Airthings Masters, Tag 1: starker Keymer, Probleme bei Carlsen

von Klaus Besenthal
19.02.2022 – Beim Onlineturnier Airthings Masters haben die 16 Teilnehmer am Samstag die ersten vier Partien der Vorrunde gespielt. Die besten acht Spieler qualifizieren sich in diesem noch bis Dienstag laufenden Rundenturnier für die nachfolgende K.-o.-Phase, während die übrigen acht Spieler dann ausgeschieden sein werden. Überraschend unter dem Strich befindet sich nach diesem ersten Tag Weltmeister Magnus Carlsen, während der glänzend aufgelegte Vincent Keymer auf dem geteilten 4. Platz steht. Bester Spieler und somit Tabellenführer ist zunächst Ding Liren. | Grafiken: chess24

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Airthings Masters

In der 1. Runde war die Nr. 9 der aktuellen Weltrangliste, Shakhriyar Mamedyarov, noch nicht richtig drin im Turnier: Gegen Andrey Esipenko, seines Zeichens Nr. 26 der Welt, "verdaddelte" Mamedyarov um den 10. Zug herum eine Figur:

 

Philidor-Verteidigung

Die Philidor-Verteidigung ist viel besser als ihr Ruf und bietet dem Schwarzspieler flexible Möglichkeiten, positionell oder taktisch zu Gegenspiel zu kommen.

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Ganz anders Magnus Carlsen: Der Weltmeister war in seinem Damenendspiel gegen Vladislav Artemiev hellwach, schnappte sich den Sieg und damit auch gleich die ersten drei Punkte im Kampf um die Teilnahme an der K.-o.-Runde - so viele Zähler gibt es nämlich für einen Sieg, während ein Remis nur mit einem Punkt belohnt wird. Karsten Müller hat die kritischen Situationen für uns aufbereitet:

 

Schachendspiele 3 - Schwerfigurenendspiele

Im dritten Teil der Endspielserie geht es um Damenendspiele, Endspiele mit Turm gegen Leichtfiguren, Dame gegen Turm und Dame gegen 2 Türme. Damenendspiele sind gar nicht so mysteriös, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Die Kenntnis einiger Faustregeln und Prinzipien wird Ihnen die Sache gewaltig erleichtern.
Videospielzeit: ca. 7 Stunden.

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In Runde 1 ist Karsten Müller gleich noch ein zweites Mal fündig geworden. Der quirlige Springer des Kanadiers Hansen hat die Aufmerksamkeit unseres Endspielexperten geweckt:

 

Vincent Keymer, der in Runde 1 unglücklich gegen Ding Liren verloren hatte, ließ sich davon nicht entmutigen und brachte in Runde 2 postwendend ein echtes Schwergewicht zur Strecke - Jan-Krzysztof Duda, die Nr. 13 der Weltrangliste:

 

In Runde 3 hieß der Gegner von Vincent Keymer Levon Aronian - derselbe Aronian, der Keymer vor wenigen Tagen erst beim Grand Prix das Leben schwer gemacht hatte. Heute war es umgekehrt: Keymer setzte Aronian schwer zu, stand mehrfach auf Gewinn, schaffte es dann aber nicht, den Sack auch zuzuschnüren. Dass Aronian letztlich mit einem Remis davonkam, zeigt aber natürlich auch, wie unglaublich stark der Armenier ist. Es war eine mitreißende Partie:

 

Hatte der Weltmeister seine gute Form vom frühen Abend schlichtweg mit der falschen Ernährung ruiniert? Aufschluss gibt vielleicht dieser Videoschnipsel aus Runde 1: 

In Runde 4 jedenfalls, gegen Ian Nepomniachtchi, unterlief Carlsen ein Versehen von der Sorte, wie sie vor zwei Monaten Nepo bei dem verlorenen WM-Kampf produziert hatte:

 

In der Partie zwischen Shakhriyar Mamedyarov und Vincent Keymer musste man schließlich eine deutliche Überlegenheit Keymers konstatieren. Hier lag fast schon ein Hauch von "Wachablösung" in der Luft:

 

Tabelle / Ergebnisse nach vier Runden

Ein Sieg bringt 3 Punkte, ein Remis 1 Punkt.

 

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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