Schach-Oscar 2010
Magnus Carlsen beim gerade zu Ende gegangenen Turnier in Biel
Vor 16 Jahren haben Alexander Roshal und die Zeitschrift
64 den Schach-Oscar,
mit dem der beste Spieler des Jahres gekürt wird, wieder ins Leben gerufen.
Garry Kasparov gewann den Oscar 1995, 1996, 1999, 2001 und 2002, Vishy Anand
1997, 1998, 2003, 2004, 2007 und 2008. Vladimir Kramnik gewann 2000 und 2006,
Veselin Topalov 2005 und Magnus Carlsen 2009.
Der Schach-Oscar 2010 wurde auf Grundlage von 111 Stimmlisten von Schachjournalisten
aus 36 Ländern vergeben (Der Erstplatzierte jeder Liste erhält 13
Punkte, der Zweitplatzierte 11 Punkte, für den dritten Platz gibt es 9
Punkte, für den vierten Platz 7 Punkte, für den fünften Platz
6 Punkte und für den zehnten Platz schließlich 1 Punkt).
Für das zweite Jahr in Folge geht der Schach-Oscar an Magnus Carlsen, der
bei der Abstimmung 1.264 Punkte erzielt hat. Damit liegt Carlsen allerdings
nur 20 Punkte vor dem Zweitplatzierten - Weltmeister Vishy Anand!
Landete knapp auf Platz Zwei: Weltmeister Vishy Anand
Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte des Wettbewerbs, das der Titel
nicht an den Spieler geht, der seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigt
hat - 1978 verlor Viktor Korchnoi den Kampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoly
Karpov, aber erhielt den Oscar trotzdem.
Der junge norwegische Großmeister war Ende 2010 die Nummer Eins der Elo-Liste
(2814 Punkte) und konnte 2010 vier Superturniere gewinnen: Wijk aan Zee, Bazna,
Nanjing und London. Auch recht durchschnittliche Ergebnisse bei der Schacholympiade
und beim Grand Slam haben diese Leistungen nicht geschmälert.
Außerdem feierte Carlsen auch beim Schnell- und Blitzschach Erfolge: Im
Amber-Turnier wurde er geteilter Erster und bei der Blitzweltmeisterschaft in
Moskau gewann er die Bronzemedaille. In 53 der eingereichten Listen steht Magnus
Carlsen auf Platz Eins. Der Rest der Top Ten sieht folgendermaßen aus:
2. Vishy Anand (1.244 Punkte)
3. Levon Aronian (767)
4. Vladimir Kramnik (570)
5. Sergey Karjakin (535)
6. Veselin Topalov (437)
7. Ian Nepomniachtchi (435)
8. Vassily Ivanchuk (428)
9. Hikaru Nakamura (215)
10. Alexander Grischuk (169)