Rekordverdächtige Turmentwicklung
Yuriy Kuzubov liefert eine Komplettübersicht für die Variante 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.c4 Sb6 4.a4
1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.c4 Sb6 4.a4!?
Ein interessanter und ungewöhnlicher Versuch für Weiß, in der Eröffnung eine Krise zu verursachen. Jetzt hat Schwarz 3 Möglichkeiten, sich gegen die Drohung a4–a5 zu verteidigen.
4...a5 Das ist der logischste Zug.
4...d6 5.a5 S6d7 6.exd6 (6.e6 Auf den ersten Blick sieht dieses typische Opfer sehr vielversprechend für Weiß aus, aber nach eingehender Analyse bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Schwarz hier gut dasteht und sogar einen gewissen Vorteil beanspruchen kann. Wie auch immer, diese Linie könnte als Weißer in Blitz- oder Schnellpartien verwendet werden, besonders wenn man sicher ist, dass der Gegner nicht gut vorbereitet ist. 6...fxe6 7.d4 e5!) 6...exd6 (Schlechter ist 6...cxd6 7.d4 g6 8.Sf3 Lg7 9.Le2 0–0 10.0–0 Sc6 11.d5! Sxa5 12.Ta2N Dc7 13.Le3 b6 (13...Sxc4? 14.Dc1 b5 15.b3 und Weiß steht besser) 14.Sa3 a6 15.Sd4 Weiß hat mehr als Kompensation für den Bauern.) 7.d4 Le7 8.Ld3 0–0 9.Se2 (9.Sf3 kommt mir natürlicher vor.) 9...d5 10.0–0 (10.c5!? Sc6) 10...dxc4 11.Lxc4 Sf6 12.Sbc3 Die Stellung nahm eine vertraute Form an. Es ist schwer zu beurteilen, ob die wenigen 'zusätzlichen' Tempi (a4 a5) für Weiß gut sind oder nicht. Die Stellung ist für beide Seiten spielbar.
4...d5 Nun kann Weiß erstens nach 5.exd6 zur Variante mit 4...d6 übergehen oder ehrgeiziger spielen! 5.c5 S6d7 6.d4 (In dieser Version sieht mir 6.e6? zu optimistisch aus: 6...fxe6 7.d4 e5 mit Vorteil für Schwarz) 6...e6 7.b4N mit der Idee 7...b6 8.a5!, um den typischen Hebeln a7–a5 im Voraus zu verhindern. 8...bxc5 9.bxc5 Ich denke, die Perspektiven von Weiß - aktives Spiel am Königsflügel vorbereiten - sind hier klarer, zum Beispiel 9...Le7 10.Dg4 (10.Ta3!?) 10...g6 11.Sc3
5.Ta3!?
5.c5 Dieser Zug sieht sehr verlockend aus, aber leider ist er nicht optimal. 5...Sd5 6.Sc3 Sb4! (Kein Grund, Weiß bei der Entwicklung zu helfen mit 6...Sxc3 7.dxc3) 7.Lc4 d5 8.cxd6 exd6 9.Db3 Den richtigen Weg wiesen die Fernschachspieler in der Partie 0–1 (61) Skorna,U (2274)-Reichert,T (2364) ICCF email 2019: 9...Lf5! 10.Lxf7+ Kd7 11.Sf3 Sd3+ 12.Kf1 Kc8 Jetzt hat Weiß große (wahrscheinlich unlösbare) Probleme mit der Entwicklung
5...d6 Vielversprechend für Schwarze scheint 5...e6!?N 6.Tg3 Sc6 7.Sc3! (nach 7.d4 d6 kann Weiß sein Bauernzentrum nicht halten.) 7...d6! (7...Sxe5? 8.c5! Lxc5 9.d4+– Schöne Falle!) 8.exd6 Lxd6! 9.Txg7 Kaum zu glauben, dass der a1–Turm von Weiß auf g7 steht! Meiner bescheidenen Meinung nach kann Schwarz einen gewissen Vorteil beanspruchen nach dem einfachen 9...Df6 10.Tg3 e5 gefolgt von Lf5 oder Le6 und dann 0–0–0
6.exd6 exd6
Der einfachste Weg zum Ausgleich. In einige Partien im Rahmen des 'Titled Tuesday'-Turniers geschah 6...cxd6 7.Tg3 g6 8.h4 h5 9.d4 (9.Ld3?! Vielleicht nicht schlecht für Blitz, aber absolut inakzeptabel für klassisches Schach oder Rapid. 9...Lg7) 9...Lg7 10.Sf3 Höchstwahrscheinlich muss Weiß alle Figuren auf den Königsflügel konzentrieren und gegebenenfalls die Stellung im Zentrum mit dem Zug d4–d5 stabilisieren. Schwarz muss versuchen, d6–d5 oder e7–e5 zu durchzudrücken, um ein Gegenspiel im Zentrum zu erhalten. Die Stellung ist sehr ungewöhnlich und absolut unklar!
7.d4 7.Tg3 Nun sieht dieser Zug nicht so stark aus wie nach 6...cxd6. 7...d5!N (Die Partie Hauge - Agdestein 2017 ging weiter mit 7...Lf5!? 8.Sc3 Sc6 9.d4 Sb4 10.Le2 d5 (10...Sc2+?! 11.Kf1 Ha! Der Turm steht nicht auf a1!) 11.c5 Sd7 12.Lg4 (12.Sf3!? g6 13.0–0 Lg7 14.Lg5 Ich nehme an, dass Weiß einen gewissen Vorteil beanspruchen kann.) 12...De7+ 13.Sge2 Lxg4 14.Txg4 Sf6 15.Tg3 Dd7 16.Lf4 Le7 17.Le5 0–0 18.Dd2 Kh8 19.Txg7 Kxg7 20.Dg5+ Kh8 21.Lxf6+ Lxf6 22.Dxf6+ Kg8 23.Dg5+) 8.cxd5 Sxd5 9.Sf3 Lf5 Es sieht so aus, als könne Schwarz seine Eröffnungsprobleme leicht lösen.
7...Le7 8.Tg3 0–0 9.Ld3 Te8 10.Sf3! Lf6+!
Eine schöne Falle erwartet Schwarz in der Variante 10...Lh4+?? 11.Kf1 Lxg3 12.hxg3 f5 (12...h6 13.Lxh6 gxh6 14.Dc1! Df6 15.Txh6 Dg7 16.Df4 S8d7 17.Lh7+ Kf8 18.Dh4+– mit der tödlichen Drohung Lf5.; 12...g6 13.Sg5 h5 14.Sxf7! Kxf7 15.Lxg6++– mit einem entscheidenden Angriff.) 13.Sc3
Variantendiagramm
gefolgt von g3–g4 mit großem Vorteil für Weiß - alle seine Figuren sind am Königsflügel konzentriert und es gibt dort keine schwarzen Figuren! Und auch das sofortige 13.g4 verspricht Weiß Vorteil.
11.Kf1 d5 12.c5 S6d7 Mit anständigem Gegenspiel für Schwarz.
Schlussfolgerung: Die Idee mit 4.a4!? garantiert keinen wirklichen Vorteil in der Aljechin-Verteidigung, aber ich bin sicher, dass dieser Zug eine große Überraschung für Ihre Gegner sein kann, besonders im Blitz- oder Schnellschach. Die meisten Stellungen sind selten und nicht gut erforscht. Das bedeutet, dass das in diesem Artikel erworbene Wissen Ihnen helfen kann, Ihre Gegner am Brett zu schlagen!
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Eröffnungsvideos
Daniel King präsentiert „einen Schocker“: das Gambit 4.e4 im Jobava-London-System, vielfach erprobt von GM Hans Niemann. Ivan Sokolov beschäftigt sich im zweiten Teil zur Ragosin-Variante mit 8...h5 dem Hauptzug 9.h4. Und Mihail Marin stellt anhand der Partie Ding Liren-Nepomniachtchi vom Kandidatenturnier neue Entwicklungen in der Englischen Eröffnung vor.
Daniel King: Jobava-London-System
1.d4 Sf6 2.Sc3 d5 3.Lf4 c5 4.e4!?
Mihail Marin: Englisch
1.c4 e5 2.g3 c6 3.Sf3 e4 4.Sd4 d5 5. cxd5 Dxd5 6.Sc2 Sf6 7.Sc3 De5
Ivan Sokolov: Ragosin-Variante mit 8...h5 (Teil II)
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Lb4 6.e3 h6 7.Lh4 g5 8.Lg3 h5 9.h4
Neue Ideen für Ihr Repertoire
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Petra Papp: Trompowsky 1.d4 Sf6 2.Lg5 c5 3.d5 Se4
Martin Lorenzini: Skandinavisch 3…Da5 4.d4 Sf6 5.Sf3
Alexey Kuzmin: Sizilianisch Moskauer Variante 3.Lb5+ Sd7 4.d4
Yago Santiago: Sizilianisch Najdorf-Variante 6.Lc4 e6 7.0-0
Krisztian Szabo: Mittelgambit 3.Dxd4 Sc6 4.De3 Sf6 5.Sc3
Sergei Grigoriants: Spanisch 3...a6 4.La4 Sge7 5.0-0 Sg6
Roven Vogel: Damengambit Ragosin-Variante 5.Da4+ Sc6 6.e3
Christian Braun: Grünfeld Fianchettovariante 5.Sf3 Sc6 6.Sc3 d5
Andrey Sumets: Katalanisch 8.a4 Sc6 9.Dxc4 Sa5 10.Dc2
Spyridon Kapnisis: Königsindisch Petrosian-Variante
Aktuelle Eröffnungsfallen
„Von Sizilianisch bis Damengambit“ – Rainer Knaak nimmt acht Fallen aus der aktuellen Turnierpraxis unter die Lupe, drei davon stellt er zudem im Videoformat vor. 1.e4-Spieler aufgepasst: In der Französischen Vorstoßvariante ist unser Experte auf „eine sehr aussichtsreiche, völlig neue Falle“ gestoßen!
Zug für Zug
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Strategie „Die Muzychuk-Schwestern“
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