Am Samstag: Finale der Deutschen Internet-Schachmeisterschaft

von ChessBase
06.05.2020 – Kommenden Samstag, ab 16 Uhr, wird auf dem Playchess-Server das Finale der Deutschen Internet-Schachmeisterschaft ausgetragen. 14 Spieler nehmen den Kampf um den Titel auf, darunter Elisabeth Pähtz als einzige Frau und Luis Engel, Vincent Keymer und Jonas Eilenberg als jüngste Teilnehmer.

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Pressemitteilung des Deutschen Schachbundes

Am 7. März 2020 hat die Deutsche Schach-Internetmeisterschaft (DSIM) ihr Comeback gefeiert. Über vier Vorrundenturniere mit den Siegern Roven VogelGeorg MeierDmitrij Kollars und Matthias Blübaum und die Zwischenrunde am 28. März mit dem Sieger Ilja Schneider qualifizierten sich acht Schachfreunde für das Finale am 9. Mai. Zu ihnen sollten vier weitere Spieler über Freiplätze stoßen und alle zusammen in Magdeburg beim Meisterschaftsgipfel vor ihren Computern sitzend und von Zuschauern umringt ihre Partien spielen. Der Corona-Virus machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Der Deutsche Schachbund musste umdisponieren. Der Meisterschaftsgipfel mit zahlreichen deutschen Meisterschaften wurde auf August verlegt. Nur die Internetmeisterschaft hat ihren Platz behalten und wird wie geplant am kommenden Sonnabend stattfinden. Die inzwischen insgesamt 14 Spieler - es gab noch zwei weitere Freiplätze - sitzen dann allerdings nicht im Maritim-Hotel in Magdeburg vor ihren Computern, sondern zuhause.

Gespielt wird auf dem ChessBase-Server PlayChess und die 1. Runde startet um 16 Uhr. Die vierzehn Finalisten absolvieren ein Rundenturnier mit der Bedenkzeit von 3 Minuten pro Partie plus 2 Sekunden je Zug. Kommentiert werden die Partien von GM Klaus Bischoff.

Die Teilnehmer des Finales

Die acht direkt Qualifizierten

Aus der Zwischenrunde am 28. März qualifizierten sich mit jeweils 10:3 Punkten IM Ilja Schneider, GM Daniel Fridman, GM Georg Meier und GM Matthias Blübaum sofort für das Finale. Um die verbleibenden vier Plätze mussten sechs Spieler mit 9½ Punkten sofort im Anschluss einen dreirundigen Stichkampf ausfechten. Dabei gelang GM Daniel Hausrath, IM Christian Braun, GM Rasmus Svane und IM Nikolas Lubbe ebenfalls der Sprung in das Finale.

Die sechs Freiplätze

Ganz besonders aufregend ist die Finalteilnahme sicherlich für den jungen Berliner Jonas Eilenberg. Aufgrund seiner überragenden Leistung in der Zwischenrunde nominierte ihn die Deutsche Schachjugend als Nummer eins in ihren Freiplatzvorschlägen. Und das noch vor GM Luis Engel! Der Hamburger schaffte es anschließend doch noch, einen Freiplatz zu ergattern.

Gespannt sind wir auch auf das Abschneiden von Vincent Keymer. Deutschlands jüngster Großmeister lehrte jüngst beim Online-Länderkampf den stärksten rumänischen Schachspielern das Fürchten. Mit 5½ aus 8 blieb er ungeschlagen!

Noch besser als Vincent war Elisabeth Pähtz gegen Rumänien zugange. Mit 6½ aus 8 wurde sie bester deutscher Spieler und ließ gestandene deutsche Großmeister verblassen.

Mit Alexander Donchenko nimmt schließlich einer der besten deutschen Spieler teil.

Das Teilnehmerfeld:

Roven Vogel
Georg Meier
Matthias Blübaum
Ilja Schneider
Daniel Fridman
Daniel Hausrath
Christian Braun
Rasmus Svane
Nikolas Lubbe
Jonas Eilenberg
Luis Engel
Vincent Keymer
Elisabeth Pähtz
Alexander Donchenko


 

Stimmen zur Deutschen Internetmeisterschaft:

Daniel Friedman:

Mein Ziel ist es natürlich, das Turnier zu gewinnen. Auch wenn ich längst nicht mehr so schnell mit der Maus bin wie früher, sehe ich meine Chancen, in den vorderen Plätzen mitzuspielen, ganz gut. Da ich jetzt viel freie Zeit habe, habe ich mich entschlossen, ein paar Qualifikationsturniere zu spielen, um mich wieder mit dem Onlineschach vertraut zu machen. In der Zwischenrunde lief es ganz gut für mich - mit Ausnahme einiger Partien ein gutes Turnier. Hoffentlich kommen mehr von dieser Sorte.

Ilja Schneider:

Da ich außerhalb von Corona eigentlich überhaupt kein Onlineschach spiele (und schon gar nicht am PC, den ich bis vor kurzer Zeit nicht einmal besaß), war der Verlauf der Zwischenrunde schon eine ziemliche Genugtuung. Immerhin musste ich fast nur gegen Spieler antreten, die gefühlt rund um die Uhr nichts anderes tun als zocken? und dazu zehn Jahre jünger und fitter sind als ich! Für das Finale: Ich weiß natürlich nicht, wer die glücklichen FreiplatzinhaberInnen sind, aber ganz realistisch gesehen: Von den acht qualifizierten Teilnehmern nicht Letzter zu werden, wäre diesmal ein echter Erfolg.

 

Daniel Hausrath: 

Grundsätzlich ist die Deutsche Internetmeisterschaft sicher eine gelungene Veranstaltung, die zudem für einige Spieler in schwierigen Zeiten etwas Spielpraxis bietet. Bei einem Blitzturnier zählt ja hauptsächlich die Tagesform, aber natürlich kann auch ein Quäntchen Glück nicht schaden. Insofern hoffe ich im Finale auf gute Tagesform und ich werde versuchen während des Turnieres meine Kids von meinem PC fernzuhalten :-)

Christian Braun:

Die Deutsche Internetmeisterschaft in der aktuell turnierlosen Zeit wieder zu etablieren, war meiner Meinung nach eine tolle Idee und ich würde mich sehr freuen, wenn sich diese Meisterschaft in den folgenden Jahren erneut etablieren könnte. Bei diesem sehr starken Teilnehmerfeld freue ich mich sehr über die Qualifikation für das Finale und werde auch dort mein Bestes geben. Mein Ziel ist es in die Top 10 zu kommen, aber primär freue ich mich auf spannende Partien gegen starke Gegner.

Nikolas Lubbe:

Aus meiner Sicht war die Zwischenrunde ein toll organisiertes und spaßiges Event. Meine Qualifikation für das Finale kam für mich wirklich sehr überraschend, da das Teilnehmerfeld äußerst stark war und ich eigentlich nur mit dem Ziel teilnahm gegen ein paar der Schwergewichte vielleicht die eine oder andere tolle Partie zu spielen. Jetzt freue ich mich auf das Finale und werde mit der gleichen Zielstellung spielen: Einfach ein paar nette Partien mit starken Gegnern auskämpfen und Spaß haben!

Rasmus Svane:

Es ist wahrlich ein Segen, dass wir Schachbegeisterte unserer Leidenschaft im Moment weiterhin online nachgehen gehen können. Ich spiele ohnehin schon recht viel online und hoffe, dass das Onlineschach einen richtigen Schub bekommt und es langfristig noch mehr attraktive Turniere auf den verschiedenen Onlineschach-Plattformen geben wird.

Georg Meier kommentierte seine Vorrundenpartien in Realzeit auf dem Videoportal Twitch live mit. Befragt danach, ob ihn das ablenkt, antwortete er:

Wenn der Gegner keine Probleme stellt, ist es kein Handicap, sonst schon.

Roven Vogel:

Ich gehe das Finale gelassen an und bin überhaupt sehr dankbar über mein 'zweites Leben' in diesem Turnier. Das Finale ist mein persönlicher Höhepunkt der Internetmeisterschaft und bietet mir die Möglichkeit, einen seriösen schachlichen Wettkampf zu bestreiten. Das Wiederaufleben der Internetmeisterschaft begrüße ich sehr und hoffe, dass diesem Trend auch in den nächsten Jahren gefolgt wird.

Elisabeth Pähtz:

Ich bin dem DSB sehr dankbar dafür, beim Finale dabei sein zu dürfen. Man hat selten die Chance gegen die männliche deutsche Topelite zu spielen. Ich werde mich dementsprechend natürlich auch blitz-technisch gut vorbereiten, um als einzige weibliche Teilnehmerin eine möglichst gute Figur zu machen. Eine Platzierung im Mittelfeld werte ich für mich als persönlichen Erfolg.

Jonas Eilenberg:

Ich freue mich sehr über meinen Freiplatz zum Finale der Deutschen Schach-Internetmeisterschaft. Die bisherigen Turniere haben mir jedesmal sehr viel Spaß gemacht. Mein Ziel für das Finale ist es, meine Gegner vor die größtmöglichen Probleme zu stellen und selber einen Punkt zu holen. Es ist schade, dass das Finale nicht zentral in Magdeburg stattfinden kann, aber die Gesundheit aller hat nun mal Vorrang!

Luis Engel:

Nachdem meine Performance in der Zwischenrunde ja eher übersichtlich war, werde ich jetzt alle Kräfte mobilisieren, um mir noch nachträglich ein Osterei ins Nest zu legen :)

Spielort

Gespielt wird in der Emanuel-Lasker-Arena (Windows-Client playchess.com – Turniere – Emanuel-Lasker-Arena).

Zeitplan

Ab 15.45 Uhr: Aufnahme der Spieler

Runde 1: 16.00 Uhr, Runde 2: 16.15 Uhr, Runde 3: 16.30 Uhr, Runde 4: 16.45  Uhr, Runde 5: 17.00 Uhr, Runde 6: 17.15, Runde 7: 17.30 Uhr

17.45 Uhr Zehn Minuten Pause

8. Runde 17.55 Uhr, 9. Runde 18.10 Uhr, 10. Runde 18.25 Uhr, 11. Runde 18.40 Uhr, 12. Runde 18.55 Uhr, 13. Runde: 19.10 Uhr

Ab 19.20 Uhr: eventuelle Stichkämpfe

Live-Partien (ab Samstag16 Uhr):

 

Live-Video

GM Klaus Bischoff ist der offizielle Kommentator des Finales und ChessBase überträgt seine Analysen auf Twitch.

IM Ilja Schneider, der selbst mitspielt, streamt seine Partien auch auf Twitch.

Preisfonds

Der Preisfonds für das Finale wurde wie folgt erweitert:

Platz: 1.500 EUR
Platz: 1.000 EUR
Platz: 500 EUR
Platz: 400 EUR
Platz: 300 EUR
Platz: 200 EUR
Platz: 100 EUR

Wertung

Punkte, Sonneborn-Berger-Wertung (Keine Teilung von Preisen)
Um den Titel (einschließlich der betroffenen Preise) wird ein Stichkampf gespielt. Der Modus wird von der Turnierleitung kurzfristig festgesetzt.

Offizielle Seite des Deutschen Schachbundes...

Artikel bei der Süddeutschen Zeitung...


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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