Adams gewinnt London Chess Classic

von André Schulz
11.12.2023 – Mit einem Remis gegen Shreyas Royal verteidigte Michael Adams am Sonntag in der letzten Runde der London Chess Classic seine Führung und wurde Turniersieger vor M. Amin Tabatabaei und Andrei Volokitin. Shreyas Royal erzielte seine zweite GM-Norm. | Fotos: Tao Bhokanandh

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Michael Adams ist der Turniersieger der London Chess Classic 2023. Der vielfache britische Landesmeister und amtierende Seniorenweltmeister Ü50 übernahm von Anfang an die Führung und gab sie im Verlauf des Turniers nicht mehr her. In der Schlussrunde am Sonntag reichte Adams ein Remis zum Turniersieg, da sein engster Verfolger M. Amin Tabatabaei auch nicht über eine Punkteteilung hinauskam. Adams erreichte gegen Shreyas Royal mit den schwarzen Steinen im Abgelehnten Damengambit nicht mehr als eine ausgeglichene Stellung mit Friedensschluss im 31. Zug. Tabatabaei bemühte sich gegen Jules Moussard mit Weiß in der Sizilianischen Tajmanov-Verteidigung um einen Sieg, rochierte lang und spielte auf Angriff. Die Partie mündete in ein Doppelläuferendspiel, in dem Tabatabaei einen Bauern mehr hatte. Zum Sieg reichte es aber nicht.

Royals Remis gegen Michael Adams bedeutet für den 15-jährigen eine GM-Norm, seine zweite. 

Shreyas Royal

Dritter in der Schlusswertung wurde Andrei Volokitin. In seiner letzten Partie spielt der Ukrainer mit den schwarzen Steinen gegen Luke McShane und wurde vom Engländer mit einem spektakulären Opferangriff hart angegangen.

Remis endete auch die Partie zwischen Mateusz Bartel und Nikita Vitiugov. Auf Vitiugovs Sizilianische Verteidigung reagierte der polnische Großmeister mit der "Italienischen Variante", ein Aufbau mit Lc4 und d3 analog zur Italienischen Partie. Der Aufbau ist vor allem in Amateurkreisen und im Online-Schach sehr beliebt, wird aber von der Eröffnungstheorie weitgehend ignoriert. Inzwischen gibt es allerdings auch viele Profis, die auf diese Weise gegen die Sizilianische Verteidigung spielen. Die beiden Großmeister lieferten sich auch in der Schlussrunde noch einen munteren Kampf, der im 40.Zug in einem Endspiel mit Damen und ungleichfarbigen Läufern aber doch mit der Punkteteilung endete. 

Der junge indische Großmeister Gukesh durfte sich vor dem Turnier Hoffnungen machen, mit einem Turniersieg vielleicht noch über die Turnierwertung im FIDE-Circuit, eine Auswertung der Ergebnisse bei Topturniere, einen der verbleibenden zwei Plätze beim Kandidatenturnier zu ergattern. Nach gutem Start musste Gukesh jedoch einige Rückschläge hinnehmen und schloss das für ihn eher enttäuschende Turnier mit einer selbstverschuldeten Niederlage gegen Hans Niemann ab.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.