Am falschen Grab geweint

von ChessBase
06.09.2010 – 190 Teilnehmer, sieben Runden - das Nürnberger LGA-Open versprach Spannung bis zum Schluss. Doch trotz sehr breiter Spitze gab es am Ende einen Alleinsieger: Lubomir Ftacnik. Der slowakische Großmeister, der seit 1992 für den HSK in der Bundesliga spielt, holte sechs Punkte aus sieben Partien und ließ damit 15 Spieler mit je 5,5 Punkten hinter sich. Vielleicht war es die gute Organisation und die gute Atmosphäre des Turniers, die Ftacnik beflügelt hat. So erklärte er bei der Siegerehrung: "Ich habe eine Beschwerde. Es gibt zuwenig Turniere dieser Klasse. Aber ich weine am falschen Grab." Georgios Souleidis schickt einen Bericht und viele Bilder von einem der attraktivsten Turniere Deutschlands.Turnierseite...Bericht...

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Lubomir Ftacnik gewinnt den 7. LGA Premium Schach Cup
Text und Fotos: Georgios Souleidis


Lubomir Ftacnik - der Sieger des LGA-Cups bei der Arbeit.


Hier sieht er schon sehr viel glücklicher aus.

Lubomir Ftacnik heißt der große Sieger des 7. LGA Premium Schach Cups. Er besiegte in der letzten Runde den bis dahin führenden Mark Bluvshtein und wies am Ende als einziger Spieler im Feld 6 Punkte auf. Sage und schreibe 15 Spieler folgen auf den Plätzen mit 5,5 Punkten. Der Sieg des 53-jährigen war absolut verdient, denn er spielte von Beginn des Turniers an den vorderen Brettern und bewies in der letzten Runde Nervenstärke, während einige seiner Großmeisterkollegen über ein Salonremis nicht hinauskamen.

Die Partie gegen den Kanadier war ein absoluter Knüller. Sie ging über die volle Distanz in ein Bauernendspiel, in dem Ftacnik die über die ganze Partie herrschenden Stellungsvorteile in einen ganzen Punkt ummünzen konnte. Nachdem die letzte noch laufende Partie an Brett zwei remis endete und er als alleiniger Sieger feststand, meinte er nur:“ Es gibt noch Wunder.“

F ür seinen tollen Auftritt in Nürnberg erhielt der Slowake 2000 Euro. Mark Bluvshtein belegte völlig verdient den 2. Platz. Der Kanadier spielte attraktives und kompromissloses Schach und führte vor der letzten Runde mit einem halben Punkt Vorsprung die Tabelle an. In der letzen Runde verließ ihn aber ein wenig der Mut und er versuchte auf sichere Weise ein Remis zu ergattern, doch Ftacnik machte ihm einen Strich durch die Rechnung.


Mark Bluvshtein

Den dritten Platz belegte Vitaly Kunin, der damit auch der beste deutsche Spieler war. Auf den weiteren Plätzen folgen so bekannte Namen wie Klaus Bischoff, Arik Braun, der deutsche Meister des Jahres 2009, oder Rainer Buhmann und Falko Bindrich, die für Deutschland bei der Schacholympiade in Khanty Mansyisk starten werden. Neben dem Hauptpreis wurden weitere 32 Geldpreise vergeben, die u.a. an die folgenden Spieler gingen.


Klaus Bischoff


Arik Braun


Rainer Buhmann


Falko Bindrich

Der beste Senior im Feld war Anatoly Donchenko mit 5,5 Punkten vor Lev Gutman und Ivan Farago mit jeweils 5 Zählern.


Anatoly Donchenko


Lev Gutman

Bei den Damen gewann die erst 15-jährige Hanna-Marie Klek (4,5 Punkte) den ersten Preis vor Elena Levushkina (4 Punkte), die für die deutsche Nationalmannschaft in Sibirien starten wird, und Saskia Zikeli (4 Punkte).


Hanna-Marie Klek


Elena Levushkina


Saskia Zikeli

Der 1. Jugendpreis ging an Blasius Nuber (4 Punkte), der Alexander Donchenko und Leon Mons nur dank besserer Wertung hinter sich ließ.


Blasius Nuber


Leon Mons

Der 7. LGA Premium Schach Cup war wie die Jahre zuvor ein voller Erfolg und verlief ohne besondere Störfälle. Die Besonderheit des Turniers wird zum Einen durch die Tatsache unterstrichen, dass die kommende Auflage im Jahr 2011 ausgebucht ist und zum Anderen vom Schlusswort des Turniersiegers, der wahrscheinlich eine heimische Redewendung übersetzt hat: "Ich habe eine Beschwerde. Es gibt zuwenig Turniere dieser Klasse. Aber ich weine am falschen Grab."

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