13. Hainan Dhanzhou als Hybridturnier

von André Schulz
14.12.2022 – Das 13. International Hainan Dhanzhou Turnier wird derzeit in starker Besetzung im Schnellschach als Hybridveranstaltung durchgeführt. Drei chinesische Großmeister spielen aus dem Internationalen Konferenzzentrum auf der Insel Haihua, fünf internationale Spitzenspieler nehmen von ihren Wohnorten über das Internet teil.

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Die chinesische Regierung verfolgt seit dem Ausbruch der Covid-Pandemie in Wuhan eine rigorose Lockdown-Politik. Wenn in einer der chinesischen Städte vermehrt Covid-Fälle auftreten, werden die entsprechenden Häuser, Straßen, Stadtviertel, auch ganze Städte abgeriegelt und isoliert. Nach Möglichkeit lassen die chinesischen Behörden keine Fremden ins Land oder nur unter strengen Sicherheitsauflagen. Und chinesische Bürger erhalten nur in Ausnahmefällen die Erlaubnis, ins Ausland zu reisen. Von den Einschränkungen ermüdet kam es kürzlich in China zu heftigen Protesten der Bürger. Danach haben die Behörden die Maßnahmen etwas gelockert.

Auch die chinesischen Schachspieler waren von der Abschottung massiv betroffen und konnten kaum noch an Turnieren außerhalb Chinas teilnehmen. Auch hier gab es jüngst einige Lockerungen. Ding Liren durfte beim Kandidatenturnier mitspielen. Eine chinesische Mannschaft nahm an der Mannschaftsweltmeisterschaft teil - und gewann. Die Chinesinnen Lei Tingje und Tan Zhongyi spielten in unterschiedlichen Gruppen beim Kandidatenturnier der Frauen mit und konnten beide ebenfalls ihre Gruppen gewinnen. Sie werden das Kandidatinnenfinale bestreiten und die Siegerin darf die amtierende chinesische Weltmeisterin Ju Wenjun herausfordern. Die Schachkrone bei den Frauenbleibt in China.

So gut es unter diesen Umständen möglich ist, versucht der Chinesische Schachverband, das Schachleben fortzusetzten, auch mit internationalen Begegnungen. Zu den internationalen Turnieren mit Schachtradition gehört das Hainan Dhanzhou Turnier. Dieses wird derzeit in seiner 13ten Auflage im Schnellschachformat als Hybridturnier ausgerichtet. Organisatoren sind der Chinesische Schachverband zusammen mit den Sportdachverbänden von China, den örtlichen Schachorganisationen und den Tourismusorganisationen der Provinz Hainan. 

Drei chinesische und sieben internationale Spieler treten im Modus jeder gegen jeden an. Die Chinesen, das sind Bu Xiangzhi, Ding Liren und Weltmeisterin Ju Wenjun, befinden sich im Internationalen Konferenzzentrum auf der Insel Haihua, Hainan. Die internationalen Teilnehmer, das sind Anish Giri, Maxime Vachier-Lagrave, Richard Rapport, Dmitry Andreikin und Arjun Erigaisi, spielen von ihren Wohnorten am Bildschirm über das Internet auf der Plattform chess.com.

Maxime Vachier-Lagrave und Ju Wenjun

Treffen zwei Chinesen aufeinander, dann wird in Hainan auch mal ein Brett herausgeholt.

Ding und Ju

 Bu Xiangzhi

Vier Runden wurden bisher gespielt. Die Remisquote ist recht hoch. Elf der 16 Partien endeten ohne Sieger. Anish Giri, Maxime Vachier-Lagrave und Bu Xiangzhi führen das Feld mit je drei Remisen und einem Sieg an. Ju Wenjun ist Trägerin der roten Laterne. Bisher konnte die Weltmeisterin nur einen halben Punkt notieren.

 

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.