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Master Class Band 12: Viswanathan Anand
Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.
Ich wollte ein paar Gedanken zu der traurigen Nachricht von Robert Hübners Tod mitteilen. Er war natürlich ein großartiger Schachspieler, einer der besten Spieler der Welt in den 70er und 80er Jahren, und er war sehr nahe dran, um den Weltmeistertitel zu kämpfen.
Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu treffen und mit ihm in mehreren Turnieren zu spielen, aber auch einige sehr nette Gespräche zu führen. Er spielte für Baden Baden, genau wie ich. Er konnte einen immer wieder mit der Tiefe seines Wissens überraschen. Der Akademiker in ihm hat einen starken Eindruck auf mich gemacht.
Ich habe einmal einen dreiseitigen Brief von ihm in einer Schachzeitschrift gesehen, in dem er die Bedeutung des griechischen Wortes logos erörtert. Faszinierend! Am Ende sagte er, dass er, obwohl er mit seinem Diskussionspartner nicht einverstanden war, dankbar war, jemanden zu finden, mit dem er das Thema überhaupt diskutieren konnte.
Selbst im Schach erinnere ich mich, dass Jan Timman sich darüber beschwerte, dass Robert Hübners Buchbesprechung seines Buches länger war als das Buch selbst. Irgendwie war das so typisch Robert. Dieser Perfektionismus! In der Vor-Computer-Ära.
Und was denkt man von jemandem, der Finnisch auf sehr hohem Niveau lernt, nur weil er sich mit einem Freund unterhalten wollte. Er sprach auch Griechisch und Niederländisch.
Er hat immer gesagt, dass er in allem ein Patzer war. Natürlich war das teilweise Understatement und teilweise sein Perfektionismus.
Er war kein Patzer. Er war jemand, der seinen persönlichen Raum eifrig hütete. Er war ein Riese aus einer anderen Ära des Schachs und aus einer anderen Ära der Schachspieler.
RIP Robert.
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