75 Jahre Horst Metzing

von ChessBase
01.03.2023 – In seiner langen Amtszeit von 1975 bis 2013 sah Horst Metzing einige DSB-Präsidenten kommen und gehen und sorgte dabei als Geschäftsführer des Schachbundes stets für Konstanz und Kontinuität in der Berliner Geschäftsstelle. Anlässlich seines 75sten Geburtstages wurden die Leistungen von Horst Metzing beim Deutschen Schachbund gewürdigt.

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Horst Metzing wird 75

Ein Dreivierteljahrhundert liegt jetzt hinter ihm. Heute gratulieren wir Horst Metzing, der wie kaum ein anderer deutscher Schachfunktionär den Deutschen Schachbund geprägt hat, zu seinem 75. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, Horst!

Horst Metzing war von 1976 bis 2013 Geschäftsführer des Deutschen Schachbundes und von 1998 bis 2010 Generalsekretär der Europäischen Schachunion (ECU). Seit 1984 ist er zudem lizenzierter Internationaler Schiedsrichter und war 1993 einer der Schiedsrichter beim FIDE-Weltmeisterschaftskampf zwischen Anatoli Karpow und Jan Timman. 1997 in Luzern (Schweiz) war er sogar Hauptschiedsrichter bei der Mannschaftsweltmeisterschaft. Und viele Jahre stand er bei der beliebten WDR-Sendung "Schach der Großmeister" als Schiedsrichter im Glaskasten neben den prominenten Großmeistern.

Horst Metzing wurde 1948 in Berlin-Kreuzberg geboren. Das Schachspiel erlernte er im Alter von etwa 12 Jahren von seinem Großvater, einem Hobbyspieler. Seine Großeltern hatten ein Gartengrundstück in Berlin-Adlershof. Dort verbrachte er die Sommerferien mit seinem Bruder Klaus. In einer Zeitung waren die Schachregeln abgedruckt und beide begannen diese mit Hilfe des Großvaters zu verstehen. Während sein Bruder dem Schach treu blieb, hatte Horst zunächst andere Interessen. Er begeisterte sich für Tischtennis. Erst zwei bis drei Jahre später erwachte das Interesse am Schach wieder und er wurde Mitglied im Schachverein "Kottbusser Tor", in dem auch sein Bruder Mitglied war. Doch bald wurde der Spielbetrieb bei "Kottbusser Tor" eingestellt und der Verein löste sich auf. 1964 trat er nach langem Überlegen, ob er Tischtennis oder Schach spielen sollte, zusammen mit seinem Bruder Klaus in den Schach-Club Kreuzberg ein. Drei Jahre später wurde er mit seinem neuen Verein BRD-Jugendmannschaftsmeister. Er schien sich nun auf das Schachspiel zu konzentrieren, obwohl er bis dahin auch im Tischtennis Erfolge gefeiert hatte.

Aufbau einer Geschäftsstelle

Bis zur Amtszeit von Ludwig Schneider (1907-1975, DSB-Präsident von 1951 bis zu seinem Tod) führten die Präsidenten die Geschäfte von zu Hause aus. Schneider begann etwa Anfang der 1970er-Jahre mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle in seinem Heimatort München. Ihm zur Seite stand eine halbtags arbeitende Sekretärin. Nach Schneiders Tod übernahm der Berliner Alfred Kinzel (1912-2004) den Vorsitz des DSB. Kinzel war seit 1971 Erster Vizepräsident gewesen, ein Amt welches damals der Vorsitzende des (West-)Berliner Schachverbandes aufgrund des Sonderstatus der Stadt automatisch innehatte.

Kinzel verlegte die DSB-Geschäftsstelle nach Berlin-Wilmersdorf in die Düsseldorfer Str. 17/18 und suchte nun Personal dafür, unter anderem einen Geschäftsführer. Die Wahl fiel auf Horst Metzing, obwohl sich die beiden kaum kannten. Metzings Chef Horst Korber war damals Senator in West-Berlin und Vorsitzender des Landessportbundes, Kinzel war Polizeidirektor von West-Berlin. Der Senat unterstützte die Idee einer Berliner Geschäftsstelle und den Beamten Metzing - und bot ihm für die Dauer der Tätigkeit beim DSB eine unbefristete Beurlaubung an. Diese dauerte 17 Jahre, bis sich Horst nach der Wende entschloss, beim DSB zu bleiben.

Die Geschäftsstelle war nach 1998 und einer Zwischenstation am Breitenbachplatz, zum Olympiapark in Berlin-Charlottenburg umgezogen.
Kurz nach seinem 65. Geburtstag vor zehn Jahren ging Horst in den Ruhestand. Die Stelle des Geschäftsführers wurde auch über den DOSB ausgeschrieben, um gegebenenfalls auch schachfremde Nachfolger zu finden. Die Wahl fiel schließlich auf Heike Quellmalz. Die damals 35-Jährige mit einem Abschluss in Sportmarketing kam vom Deutschen Tanzsportverband.

Auf Quellmalz folgte 2016 Uwe Bönsch, der zuvor als Sportdirektor in der DSB-Geschäftsstelle tätig war. Nach der schweren Erkrankung von Bönsch im Jahr 2017 holte das DSB-Präsidium Horst Metzing zurück und stellte ihn für ein halbes Jahr - übergangsweise bis zur Neubesetzung der Stelle - als kommissarischen Geschäftsführer ein.

Sein Wissen und seine Erfahrung waren für das Präsidium und die Leitung der Geschäftsstelle von großer Bedeutung.

Horst lebt heute in Heide (Schleswig-Holstein), wo er auch jahrzehntelang seinen Zweitwohnsitz hatte.

Meldung beim Deutschen Schachbund...

 


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