Der am 15. Mai 1967 geborene Agdestein errang 1985 als erster Norweger überhaupt den GM-Titel. Außerdem war er im Fußball erfolgreich. Er spielte acht Mal in der norwegischen Nationalmannschaft und große europäische Vereine interessierten sich für ihn. Agdesteins Fußballkarriere wurde 1992 durch eine Knieverletzung beendet, doch beim Schach blieb er aktiv und hat seitdem viel für das norwegische Schach getan. Unter anderem trainierte er zahlreiche talentierte Jugendliche, der bekannteste von ihnen dürfte Weltmeister Magnus Carlsen sein. Agdestein arbeitet jetzt als Lehrer an einem Sportgymnasium in Oslo und als Kommentator für Zeitungen und Fernsehen. (Quelle: Wikipedia).
Vielseitig begabt: Simen Agdestein
Jetzt hat er die Chance, noch einmal an einem großen Schachturnier teilzunehmen: dem Norway Chess Supertournament 2014, das vom 1. bis 10. Juni an verschiedenen Orten der Region Stavanger stattfinden wird. Als zweiter Norweger neben Magnus Carlsen und acht Spielern der absoluten Weltklasse. Sieben dieser Spieler stehen schon fest, der achte wird demnächst bekannt gegeben. Auch Agdestein, zur Zeit die Nummer drei der norwegischen Rangliste, hat sich erst vor kurzem qualifiziert. Am 26. und 27. April spielte er gegen Jon Ludvig Hammer, Norwegens Nummer zwei, einen Schnellschach-Wettkampf über sechs Partien mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten pro Partie plus 10 Sekunden Zeitaufschlag um das Recht zur Teilnahme an dem Turnier. Unterstützt hat das Match der norwegische Fernsehsender TV2, der den Wettkampf im Fernsehen übertrug.
Jon Ludvig Hammer (links) und Simen Agdestein (rechts)
Agdestein siegte mit 3,5:1,5. Die ersten beiden Partien endeten Unentschieden, die nächsten beiden gewann Agdestein und in der fünften reichte ihm dann ein Remis, um das Match für sich zu entscheiden.
Partien
Wie Agdestein TV2 erklärte, war er sich zunächst nicht sicher, ob er die Strapazen und Anstrengungen eines solchen Spitzenturniers noch einmal auf sich nehmen möchte und seinen Platz nicht dem jüngeren Jon Ludvig Hammer überlässt, den er einmal trainiert hat. Doch letztendlich scheint er die Herausforderung annehmen zu wollen.
Fotos: TV2