2. Münsterländer Schulschachpokal in Heiden
Von Hendrik Wellen
„Ein rundum gelungene Veranstaltung“ lobte der Schulschachbeauftragte aus
Nordrhein-Westfalen, Herr Beckmann, den 2. Münsterländer-Schulschachcup. In der
Heidener Mehrzweckhalle kämpften am 26. Juni dieses Mal 85 Viererteams in fünf
verschiedenen Wertungsklassen um Punkte und Preise. Die Turnierleitung,
bestehend aus dem Ehepaar Jacob aus Ochtrup und dem Bezirksspielleiter Holtmann
aus Ahaus, wurde tatkräftig durch freiwillige Helfer des Schachvereins Heiden 62
e.V. unterstützt.
Die vielen gestifteten Preise der ortsansässigen Firma Schach E. Niggemann, des
Schach-Software Herstellers ChessBase aus Hamburg, dem Schachuhren-Fabrikanten
BHB sowie einigen Verlagen bekannter Schachzeitschriften (Schachmagazin 64,
„Schach“, Computerschach und Spiele) sorgten für zusätzliche Motivation unter
den teilnehmenden Mannschaften.
Zwischen den Runden konnten die Teilnehmer und deren mitgereiste Begleiter sich
mit Büchern und Software zum Thema Schach eindecken. Der eigens dafür vor Ort
errichtete Stand der Firma Niggemann bot dabei alles, was das Schachherz
begehrt.
Dabei sprach sich nach und nach unter den jungen Akteuren herum, dass auch ein
PC samt „Fritz & Fertig“ zur Verfügung stand, der mit zunehmender Dauer des
Turniers immer regeren Zuspruch fand. Später scharte sich gegen Ende der Runden
regelmäßig eine Traube von Schülern um den Computer, die entweder König Schwarz
aufs Fell rücken wollten oder vielleicht nach einer verlorenen Partie nach
Herzenslust einmal Kloschüsseln zerdeppern wollten.
Auch mancher Betreuer musste sich dabei ertappen
lassen, wie er dem Treiben z.T. minutenlang zusah. Dabei konnte man schon mal
vergessen, sein Team für die nächste Runde zusammenzutrommeln und musste es dann
beim Imbiss im Foyer oder draußen auf der Spielwiese wieder „einsammeln“.
Der Rechner stand im Turniersaal; eine Tatsache, welche die zahlreichen Kiebitze
jedoch nicht davon abhielt, stets lauthals verbal ins Geschehen am Bildschirm
einzugreifen. Da brauchte der- oder diejenige, die den begehrten „Platz an der
Maus“ ergattert hatte, schon ganz schön viel Nerven... Bei
„Erwachsenen-Turnieren“ verpönt und völlig undenkbar, fiel der zusätzliche
Geräuschpegel bei den 340 Teilnehmern allerdings überhaupt nicht auf.
Überhaupt nahmen es die Teilnehmer mit den Regeln nicht immer so genau. Da kam
es auch schon mal vor, dass der weiße König etwa 10 Züge lang im Schach stand
und beide Beteiligten dies im Eifer des Gefechts hartnäckig ignorierten, bevor
Weiß dann seinerseits zum Gegenschlag ausholen und Matt setzen konnte.
Die kinderfreundliche Veranstaltung hat wieder einmal gezeigt, dass das
Schachspiel alles andere als langweilig ist und immerhin mehrere hundert Schüler
dazu gebracht hat, ihren „freien“ Samstag dem Schachspiel zu opfern. Eine
gelungene Werbung für den Königlichen Sport.