2. FBL: Sechs Bretter plus Maskottchen

von Dorota Weclawski
04.03.2016 – Deutschland ist möglicherweise das einzige Land, das nicht nur eine eigene Frauen-Bundesliga hat, sondern auch noch einen richtigen Unterbau mit vier Zweiten Bundesligen der Frauen. Hier wird mit großem Engagement genauso um den Aufstieg und gegen den Abstieg gekämpft wie in anderen Ligen auch. Gespielt wird an sechs Brettern, plus Maskottchen.Mehr...

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Spannendes Schachwochenende der 2. Frauenbundesliga in Heiden

Das 2. Frauen-Bundesliga West Schachwochenende wurde am 27./28. Februar im Sportzentrum des kleinen ruhigen Städtchens Heiden -in dem das Schach nicht nur aufgrund des bekannten Schachvertriebs Niggemann groß geschrieben wird- ausgetragen. Die Gastgebermannschaft SV Heiden 62, die von der Volksbank Heiden gesponsert wird, nahm die gutgelaunten Gastmannschaften, wie den Schachreisepartner vom Schachverein Horst-Emscher 1931 aus Gelsenkirchen, sowie die Gäste aus Steinfurt und Delmenhorst in ihrem gemütlichen Verein am Sportzentrum herzlich in Empfang.

Von links.: Irina Nattermüller, Irene Thesing, Karin Knop, Buddy (das Mannschaftsmaskottchen),
Petra Mense; vordere Reihe von links: Verena Wunderlich und Stefanie Lanfer

Das Schachevent wurde vom kulinarisch leckeren Buffet begleitet, bei dem nicht nur der Kuchen, sondern auch die tradtionellen Küchenrollen gerecht aufgeteilt wurden :) Vielen Dank für die Unterstützung vor allem an Hermann, der während des spannendes Frauenbundesliga-Schachkampfes aufgrund seiner eifrigen Hilfe fast nicht mehr aus der Küche rauskam:

Hermann in der Küche des Schachereins SV Heiden 62

Der Mannschaftskampf am Samstag, unter Leitung vom Schiedsrichter FA Holger May, spielte sich seitens des Gastgebers SV Heiden gegen die Mannschaft vom SC Steinfurt folgendermaßen ab:


Zunächst gewann Petra Mense in einem sehenswerten Spiel gegen Elsbeth Stoffers nach knapp 1,5 Std. den ersten Punkt für Heiden. Anschließend ließ Karin Knop ihre Gegnerin Carolin Schmitz im Zentrum gewähren und das ungenaue Spiel in der Folge verlor sie leider, was zum Zwischenstand 1:1 führte. Danach holte sich Verena Wunderlich in einer ausgeglichenen Stellung ein Remis gegen Kristianne Tempelman. Nun wurde es sehr spannend an Brett eins und zwei. Beide spielten auf Sieg und es sah lange Zeit recht positiv aus. Doch auch hier mußte sich WFM Dorota Weclawski am zweiten Brett durch ein paar Ungenauigkeiten im Endspiel gegen WFM Julia Freitag geschlagen geben. Das spornte jedoch die WIM Amina Sherif am Brett eins noch weiter an und sie überzeugte in einem tollen Endspiel und gewann verdient gegen WFM Natia Engels.

Mannschaftsaufstellung beim SV Heiden 62: Brett 1. WIM Amina Sherif, 2. WFM Dorota Weclawski, 3. Verena Wunderlich, 4. Elisabeth Kloster, 5. Karin Knop, 6. Petra Mense

Wieder stand es nun 2,5 zu 2,5 unentschieden und Elisabeth Kloster musste alles geben. Sie kämpfte über fünfeinhalb Stunden und konnte ihren positonellen Vorteil nicht umsetzten, so dass es beim leistungsgerechten Unentschieden gegen Karina Veldhuis blieb.


Mannschaftsaufstellung wie o.a.

Endstand 3:3 eindeutig zu wenig für den sicheren Klassenerhalt.

Daher musste nun am Sonntag ein Sieg her. Doch wie so oft in der Saison trat unser Gegner SK Delmenhorster wieder in besserer Besetzung an als am Tag zuvor.

Wir starteten gleich mit einer Niederlage am 5. Brett. Sabine Sauret, die durch ein gebrochenes Bein stark gehandikapt startete, hatte lange Zeit eine ausgeglichene Stellung gegen Stefanie Silber. Als die Gegnerin einen Damenabtausch wollte, entschied sich Sabine dagegen, was Stefanie in eine starke Offensivposition brachte. Diesen Vorteil nutzte sie geschickt aus und Sabine musste sich nach zwei Stunden geschlagen geben. Auch Petra Mense ging es nicht viel besser. Sie konnte der Übermacht im Zentrum von ihrer Gegnerin Vera Kohls nicht entgegenstellen und verlor kurze Zeit später. WFM Dorota Weclawski hatte ein ausgeglichenes Spiel gegen Anastasia Erofeev, keine der beiden Spielerinnen konnte sich einen Vorteil erspielen und so einigte man sich auf Remis. Elisabeth Kloster jedoch packte ihr ganzes Können aus und gewann am Königsflügel ihrer Gegenerin Stefanie Wollscheid ihr Spiel. Nachdem Verena Wunderlich sich einen starken Bauern gegen Dagmar Aden erarbeitet hatte, der binnen weniger Züge unaufhaltsam auf die Grundreihe und sich damit auf dem Weg zu einer neuen Dame machte, gab ihre Gegnerin auf. Nun stand es wieder wie am Samstag 2,5 zu 2,5. Ein Sieg und der Klassenerhalt wäre gesichert. Das Spiel von WIM Amina Sherif gegen Germaine Helene Kickert sah sehr vielversprechend aus. Sie hatte deutliche Vorteile, spielte jedoch passiv weiter und brachte damit ihre Gegnerin wieder ins Spiel. Sieeinigten sich nach fünf Stunden auf Remis.
Wieder nur ein 3:3.

 
Delmenhorster SK 3 : 3 SV Heiden
3  Kickert, Germaine Helene (1970) ½ : ½ (1959) WIM Sherif, Amina  1
4  Erofeev, Anastasia (1957) ½ : ½ (1888) WFM Weclawski, Dorota  3
5  Aden, Dagmar (1748) 0 : 1 (1726) Wunderlich, Verena  5
9  Wollscheid, Stefanie (1587) 0 : 1 (1732) Kloster, Elisabeth  7
10  Silber, Stefanie (1534) 1 : 0 (1503) Sauret, Sabine  10
11  Kohls, Vera (1612) 1 : 0 (1406) Mense, Petra  11

 

Alle zitterten nun, wie die Spiele von SK BS Paderborn gegen SV Wattenscheid enden würden. Und es kam wie es kommen musste. Das Spiel endete 4,5:1,5 für Paderborn. Nach der ganzen Bundesliga-Saison hätte nicht spannender sein können. Durch dieses Ergebnis zog SK BS Paderborn nun mit Mannschaft- als auch mit Brettpunkten gleich mit SV Heiden.

Am Samstag gewann unsere Schachreisepartner-Mannschaft aus Horst-Emscher gegen Delmenhorster SK 4:2 und am Sonntag gegen SC Steinfurt auch 4:2 und sicherte sich dementsprechend den 3. Platz in der Endtabelle der 2. Frauenbundesliga West.

Alle weiteren Schachergebnisse dieser 2. Frauenbundesliga können der folgenden Endtabelle des Bundesliga-Ergebnisdienstes entnommen auf folgender Internetseite werden:

http://nsv-online.de/ligen/fbl-1516/?staffel=924&r=7

 


Man könnte sagen, wir haben Glück gehabt, dass SK BS Paderborn in den bisherigen Mannschaftskämpfen nicht einen halben Brettpunkt mehr erzielen konnte oder auch ein bisschen Pech gehabt, dass es uns nicht gelungen ist halben Brettpunkt mehr zu machen. Aber wie der zweifache und aktuelle Schachweltmeister aus Norwegen Magnus Carlsen sagen würde:

"Beim Schach gibt es kein Glück."

Die Weltmeister-Galerie im Spiellokal des SV Heiden 62

Demzufolge unser Klassenerhalt im Stichkampf am Sonntag, den 3. April 2016 in Paderborn entschieden. Alle Schachbegeisterten, die uns dabei unterstützen und anfeuern möchten, sind gerne dazu eingeladen.


 


WFM Dorota Weclawski nahm an der Jugend-WM 1992 in Duisburg teil und spielte viele Jahre in der Frauen-Bundesliga.

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