Academia Xadrez de Gaia führt in Vila Nova de Gaia

von ChessBase
05.08.2009 – In dieser Woche findet in der portugiesischen Stadt Vila Nova de Gaia, am gegenüberliegenden Ufer von Porto am Fluss Douro gelegen, die portugiesischen Mannschaftsmeisterschaften statt. Acht Sechserteams haben sich als Beste aus vier Vorgruppen für das Finale in der unter Weinkennern weltbekannten Portweinmetropole qualifiziert. Neben portugiesischen Spielern besetzen auch zahlreiche Gastspieler die Bretter, darunter sogar einige deutsche Meister mit Neigung zu sonnigen Einsatzorten. Ebenfalls vor Ort ist Sergey Tiviakov, der am Spitzenbrett bei Gastgeber und Favorit Academia Xadrez de Gaia spielt.Turnierseite... Statistiken bei chess-results.com...Partien, Tabelle, Reiseführer...

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Portugiesische Mannschaftsmeisterschaft in Vila Nova de Gaia
Bilder: Sergei Tiviakov
text: André Schulz


Lange Leiter zum Wäscheaufhängen erforderlich

Die portugiesischen Mannschaftsmeisterschaften finden in derzeit (3. bis 8.8) in Villa Nova de Gaia statt. Nachdem zunächst in vier Vorgruppen zu je vier Mannschaften eine Qualifikation ausgespielt wurde, wird nun im Finale mit acht Mannschaften, den zwei besten Teams jeder Vorgruppe, der Meister ermittelt. Die Mannschaften treten dabei an sechs Brettern gegeneinander an. Gewertet wird nach Wettkampfpunkten, wobei die Teams für einen Sieg drei Punkte erhalten, für ein Remis zwei Punkte und für eine Niederlage offenbar immerhin noch einen Punkt.


Das Gaia Hotel ist Gastgeber der Meisterschaft

Obwohl Portugal in keiner Hinsicht zu den Hochburgen des internationalen Schachs gehört, oder vielleicht auch gerade deshalb, haben sich einige Mannschaften mit ausländischen Spielern verstärkt und tatsächlich sind sogar einige deutsche Spieler hier am Start. So spielt Jörg Wegerle für "AA Coimbra." Ralf Appel, Dirk Hennings und Michael Hammes bilden eine zentrale Achse beim "Clube Pesca Nautica Desportiva Albufeira".


Ralf Appel


Ralf Appel und Robin Swinkels


Swinkels aus den Niederlanden


Ferents


Ana Margarita Ferreira


Leif Johanessen


Kevin Spraggett und Leif Johanessen


Der ehemalige kanadische WM-Kandidat Kevin Spraggett


Strikovic


Teran Alvarez


Komljenovic


Nino Maisuradze

Die stärkste Mannschaft ist jedoch Gastgeber "Academia Xadrez de Gaia" mit einem Schnitt von 2534. Sergei Tiviakov führt die sehr internationale Mannschaft an Brett Eins an. Ihm verdanken wir auch die Bilder vom Wettbewerb und einigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Der lange in Portugal lebende frühere kanadische WM-Kandidat Kevin Spraggett ist ebenfalls am Start.

Nach bisher zwei Runden führt der Favorit mit zwei klaren Siegen (jeweils 5:1) das Feld erwartungsgemäß an.




Quelle: chess-results


 

Vila Nova de Gaia liegt am Rio Douro auf der gegenüberliegenden Seite der u.a. durch seinen Fußballclub viel bekannteren Stadt Porto.

Die Stadt, oft auch kurz Gaia genannt, wurde als Vila de Gaia oder später Vila nova de Rei wurde in portugiesischen Quellen im 13. Jh. erwähnt, war aber als Ansiedlung auch schon bei den Römern als "Cale" (oder eher: "Gale") bekannt und geht auf eine keltische Ansiedlung zurück. Das heute eigenständige Porto war einst der Hafen von Gale (Portus Gale). Nach der islamischen Eroberung der iberischen Halbinsel ab dem 8. Jh. bildete der Fluss Douro  um das Jahr 1000 für einige Zeit die umkämpfte Grenze zwischen dem islamischen und dem christlichen Teil Iberiens.


Der Douro tagsüber und...


... am Abend

Vila Nova de Gaia ist für seine Portweinproduktion berühmt. Der Portwein wird in speziellen Hütten gelagert, und ist eine von mehreren touristischen Attraktionen der Stadt.


Portweinlagerhäuser in Gaia


Die Calem Weinkeller




Portwein satt

Früher wurde die Weinfässer von kleinen Schiffen über den Douro transportiert. Einige dieser traditionellen Boote befahren heute noch den Douro und bilden einen malerischen Anblick.


 





Zu den Attraktionen gehören auch die 17 Strände, die für ihre besondere Sauberkeit ausgezeichnet sind, sowie die Eiffelbrücke, die Gaia mit Porto verbindet. Die von Gustave Eiffel konstruierte Eisenbrücke heißt eigentlich Ponte Maria de Pia und wurde von 1875 bis 1877 von der Firma Eiffel (zusammen mit Théophile Seyrig) gebaut. Eine vormals über den Douro führende Holzbrücke war 1809 unter der Last von Tausenden Flüchtlingen eingestürzt, die sich von Porto nach Gaia vor den anrückenden Franzosen Napoleons in Sicherheit bringen wollten. Danach gab es lange Zeit keine Brückenverbindung zwischen den beiden Städten.

Wegen der Wassertiefe von 20 m und der großen Strömungsgeschwindigkeit des Douro entschied man sich für die schwebende Bogenkonstruktion, die besondere Anforderungen an die Konstrukteure stellte. Der Hauptbogen mit 160 m Spannweite war der größte seiner Zeit. Die Brücke wiegt ca. 1400 t und erhebt sich mit einer Höhe von 62 Metern über den Fluss.


Ponte Maria de Pia

1886 baute Seyring zusammen mit einer belgischen Firma die Ponte Dom Luis, nach den gleichen Plänen, die auch bei der Ponte Maria den Pia verwendet wurden. Die beiden Brücken sehen sich sehr ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass die jüngere Brücke neben der Bahnstrecke im oberen Teil des Viadukts eine zusätzliche Straßenverbindung unterhalb erhalten hat


Ponte Dom de Luis






Weinboote vor der Eiffelbrücke


Ponte Dom de Luis am Abend

 

Vila Nueva de Gaia:


Casa da Cultura


Kloster oberhalb der Portweinlager


Das Rathaus von Gaia


Der Douro von Gaia aus gesehen

 

Porto:


Blick auf Porto


Die Festung von Porto


Straßenbild


Alte Barockkirche mit Keramikgemälden



Alte und neue Skulpturen


Im Zentrum von Porto


Der "Torre dos Clérigos"


Das Denkmal für Humberto Delgado

General Humberto Delgado soll 1926 am Militärputsch beteiligt gewesen sein, aus dem später das Einpartienregime Salazar hervorging. Delgado machte als Luftwaffengeneral und Diplomat Karriere, bevor er sich offen gegen Salazar stellte. Bei der Wahl zum Staatspräsidenten, der formal über dem Ministerpräsidentenamt stand, das Salazar einnahm, kündigte Delgado  an, den Diktator im Falle seiner Wahl entlassen zu wollen und erwarb sich dadurch bei der Bevölkerung den Namen" General ohne Furcht". Bei der folgenden - offenbar manipulierten - Wahl unterlag er allerdings anscheinend deutlich. Delgado musste ins Exil flüchten und unterstützte die Opposition von außerhalb. Im Februar 1965 wurde er gemeinsam mit seiner Sekretärin Arajaryr Campos, wahrscheinlich auf Veranlassung der portugiesischen Geheimpolizei PIDE in Spanien in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. Seine Leiche wurde zwei Monate später in Villanuevo del Fresno bei Badajoz nahe der portugiesischen Grenze gefunden.


Reste der alten Stadtmauer




Die Universität der Stadt

 

 

 


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