ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Hintergründe von Gerald Schendel...
Da Aslan Abaschidse, das
frühere Oberhaupt der autonomen georgischen Republik Adscharien, und sein Sohn
Georgi, in den letzten drei Jahren Bürgermeister der Stadt Batumi, Georgien
verlassen haben und nach Moskau geflogen sind, ist wieder unklar, ob die
Frauen-Schach-Weltmeisterschaft wie geplant durchgeführt werden kann.
Die WM hätte vom 21. Mai bis 8. Juni in Batumi stattfinden sollen. Der
ursprüngliche Anmeldeschluss für die Teilnehmerinnen war am 4. Mai. Wegen der
angespannten Lage reiste Kirsan Iljumschinow, Präsident des Weltschachbundes
FIDE und Präsident der autonomen russischen Republik Kalmückien, Ende April nach
Georgien.
Nach Gesprächen mit dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili und mit
Aslan Abaschidse wurde auf Iljumschinows Vorschlag die WM von Georgien nach
Kalmückien verlegt, um eine Konfrontation zwischen Tiflis und Batumi wegen der
Frauen-Schach-WM abzuwenden. In Elista (Kalmückien) soll die WM - wie geplant -
vom 21. Mai bis 8. Juni stattfinden.
Ermöglicht wurde diese Entscheidung durch die Zusage Abaschidses, sich mit
700.000 US-Dollar an der Finanzierung der WM zu beteiligen. Dies meldeten am 1.
Mai mehrere Nachrichtenagenturen, darunter die Georgien Nachrichten.
Die FIDE berichtete auf ihrer Homepage am 2. Mai von diesem "persönlichen
Geschenk" Aslan Abaschidses an die Schachwelt sowie die georgische
Schachföderation und setzte den qualifizierten Spielerinnen eine neue
Anmeldefrist - bis 9. Mai.
Nach dem Abgang des Schachfreundes Aslan Abaschidse von der politischen Bühne in
den Morgenstunden des 6. Mai wird nun in der Schachwelt darüber gerätselt, ob
angesichts der wiederum neuen Situation die Weltmeisterschaft
wie geplant durchgeführt werden kann. Eine Anfrage des Deutschen Schachbundes
beim FIDE-Sekretariat in Athen erbrachte keine Klarheit.
Unklar ist auch, was aus der vor fünf Jahren gegründeten und seit dem Jahr 2000
zur FIDE gehörenden Vereinigung der Schachföderationen des Schwarzen Meeres
("Black Sea Chess Association"/BSCA) wird. Am 15. April 2004 fand in Batumi eine
"ad-hoc-Sitzung" des Vorstands dieser Vereinigung statt, an der Vertreter aus
Georgien, Russland, der Ukraine, Aserbeidschan und Bulgarien sowie der
Vizepräsident der Europäischen Schachunion Eletski und FIDE-Präsident
Iljumschinow teilnahmen. Hierbei wurde einstimmig Georgi Abaschidse zum neuen
BSCA-Präsidenten gewählt.
In den Verträgen, welche die Spielerinnen bis zum 9. Mai unterschrieben an die
FIDE senden sollen, ist als Veranstalter der WM die Black Sea Chess Association
genannt.
Gerald Schendel