Airthings Masters
Mitten in Europa tobt ein entsetzlicher Krieg, aber beim Airthings Masters wurde auch am Freitag der Zeitplan eingehalten. Via Twitter hatte Magnus Carlsen jedoch vor dem ersten Finalmatch gegen Ian Nepomniachtchi eindeutig kund getan, wie er zu diesem Krieg steht:
Nepo muss mit so etwas vorsichtig sein: Wie heute morgen zu lesen war, wurden in Russland bei Protesten gegen den Krieg bereits 3.000 Menschen verhaftet. Von dem in Moskau vor dem Bildschirm sitzenden russischen Großmeister war aber zuvor schon zu hören gewesen, dass er sich "nicht konzentrieren" könne. Dasselbe gilt möglicherweise auch für Carlsen, jedenfalls vermitteln die gestern gespielten Partien diesen Eindruck. Man kann die stark schwankende Stellungsbewertung in drei der vier Partien aber natürlich auch einfach so interpretieren, dass beim Schnellschach halt viele Fehler gemacht werden, wenn wirklich um den Sieg gekämpft wird. Aber vielleicht wollten die Spieler mit diesem jeweils friedlichen Ende - nach zuvor wilden Verwicklungen - ja auch einfach ein übers Schach hinausweisendes Zeichen setzen...
Nachdem in Partie 1 die Remisbreite noch zu jedem Zeitpunkt eingehalten worden war, ging es in Partie 2 richtig zur Sache. Carlsen hatte dort zwischenzeitlich ebenfalls großen Vorteil, aber letztlich hätte Nepo diese Partie gewinnen müssen. Allein er schaffte es nicht!
Die zweite Hälfte des Matches sah dann Carlsen im Vorteil, doch auch der Weltmeister konnte seine Siegchancen nicht nutzen. In Partie 3 schlug Carlsen lieber einen Bauern, statt seinen Angriff konsequent zu Ende zu führen. Hätte er dies getan, dann hätte er ein Endspiel mit der Dame + 2 verbundenen Freibauern gegen Nepos zwei Türme bekommen:
In Partie 4 stellte Carlsen in gewonnener Stellung seine Dame auf das falsche Feld:
Das zweite Finalmatch am Samstag (Beginn: 18 Uhr) übertragen wir auf dieser Seite wieder live.
Partien der K.-o.-Phase
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