Pressemitteilung des Niedersächsischen Schachverbandes
100 Jahre Niedersächsischer Schachverband:
Jubiläumsfeier in Braunschweig
Wertschätzung von Engagement, Würdigung verdienter Mitstreiter, eine lange Reihe von Erfolgen und der Ausblick auf ein sportliches Highlight prägten die Ansprache von NSV-Präsident Michael S. Langer bei der Jubiläumsfeier des Niedersächsischen Schachverbands. Den lautesten Applaus bekam Langer für seinen schonungslosen Rückblick auf die dunkelste Zeit des organisierten Sports und den damit verbunden Appell für das Hier und Jetzt: „Wir dürfen nie wieder zulassen, dass braunes Gedankengut unser Handeln bestimmt!“
Michael Langer mit seinem Vorgänger und dem neuen NSV-Ehrenmitglied Heinz-Jürgen Gieseke. | Foto: Benjamin Löhnhardt/NSV
Der Niedersächsische Schachverband (NSV) feierte sein 100-jähriges Bestehen am Samstag, 9. November, im Braunschweiger Pentahotel mit mehr als 100 Gästen, darunter Persönlichkeiten aus Sport, Wirtschaft und Politik. Als seinen Gründungstag sieht der Verband den 8. November 1924, an dem die Schachverbände Hannover und Braunschweig fusionierten. Aus diesem Zusammenschluss entstand in der zweiten Hälfte der 40er-Jahre der niedersächsische Verband in seiner heutigen Form.
Nach einem von Freude auf die Jubiläumsfeier geprägten, zügig abgehaltenen Verbandskongress gesellten sich die Ehrengäste zu den Delegierten im Festsaal. Ingrid Lauterbach, Präsidentin des Deutschen Schachbunds (DSB), berichtete von Erlebnissen aus ihrer Zeit als Spielerin und Schiedsrichterin, die sie mit Niedersachsen verbindet. André Kwiatkowski, Präsident des Landessportbunds, leitete in seiner launigen Ansprache von der Entstehungsgeschichte des NSV zur traditionellen Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover über – und betonte die Verbundenheit dieser beiden. Der Niedersächsische Schachverband sei ein Beispiel dafür, dass Zusammenarbeit gewollt ist und funktioniert, wenn nur Hannoveraner und Braunschweiger ein gemeinsames Ziel verfolgen. Holger Herlitschke, Sportdezernent der Stadt Braunschweig, lobte das engagierte Schaffen des NSV, das sich an einer Vielzahl von Initiativen und Veranstaltungen ablesen lasse.
Nur dank des Ideenreichtums und der Tatkraft seiner NSV-Mitstreiter sei diese engagierte Verbandsarbeit möglich, betonte Langer, der die jüngere Verbandsgeschichte anhand des Wirkens derer erzählte, die sie geprägt haben. Der NSV-Präsident hob unter anderem die vom NSV ausgerichtete Deutsche Meisterschaft 2014 sowie die Deutsche Schnellschach-Meisterschaft 2022 hervor, dazu eine wachsende Zahl regionaler Wettbewerbe als Angebot für die rund 5.600 Mitglieder des NSV.
Die NSV-Führungsriege mit Präsident Michael S. Langer (3.v.l.), stellv. Präsident Jörg Tenninger (3.v.r.), Sportdirektor Dirk Rütemann (2.v.r.) und Geschäftsführer Bernd Laubsch (r.) mit einigen der gut 100 Gäste (v.l.): Harald Schneider Zinner (Präsident ChessSports Association, CSA) sowie die CSA-Mitstreiter Christoph Zeindl, Georg Weiler und Laura Schalkhäuser. | Foto: Niklas Prahl/NSV
Der größte und bestbesetzte Wettbewerb steht unmittelbar bevor. Zum Jubiläumsjahr richtet der Verband vom 16. bis 21. November in Wolfsburg das „Niedersachsen Masters 2024“ aus. Das Einladungsturnier mit 24 Spielerinnen und Spielern, darunter acht Großmeister, wird das stärkste Schachturnier in Niedersachsen seit Jahrzehnten sein.
Großmeister Elshan Moradiabadi aus den USA wird der Teilnehmer des Einladungsturniers mit der weitesten Anreise sein.
Hussain Besou aus Lippstadt, Deutscher Meister U14, zählt weltweit zu den besten Jugendlichen seiner Altersklasse. Als ihn im vergangenen Jahr der Deutsche Schachbund fürs deutsche Team bei einem Nationenturnier nominierte, machte die Schlagzeile vom „elfjährigen Nationalspieler“ die Runde.
Zwischen Festessen, Tischzauberei und musikalischen Einlagen der vierköpfigen Band „Triomanie“ ehrte Langer verdiente Ehrenamtliche des Schachs. Heinz-Jürgen Gieseke, NSV-Präsident 1991-93, ist jetzt NSV-Ehrenmitglied. Jürgen Kohlstädt, Spielleiter und Schiedsrichter-Obmann des DSB, bekam den erst zum dritten Mal in der NSV-Geschichte vergebenen Ehrenteller des Verbands. Torsten Manusina, ehemaliger Sportdirektor und Vorsitzender der Niedersächsischen Schachjugend, wurde mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Unter den Ehrengästen:
Grant-Hendrik Tonne (SPD-Fraktionschef im Landtag), Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender Landessportbund), Rainer Woisin (Geschäftsführer Chessbase GmbH), Andreas Spengler und Tina Hügel (Geschäftsführer peak zone GmbH), Dr. Carsten Karthaus (Präsident Schachverband Württemberg), Paul Meyer-Dunker (Präsident Berliner Schachverband), Andreas Filmann (Präsident Hessischer Schachverband), Dr. Oliver Höpfner (Vorsitzender Landesschachbund Bremen, Abteilungsleiter Schach SV Werder Bremen), Michael Zeuner (Geschäftsführer Landesschachverband Sachsen-Anhalt und Schachzwerge Magdeburg), Harald Schneider-Zinner (Präsident ChessSports Association).
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