"Airthings Masters"
Auch als unbeteiligter Zuschauer kann man am sportlichen Wert dieser "Vorrunde" zweifeln. Geadelt wird diese Haltung durch den Weltmeister, für den es auch nicht allzu wichtig ist, ob er Erster oder Achter wird. Hauptsache, er ist im Viertelfinale dabei - dann wird er schon die üblichen guten Chancen haben. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass solche taktischen Überlegungen in der Vorrunde eine Rolle spielen. Für den Weltmeister passt das jedenfalls, auch wenn er vor diesem dritten Turniertag noch nicht hundertprozentig zufrieden mit seinem Spiel war:
Runde 9: Giri gewinnt, doch kann ihm dies noch nützen?
Vor der Runde hatte Anish Giri bereits einen ganzen Punkt hinter dem für das Viertelfinale berechtigenden Platz 8 gelegen, während es bei Maxime Vachier-Lagrave nur ein halber Punkt gewesen war. Das direkte Aufeinandertreffen in Runde 9 war also für beide Spieler so etwas wie die letzte Chance. Mit Giri gewann dann - in diesem Sinne - der "falsche" Spieler: Es blieben zunächst beide "unter dem Strich".
Runde 10: die Stunde des Weltmeisters
Die 10. Runde war dann dazu angetan, die weltmeisterliche Zufriedenheit zu heben. Als einziger Spieler gewann Carlsen seine Partie (gegen Nakamura) und beförderte sich damit gleich in zweifacher Hinsicht dahin, wo er gerne sein wollte: (vorzeitig) ins Viertelfinale und an die Tabellenspitze!
Runde 11: dramatisches Finale
Die ersten beiden Runden am dritten Turniertag hatten bezüglich der "Absteiger" keinerlei Veränderung gebracht, doch wer nun geglaubt hatte, dass es auch in der abschließenden 11. Runde dabei bleiben würde, der hatte sich getäuscht. Tatsächlich waren am Ende vier Spieler mit jeweils 5,0/11 auf den Plätzen 7, 8, 9 und 10 punktgleich. Nur zwei von ihnen würden ins Viertelfinale weiterziehen dürfen, so dass ein Blick in die Tiebreakregeln her musste.
Erstes Kriterium: die Resultate im direkten Aufeinandertreffen. Hier zeigte sich, dass der in Runde 9 noch schwer geschlagene Maxime Vachier-Lagrave die Nase vorn hatte: Als einziger Spieler hatte der Franzose gegen die punktgleichen Konkurrenten Dubov, Harikrishna und Grischuk einen positiven Score von 2,0/3 erzielt. Zu verdanken hatte er das seinem Sieg in Runde 11 gegen Alexander Grischuk, der nach dieser Wertung nur 1,0/3 vorzuweisen hatte und deswegen auf der Zielgeraden aus dem Turnier ausgeschieden war.
Es ging also noch um Dubov und Harikrishna. Das zweite Kriterium: die Anzahl der gewonnenen Partien. Das eindeutige Resultat: Dubov 2, Harikrishna 0.
Somit ergeben sich folgende Paarungen für das am Dienstag beginnende Viertelfinale:
Abschlusstabelle der Vorrunde
Rang |
Spieler |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
R |
P |
1 |
GM Carlsen, Magnus (2881) |
|
½ |
1 |
½ |
½ |
½ |
½ |
1 |
½ |
½ |
½ |
½ |
11 |
6½ |
2 |
GM So, Wesley (2741) |
½ |
|
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
1 |
½ |
½ |
1 |
½ |
11 |
6½ |
3 |
GM Nakamura, Hikaru (2829) |
0 |
½ |
|
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
1 |
1 |
1 |
11 |
6½ |
4 |
GM Nepomniachtchi, Ian (2778) |
½ |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
1 |
1 |
½ |
0 |
½ |
½ |
11 |
6 |
5 |
GM Radjabov, Teimour (2758) |
½ |
½ |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
1 |
11 |
6 |
6 |
GM Aronian, Levon (2778) |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
½ |
½ |
1 |
0 |
11 |
5½ |
7 |
GM Vachier-Lagrave, Maxime (2860) |
½ |
½ |
½ |
0 |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
1 |
0 |
½ |
11 |
5 |
8 |
GM Dubov, Daniil (2770) |
0 |
0 |
½ |
0 |
½ |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
1 |
1 |
11 |
5 |
9 |
GM Harikrishna, Pentala (2705) |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
½ |
|
½ |
0 |
½ |
11 |
5 |
10 |
GM Grischuk, Alexander (2784) |
½ |
½ |
0 |
1 |
½ |
½ |
0 |
½ |
½ |
|
½ |
½ |
11 |
5 |
11 |
GM Giri, Anish (2731) |
½ |
0 |
0 |
½ |
½ |
0 |
1 |
0 |
1 |
½ |
|
½ |
11 |
4½ |
12 |
GM Anton Guijarro, David (2667) |
½ |
½ |
0 |
½ |
0 |
1 |
½ |
0 |
½ |
½ |
½ |
|
11 |
4½ |
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