And the winner is... Michael Adams

von André Schulz
27.02.2024 – Michael Adams war der Elofavorit beim 2. Cambridge International Open. Der amtierende Ü50-Seniorenweltmeister kam aber nur mühsam aus den Startblöcken und befand sich zur Hälfte des Turniers nur im oberen Mittelfeld. Dank eines starken Endspurts fuhr der ehemalige WM-Kandidaten aber doch einen weiteren Turniersieg ein. Fotos: Shohreh Bayat and Reza Islam / Cambridge Chess Open/ Cambridge Chess Open

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Auch im Alter von über 50 Jahren ist Michael Adams einer der besten Spieler seines Landes. Hinter dem in den englischen Verband gewechselten Nikita Vitiugov und David Howell nimmt Adams in der englischen Rangliste Platz drei ein, von den anderen beiden Spielern nur durch wenige Elopunkte getrennt.

Michael Adams

Natürlich war Adams als einziger Spieler mit einer Elozahl von über 2600 und 100 Elopunkten Vorsprung der Top-Elofavorit auf den Turniersieg beim 2. Cambridge International Open Chess Tournament, an dem sich knapp 120 Spieler aus 20 Nationen beteiligten.

Allerdings kam der englische Spitzengroßmeister nur sehr schwerfällig aus den Startlöchern. Nach einem Remis gegen den FM Rafe Martyn (Elo 2206) und zwei Siegen, darunter gegen den Großmeister Peter Wells, gab Adams zwei weitere halbe Punkte durch Remis ab, gegen zum Teil nominell deutlich schwächere Gegner. Nach fünf Runden war er nur Elfter, allerdings auch nur einen halben Punkt hinter der Führungsgruppe, die zu diesem Zeitpunkt noch acht Spieler umfasste. 

Adams legte nun aber einen Gang zu und holte aus den ausstehenden vier Runden dreieinhalb Punkte. In Runde sechs besiegte er IM Richard Pert. In Runde sieben ließ er sich von Francesco Sonis noch einen weiteren halben Punkt abnehmen und schloss das Turnier mit zwei Siegen gegen GM Daniel Fernandez und gegen IM Jonah Willow ab.

Nach sieben Runden lag Sergei Tiviakov noch mit einem halben Punkt Vorsprung vor den unmittelbaren Verfolgern Daniel Fernandez und Martin Haubro aus Dänemark und einem Punkt Vorsprung vor Michael Adams alleine in Führung.

Sergei Tiviakov

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Der Niederländer kassierte dann aber in Runde acht eine Niederlage gegen Martin Haubro, der nun seinerseits mit 6,5 Punkten die alleinige Führung übernahm. In der Schlussrunde kam Haubro aber gegen Peter Roberson nicht über ein Remis hinaus und wurde so von Sergei Tiviakov, nach dessen Sieg über Francesco Sonis, und Michael Adams eingeholt. Nach Überprüfung mit dem obligatorischen Rechenschieber stellte sich heraus, dass Adams von den drei Führenden die beste Feinwertung aufwies und so zum Turniersieger erklärt wurde.

Haug, Tiviakov, Adams

Die Beteiligung aus Deutschland war mit zwei Spielern sehr gering. Nikolas Wachinger kam aber nach gutem Start am Ende mit 6 Punkten und nur einem Punkt Rückstand als guter Achter ins Ziel.

Als Dritter Deutscher war auch noch Holger Blauhut am Start, der aber unter norwegischer Flagge spielte. Er wurde mit 5 Punkten 44ster.

Den Frauenpreis gewann Ruqayyah Rida.

Ruqayyah Rida

Besonderes Interesse galt der neunjährigen Bodhana Svandhan.

Bodhana Svandhan

Das von der englischen Presse als Wunderkind gefeierte Mädchen belegte mit Elo 1898 Platz 79 in der Setzliste und schloss das Turnier mit 4,5 Punkten auf Platz 55 ab, womit sie 95 Elopunkte hinzugewann.

Die Sieger und die besten Frauen, rechts: Shoreh Bayat

Endstand

Rg. Snr Name sex Land Elo Pkt.  Wtg1   Wtg2   Wtg3   Wtg4  w-we K rtg+/-
1 Adams, Michael 7 0
2 Tiviakov, Sergei 7 0
3 Haubro, Martin 7 0
4 Fernandez, Daniel H 6,5 0
5 Wadsworth, Matthew J 6,5 0
6 Roberson, Peter T 6,5 0
7 Willow, Jonah B 6 0
8 Wachinger, Nikolas 6 0
9 Turner, Matthew J 6 0
10 Wells, Peter K 6 0
11 Vardanyan, Aras 6 0
12 Gasanov, Eldar 6 0
13 Hanley, Craig A 6 0
14 Ghasi, Ameet K 6 0
15 York-Weaving, Richard 6 0
16 Sonis, Francesco 5,5 0
17 Fava, Lorenzo 5,5 0
18 Pert, Richard G 5,5 0
19 Royal, Shreyas 5,5 0
20 Gourlay, Iain 5,5 0

117 Spieler

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.