77% gegen den Beschleunigten Drachen

von ChessBase
06.10.2017 – Haben Sie einen Spieler im Verein, dessen Standardwaffe gegen 1.e4 der Beschleunigte Drache ist? Dann sollten Sie sich einmal Renato Quintilianos Eröffnungsartikel im neuen ChessBase Magazin anschauen! Der IM aus Brasilien zeigt Ihnen einen nützlichen und überaus erfolgversprechenden Repertoirevorschlag für Weiß. Neu und nützlich ist auch der ChessBase Reader 2017, den wir Ihnen seit kurzem kostenlos auf unserer Downloadseite anbieten. Den neuen Reader brauchen Sie z.B. um das Video-Format des neuen ChessBase Magazins zu laden.

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Ein herber Schlag

In der aktuellen Ausgabe ChessBase Magazin #180 (Oktober/November 2017) präsentiert Ihnen IM Quintiliano aus Brasilien ein noch ziemlich frisches Rezept gegen den Beschleunigten Drachen. Die Grundidee ist einfach: Weiß verzichtet auf den Zug f2-f3, der unnötigerweise Schwächen auf den schwarzen Feldern schafft. Doch der Reihe nach : 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.c4 Lg7 6.Le3 Sf6 7.Sc3 d6 8.Le2 0-0 9.0-0 Ld7 10.h3!? Sxd4 11.Lxd4 Lc6

In dieser Grundstellung des Beschleunigten Drachen lautet die Empfehlung des Autors 12.Dc2. Der Zug ist - wie die Referenzfunktion von ChessBase 14 klar erkennen lässt - nicht nur der letzte Schrei sondern auch die mit Abstand attraktivste Fortsetzung: 

 

Auch Super-Großmeister Dmitry Andreikin hat die Variante inzwischen schon dreimal mit Weiß gespielt. Renato Quintiliano wurde damit übrigens zum ersten Mal konfrontiert, als er mit den schwarzen Steinen spielend bei der Brasilianischen Meisterschaft auf GM Matsuura traf. Er setzte mit dem natürlichen 12...a5 (12...Sd7 13.Lxg7 Kxg7 würde 15.b4! erlauben) 13.Tad1 Sd7 fort, was vor und nach ihm weitere starke Spieler taten. Es folgte 14.Lxg7 Kxg7 und nun die eigentliche Überraschung: 15.Lg4!

Jetzt steht Schwarz vor einem großen Problem: auf Züge des Sd7 folgt entweder 16.c5! oder 16.e5! Zieht der Springer nicht, wird er abgetauscht und Weiß verbleibt mit einem klaren positionellen Vorteil, er kann noch a2-a4 spielen und dann in aller Ruhe seine Stellung verstärken, während Schwarz völlig hilflos ist.

 

Quintiliano gibt dem Zug 13...Sd7 in seinem Artikel daher ein Fragezeichen und untersucht dann die Alternativen. Im Grunde aber ist nur 13...Dc7 akzeptabel. Dann folgt aber 14.Sd5! Lxd5 15.exd5 Sd7 16.Lxg7 Kxg7 17.b3, und es ist eine Struktur erreicht, in der sich Weiß nicht durch f3 geschwächt hat, hingegen ...a5 eine Schwächung darstellt. Während Schwarz keine Spielidee hat, kann sich Weiß allmählich ausbreiten und je nach Situation b4, f4 oder h4 realisieren.

Das Fazit fällt für Schwarz alarmierend aus: Der weiße Aufbau (77 %) ist ein herber Schlag gegen den Beschleunigten Drachen! Den kompletten Artikel mit allen Analysen und Partiekommentaren von IM Renato Quintiliano finden Sie im aktuellen ChessBase Magazin!

ChessBase Magazin #180 (Oktober/November)  

  • Topturniere: Sinquefield Cup, Schachfrestival Biel, FIDE Grand Prix Genf
  • Weltklassespieler kommentieren: Hou Yifan, Teymour Radjabov u.a.
  • 12 Eröfnungsartikel mit neuen Ideen für Ihr Repertoire
  • Eröffnungstraining im Fokus: Symmetrisches Englisch von Mihail Marin
  • Mit offiziellem FIDE Trainingskurs
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