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Henri Rinck wurde am 10. Januar 1870 in Lyon geboren. Seiner Familie gehörte eine berühmte Bierbrauerei in Lyon, die "Brasserie Rinck". Ebenso wie die Begründer der berühmten Lyoner "Brasserie Georges" hatten Rincks Eltern die Kunst des Bierbrauens aus ihrer elsässischen Heimat nach Lyon mitgebracht.
Die Brasserie Georges und die Brasserie Rinck waren die ersten Häuser in Lyon, die in ihren angeschlossenen Restaurants elektrische Beleuchtungen installiert hatten, was darauf hindeutet, dass die Geschäfte gut gingen.
Henri Rinck studierte nach der Schule an der Technischen Hochschule München Technische Chemie und arbeitete nach seinem Abschluss als Ingenieur in München und dann als wissenschaftlicher Assistent von Prof. Philippe Barbier an der “Faculté des Sciences” in Lyon.
Bei Forschungen zur Photosynthese entdeckte und entwickelte Rinck Ende der 1890er Jahre ein besonderes Raffinier-Verfahren zur Veredelung von grünen Pflanzenöle. Das Verfahren wurde von einigen Olivenöl-Raffinerien in Spanien übernommen. Rinck zog daraufhin im Jahr 1900 mit seiner Familie nach Spanien und gründete eine eigene Fabrik in Badalona. Bei Beginn des Spanischen Bürgerkrieges verließ er Spanien und lebte zeitweise wieder in Lyon. Später kehrte er nach Badalona zurück und lebte hier bis zu seinem Lebensende.
Über Henri Rincks Leben ist nur wenig bekannt. Einiges, was man weiß, stammt aus der Feder des französischen Meisters und Endspieltheoretikers, André Cheron (in "Le Temps" vom 13 Juli 1930), der ein großer Bewunderer von Henri Rinck war und seine Arbeit mit seinem eigenen vierbändigen Werk "Nouveau Traité complet d’échecs. La fin de partie" fortführte. Chéron nannte Rinck den "Victor Hugo des Schachspiels".
Rinck hatte das Schachspiel mit 16 Jahren gelernt und wurde später Meister von Lyon. Mit den Endspielstudien beschäftigte er sich aber erst nach seinem Umzug nach Spanien und unter dem Einfluss seiner Freunde Jos Tolosa y Carrera und Valentin Marin.
Henri Rincks erste Studie erschien 1902 in der "Deutschen Schachzeitung". In der Folge reichte er bei einer Vielzahl von Studienwettbewerben seine Kompositionen ein und gewann nicht weniger als 68 erste Preise. Bis zu seinem Lebensende komponierte er 1670 Studien, die sukzessive auch als Sammlungen in Büchern zugänglich machte.
1909 veröffentlichte er sein erstes Buch "150 fins de partie" mit einem Vorwort von Johann Berger. 1913 erschien eine neue Auflage und 1919 eine erweiterte Auflage unter dem Titel "300 fins de partie". 1927 erschien die vierte Auflage, erneut um zahlreiche Studien erweitert: "700 fins de partie".
(wKd1,Tc7,h3; bKa1,Df8,Bc4,f4)
1.Kc1 Da8 2.Tb7 Da2 3.Tf3 c3 [3...Da4 4.Tb1+ Ka2 5.Tf2+ Ka3 6.Ta1+ Kb4 7.Txa4+ Kxa4 8.Txf4] 4.Txc3 f3 5.Tcb3 f2 6.Tb1+ Dxb1+ 7.Txb1+ Ka2 8.Kc2 1-0
(wKh5,Td1,e1; bKh7,Td8,g8)
1.Te7+ Kh8 2.Kh6 Tge8 [2...Tg6+ 3.Kxg6 Txd1 4.Te8#] 3.Tdd7 Kg8 4.Tg7+ Kh8 5.Th7+ Kg8 6.Tdg7+ Kf8 7.Th8# 1-0
1947 veröffentlichte er zudem in spanischer Sprache eine Sammlung von 111 Endspielen Turm gegen zwei Leichtfiguren unter dem Titel "Las sorpresas de la teoria", außerdem ein zusammen mit Louis Malpas ein Buch über "Dame contre tour et cavalier" (Dame gegen Turm und Leichtfigur). Alle seine Bücher sind heute unter Sammlern heiß begehrt und erzielen bei Versteigerungen hohe Erlöse.
Henri Rinck in späteren Jahren
Henri Rinck starb am 17. Februar 1952 in Badalona, eine Woche nachdem sein letztes Werk "1414 fins de partie" erschienen war.
Auf seinen Wunsch wurde er zusammen mit diesem Buch verbrannt und beerdigt.