28. OIBM: Triumph am Tegernsee – Amin Tabatabaei dominiert

von Stefan Liebig
10.11.2025 – Das malerische Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee war auch 2025 Schauplatz eines der größten offenen Schachturniere Europas – der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft (OIBM). Über 500 Spielern aus rund 30 Nationen kämpften neun Tage lang um Punkte, Prestige und Preisgeld. Am Ende stand ein verdienter Sieger fest: Großmeister Amin Tabatabaei aus dem Iran setzte sich mit beeindruckender Konstanz durch und krönte seine dominante Vorstellung mit einem Sieg in der Schlussrunde. | Fotos: Veranstalter / Sandra Schmidt

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Dramatisches Finale und große Schachatmosphäre im Gut Kaltenbrunn

Bereits nach der siebten Runde hatte sich abgezeichnet, dass an Amin Tabatabaei im Hinblick auf den Turniersieg kaum ein Weg vorbeiführen würde. Allerdings lag zu diesem Zeitpunkt Luis Engel noch einen halben Punkt vor Tabatabei sowie dem US-Amerikaner Kirk Ghazarian und dem Inder Chanda Sandipan. Mit präzisem Spiel und seinem kompromisslosen Auftritt übernahm der Iraner in Runde 8 aber die alleinige Tabellenspitze, indem er Engel im direkten Duell besiegte.  

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Die Schlussrunde: Ein Meisterstück zum Abschluss

Am Finaltag herrschte gespannte Ruhe im Saal des Gut Kaltenbrunn: Tabatabaei wählte in seiner Schlussrundenpartie eine scharfe Eröffnung – und bewies, dass er auch unter Druck den Überblick behält. Mit akribischer Verteidigungstechnik verwandelte er seine Stellung in einen vollen Punkt.

Auch in Runde 9 ließ der iranische Großmeister keinen Zweifel an seinen Ambitionen. Mit einem weiteren Sieg am Spitzenbrett vergrößerte er seinen Vorsprung – während viele seiner direkten Konkurrenten den sicheren halben Punkt bevorzugten. So ging Tabatabaei als klarer Spitzenreiter in die neunte und letzte Runde: Ein Remis hätte wohl gereicht, doch der Favorit wollte den Titel stilvoll sichern:

Der Rest des Spitzenfeldes kam nicht über Remis hinaus – und so baute Tabatabaei seinen Vorsprung sogar noch aus. Mit 8 Punkten aus 9 Partien stand er als unangefochtener Sieger fest. Damit übersprang der 24-Jährige die 2700er-Elomarke und sagt selbstbewusst: „Ich will deutlich höher!“ Seine bisherige Bestmarke ist 2718.

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Hinter ihm belegten nach Feinwertung mit Luis Engel und Szymon Gumularz zwei weitere Großmeister die Podiumsplätze, die über das gesamte Turnier hinweg solide Leistungen gezeigt hatten. Leonardo Costa wurde Zehnter. Doch an Tabatabaeis Dominanz konnte keiner rütteln: Sein Auftritt am Tegernsee war die perfekte Mischung aus Risikobereitschaft, technischer Präzision und mentaler Stärke.

Stimmung, Kulisse und Abschied

Aber die OIBM ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis. Rund um die Bretter herrschte eine Atmosphäre zwischen Hochspannung und heiterer Konzentration. Während sich drinnen die Figuren leise bewegten, bot draußen der Tegernsee ein ähnlich ruhiges und spätherbstliches Postkartenpanorama.

Viele Teilnehmende nutzten die Pausen für Spaziergänge am See oder ein Stück Kuchen auf der Sonnenterrasse – Schachgenuss mit Alpenkulisse. Am letzten Tag mischte sich dann Wehmut unter die Stimmung: „Eine wilde Mischung aus Abreise, Frühstück, Endspielvorbereitung und Koffertetris“, wie der Veranstalter schmunzelnd berichtete.

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Die Teilnehmer verlassen den Tegernsee in positiver Stimmung: Ein perfekt organisiertes Turnier, faire Partien, internationale Begegnungen – und ein würdiger Champion. Die Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft 2025 bot alles, was das Schachherz begehrt: Spannung bis zuletzt, starke Felder, sportliche Fairness und eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Amin Tabatabaei setzte mit seiner souveränen Vorstellung ein klares Zeichen und zeigte, dass Weltklasse-Schach auch in Bayern zuhause sein kann.

Endstand nach Runde 9

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Tabatabaei, M. Amin 8 2410
2 Engel, Luis 7 2488
3 Gumularz, Szymon 7 2474
4 Abdisalimov, Abdimalik 7 2458
5 Hardaway, Brewington 7 2410
6 Visakh, N R 7 2403
7 Sasikiran, Krishnan 7 2364
8 Gokerkan, Cem Kaan 7 2363
9 Chanda, Sandipan 7 2347
10 Costa, Leonardo 7 2330
11 Dragnev, Valentin 7 2306
12 Kurmangaliyeva, Liya 6,5 2391
13 Bauer, Christian 6,5 2380
14 Stocek, Jiri 6,5 2365
15 Horvath, Dominik 6,5 2361
16 Celik, Hasan Huseyin 6,5 2344
17 Vrolijk, Liam 6,5 2340
18 Naumann, Alexander 6,5 2335
19 Ioannidis, Evgenios 6,5 2332
20 Heinrich, John 6,5 2320
21 Jin, Yueheng 6,5 2316
22 Yelisieiev, Yevhenii 6,5 2233
23 Vingris, Mikelis 6,5 2213
24 Nasta, Kiren Vivek 6,5 2180
25 Oberhofer, Cedric 6,5 2179

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Gespielt werden seit der Auftaktrunde am Samstag neun Runden im Schweizer System. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für 40 Züge, anschließend 30 Minuten bis zum Partieende, jeweils mit einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug.

Partien:

Offizielle Turnierseite

Ergebnisse bei Chess-Results


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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