Kramnik auch um den einen Teilnahmeplatz, den Topalov in San Luis gewonnen hatte, dann aber gegen Kramnik verlor.

Die Geschichte der Weltmeisterschaften zwischen 1993 und 2006 - und besonders seit 1997 - ist leider von großer Uneinigkeit und dem völligen Fehlen von Konstanz geprägt. Regeln und Formate wurden aufgestellt, geändert, wieder geändert, neu formuliert usw. Der Versuch, die Weltmeisterschaften als das Aushängeschild des Weltschachverbandes adäquat zu vermarkten, ist infolge dessen bisher nicht gelungen. Zuletzt konnte noch Garry Kasparov mit seiner PCA Sponsorengelder für Weltmeisterschaften beschaffen, 1993 mit der Times, dann mit Intel. Die FIDE lebt stattdessen vom Geld, das entweder von ihrem Präsidenten bereitgestellt wird oder aus dubiosen Quellen stammt.

Doch dies soll sich nun alles ändern.

Weltmeisterschaft reloaded

Nach der FIDE-Präsidiumswahl 2006 in Turin hat sich Kirsan Ilyumzhinov mit seinem Herausforderer Bessel Kok zusammengesetzt und die Gründung der Vermarktungsorganisation "Global Chess" beschlossen. Global Chess wurde inzwischen mit Bessel Kok als CEO und einem Stammkapital von 4 Mio. Dollar mit Sitz in Amsterdam gegründet. Auch ein langfristiger Plan zur Durchführung der Weltmeisterschaften im Wettkampfformat sowie Regeln für die Qualifikation wurde bereits veröffentlicht. Als eine der verbliebenen Altlasten wird nun das schon 2005 oder 2006 vertraglich fixierte WM-Turnier in Mexiko abgewickelt. Es folgen dann noch zwei Abweichungen von den demnächst gültigen Regeln, die Kramnik und Topalov begünstigen. Kramnik wird, falls er nicht in Mexiko gewinnt, das Recht eines Revanchewettkampfes gegen den Sieger des Turniers eingeräumt. Und der Sieger von San Luis, Topalov, darf gegen Kramnik einen WM-Kampf spielen, falls dieser das WM-Turnier in Mexiko gewinnt, oder gegen den Sieger des nächsten World Cups antreten, um sich für einen WM-Kampf zu qualifizieren, für den Fall, dass Kramnik nicht in Mexiko City gewinnt.

Acht Spieler gehen in Mexiko City an den Start. Von diesen haben sich drei Spieler, Anand, Morozevich und Svidler mit ihren Platzierungen in San Luis qualifiziert. Kramnik hat durch seinen Wettkampfsieg den Platz von Topalov geerbt. Die übrigen vier Spieler Leko, Aronian, Gelfand und Grischuk haben sich in den Kandidatenwettkämpfen von Elista qualifiziert

Die "Puppenspieler" von Mexiko

Player Nat. Rtn Birth
Vishwanathan Anand IND 2792 1969
Vladimir Kramnik RUS 2769 1975
Alexander Morozevich RUS 2758 1977
Peter Leko HUN 2751 1979
Levon Aronian ARM 2750 1982
Peter Svidler RUS 2735 1976
Boris Gelfand ISR 2733 1968
Alexander Grischuk RUS 2726 1983

Wie schon in San Luis, so werden auch in Mexiko City alle Spieler optimal vorbereitet sein und sehr kampfeslustig an den Start gehen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Turnieren der Topspieler handelt es sich ja hier nicht um ein Schauturnier, sondern es geht um den Weltmeistertitel. Der Einsatz ist dennoch nicht für alle Spieler ganz gleich. Gewinnt Kramnik, so wird der zur Zeit amtierende Weltmeister danach gegen Topalov einen Wettkampf spielen. Bei dieser Begegnung ist schon vorweg für Brisanz gesorgt. Gewinnt einer der anderen, so erhält er einen - gut dotierten - zusätzlichen Revanche-WM-Kampf gegen Kramnik. Anand, der sich in Interviews kürzlich über die Sonderregeln der FIDE zugunsten von Kramnik und Topalov beklagt hat, räumte allerdings ein, dass ein Wettkampf gegen Kramnik nicht das Schlechteste sei, was einem passieren könne. Dabei dachte er sicher auch an die finanziellen Aspekte, denn mit Josef Resch steht der Sponsor eines solchen Wettkampfes schon bereit.

Einer wird gewinnen

Viswanathan Anand:
Mit Elo 2792 führt der Inder die derzeitige Elorangliste an. Seit fast 15 Jahren gehört Anand zur absoluten Weltspitze. 1993 überschritt er erstmals die 2700-Elomarke und hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet. Im April 2006 war er der vierte Spieler nach Kasparov, Kramnik und Topalov, der die 2800-Marke überschritt. Neben unzähligen Turniersiegen gehören sicher die Vizeweltmeisterschaft 1995, als er im Wettkampf Garry Kasparov unterlag, die FIDE-Vizeweltmeisterschaft 1997/98 und der Titelgewinn bei der FIDE-Weltmeisterschaft 2000 zu seinen größten Erfolgen. Anand, obwohl mit 38 Jahren nach Boris Gelfand ältester Spieler im Feld, ist im Zenit seines Könnens und einer der Topfavoriten in Mexiko City.

Vladimir Kramnik:
Als Garry Kasparov 1992 für die Schacholympiade Manila Vladimir Kramnik ins russische Team holte, sah der Weltmeister in dem damals 17-Jährigen seinen Nachfolger. In der Folge bestätigte Kramnik diesen Eindruck und trumpfte in vielen Turnieren groß auf. Bis zum Jahr 2000 wies die Leistungskurve des langen Mannes aus Tuapse steil nach oben. In jenem Jahr besiegte er schließlich seinen einstigen Mentor beim Wettkampf in London und löste ihn als Weltmeister ab. Danach verteidigte er 2004 seinen Titel als Weltmeister im klassischen Schach im Wettkampf gegen Peter Leko und besiegte im letzten Jahr den FIDE-Weltmeister Veselin Topalov im Wiedervereinigungskampf. In den Jahren nach seinem Sieg über Kasparov wurde Kramnik von Morbus Bechterew befallen. Anfangs auch nicht richtig diagnostiziert, beeinträchtigte die Krankheit Kramniks Leistungen im Laufe der Jahre 2003-2005 in starker Weise. Nach medikamentöser  Behandlung im letzten Jahr macht der Weltmeister seitdem einen sehr stabilen Eindruck mit einer nach oben zeigenden Formkurve und hat guten Aussichten seinen Titel zu verteidigen.

Alexander Morozevich
Der inzwischen 30-jährige Morozevich nimmt derzeit hinter Anand, Kramnik, Topalov und Ivanchuk Platz fünf in der Weltrangliste ein. Das Spiel des Moskowiten ist von großem Einfallsreichtum und Originalität geprägt. Im taktischen Bereich verfügt er über außergewöhnliche Fähigkeiten. Morozevich spielt meist kompromisslos auf Sieg, was stets für große Unterhaltung sorgt, sich beim Spiel gegen die Besten der Welt manchmal aber als Nachteil erweist. Bisher fehlte es Morozevich etwas an Konstanz für den ganz großen Wurf. Allerdings ist er stets für eine Überraschung gut, besonders wenn er einen Lauf bekommt.

Peter Leko
Schon als Jugendlicher rückte Peter Leko in den Kreis der ganz großen Spieler auf. Im Jahr 1999 überschritt der Ungar die 2770-Marke und erreichte 2005 mit dem vierten Platz in der Weltrangliste seine beste Platzierung. Derzeit nimmt er den siebten Rang ein. Der Ungar ist ein sehr sicherer Spieler, der schwer zu besiegen ist, der aber manchmal trotz eifrigen Bemühens auch gut stehende Partien nicht gewinnen kann. Leko ist aber durchaus in der Lage, auch stark besetzte Turniere zu gewinnen, wie seine Resultate in Wijk 2005 oder beim Tal-Memorial 2006 gezeigt haben. Für die WM hat er sich auf sehr überzeugende Weise in den Kandidatenwettkämpfen qualifiziert.

Levon Aronian
Der Armenier mit Wohnsitz in Berlin war der Shootingstar des Jahres 2005, als er u.a. den World Cup in Khantiy Mansisk gewann. Durch seine Erfolge rückte der heute 24-Jährige bis auf Platz drei in der Weltrangliste vor. Derzeit nimmt er Rang acht ein. Aronian ist ein Spieler, der jeden anderen Spieler der Welt schlagen kann. In Schnellschachwettkämpfen besiegte er kürzlich Kramnik und machte Anand schwer zu schaffen. In den Kandidatenwettkämpfen setzte er sich jedoch nur knapp gegen Carlsen und Shirov durch.

Peter Svidler
Genau genommen wurde Peter Svidler Vizeweltmeister 2005, denn in San Luis belegte er hinter Topalov, dank besserer Wertung noch vor dem punktgleichen Anand Platz Zwei. In der Weltrangliste liegt der 31-Jährige derzeit auf Platz Zwölf. Seit 2003 war der St. Petersburger aber zumeist unter den Top Ten zu finden und belegte 2005 als bestes Resultat Platz Vier. Obwohl immer auf Augenhöhe mit den Besten der Welt, fehlen in Svidlers Turnierkarriere die ganz großen Erfolge. Vielleicht ist der Musikliebhaber auch am Brett zu sehr Künstler.

Boris Gelfand
Der gebürtige Weißrusse und Wahlisraeli Boris Gelfand ist der älteste Spieler im Feld und gehört eigentlich schon "seit immer" zu den Topspielern der Zunft. Im Moment liegt er auf Platz 13 der Weltrangliste. Für ihn gilt in gewissem Maße das gleiche wie für Peter Svidler. Auch Gelfand fehlen ein wenig die ganz großen Turniererfolge. Selbstkritisch und offen hat der junge Vater zugegeben, dass es ihm viel leichter fällt, gegen Eloschwächere zu punkten als sich gegen Bessere oder Spieler mit ähnlich hoher Elozahl zu behaupten.

Alexander Grischuk
Der 24-jährige hatte Ende der 90er Jahre einen kometenhaften Aufstieg und erreichte 2003 mit Platz Sieben seine bisher beste Platzierung in der Weltrangliste Der Moskowite ist mit Talent gesegnet wie kein Zweiter in der Schachwelt, gehört aber offenbar nicht zu den Fleißigsten der Branche. Obwohl einmal das größte Talent der Szene stagniert Grischuk in seinen Leistungen seitdem. Seit Kurzem ist er mit der Großmeisterin Natalia Zhukova verheiratet und hat mit ihr eine Tochter. Zuletzt war Grischuk wieder mehr im Schach aktiv.

Zeitplan

Date Time Event
Sept. 12 19:00h Opening ceremony
Sept. 13 14:00h Round 01
Sept. 14 14:00h Round 02
Sept. 15 14:00h Round 03
Sept. 16 14:00h Round 04
Sept. 17           Rest day
Sept. 18 14:00h Round 05
Sept. 19 14:00h Round 06
Sept. 20 14:00h Round 07
Sept. 21 14:00h Round 08
Sept. 22           Rest day
Sept. 23 14:00h Round 09
Sept. 24 14:00h Round 10
Sept. 24 14:00h Round 11
Sept. 26 14:00h Round 12
Sept. 27           Rest day
Sept. 28 14:00h Round 13
Sept. 29 14:00h Round 14
Sept. 30 12:00h Tiebreak, Closing
 
September 2007
Mon Die Mit Don Frei Sam Son
          1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12
Open
13
Rd 01
14
Rd 02
15
Rd 03
16
Rd 04
17
Free
18
Rd 05
19
Rd 06
20
Rd 07
21
Rd 08
22
Free
23
Rd 09
24
Rd 10
25
Rd 11
26
Free
27
Rd 12
28
Rd 13
29
Rd 14
30
Close

 
  Die Weltmeisterschaft beginnt offiziell mit einer Eröffnungsveranstaltung im Mexico City Theater am Mittwoch, den 12. September um 19 Uhr Ortszeit. Die Runden beginnen an den Spietagen jeweils um 14 Uhr. Die Schlussfeier wird im ehemaligen Rathaus am 30. September ab 19 Uhr veranstaltet.

Mexiko City liegt zeitlich sieben Stunden hinter MEZ

 

Liveübertragung

ChessBase überträgt die Partien live im Fritzserver. GM Yasser Seirawan wird die Partien dort per Audio kommentieren.

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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