ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt am letzten Tag des Russischen Superfinales. Wie schon im Vorjahr mussten beide Titel im Schnellschachstechen entschieden werden. Die glücklichen Sieger heißen Dmitry Andreikin und Natalija Pogonina. Herzlichen Glückwunsch! Beide gewannen das Stechen mit dem Ergebnis von 1,5-0,5.
Im offenen (Herren-) Turnier schien es nach der 10. Runde, dass Dmitry Jakovenko die besten Titelchancen aufwiese. Er hatte nach einem Sieg gegen Daniil Dubov die alleinige Tabellenführung übernommen.
Er führte mit einem halben Punkt Vorsprung auf Dmitry Andreikin und Vladimir Fedoseev, die in der letzten Runde gegeneinander antreten mussten. Jakovenko kam in seiner Partie über Remis mit Schwarz gegen Nikita Vitiugov nicht hinaus, so dass er nur noch hoffen konnte, dass seine beiden Kontrahenten unentschieden spielen, um ungeteilter Erster zu werden.
Doch diese Möglichkeit traf nicht ein. In einer hart umkämpften Partie, in der er mit Schwarz solide verteidigte und schließlich die Initiative an sich riss, gelang Andreikin der wohlverdiente Sieg
Damit stand ein Stichkampf im Schnellschach (beide Spieler kamen auf 7 Punkte) auf dem Programm.
Der Stichkampf beginnt | Foto: Eteri Kublashvili
In einem Kraftakt gelang es Andreikin in der ersten Stichpartie, eine sehr wackelige Stellung zu Beginn noch zum Remis zu retten, wobei seine Stellung im Endspiel bereits sehr komfortabel wurde.
In der nachfolgenden Partie mit vertauschten Farben tauschte Jakovenko fehlerhaft eine Figur gegen drei Bauern und erhielt weder Dauerschach noch ausreichendes Spiel, sondern eine Verluststellung, die Andreikin souverän in einen vollen Punkt für sich verwandelte.
Auf dem dritten Platz schloss der supersolide Evgeny Tomashevsky mit 6½ Punkten das Turnier ab. Ein erwartetes Ergebnis. Auf dem geteilten vierten bis sechsten Platz (6 Punkte) finden sich Ernesto Inarkiev, Fedossev und der große Favorit Ian Nepomniachtchi wieder. Nepomniachtchi ist es in der zweiten Turnierhälfte gelungen, seinen katastrophalen Start wieder wett zu machen, doch sein spätes Aufwachen reichte nicht mehr aus, um sich nach den Lorbeeren ausstrecken zu können. Noch schlechter erging es Nikita Vitiugov, Nummer drei der Setzliste, der dieses Turnier schnell wieder vergessen möchte. Er landete mit 4½ Punkten auf dem geteilten 10.11. Platz.
Im Damenturnier standen vor der Schlussrunde drei Spielerinnen auf dem geteilten ersten Platz. Olga Girya, Aleksandra Goryachkina und Natalija Pogonina führten die Tabelle gemeinsam mit 6 Punkten an. In der Schlussrunde verlor Goryachkina gegen Gunina und die beiden anderen remisierten ihre jeweiligen Partien.
Der Stichkampf zwischen Pogonina und Girya musste die Entscheidung bringen. In der ersten Partie entstand nach zunächst ausgeglichenem Verlauf ein kompliziertes Endspiel mit jeweils Springer und Dame auf beiden Seiten. Girya verlor als erste die Übersicht und Pogonina konnte einen Mehrbauern zum Sieg verwandeln.
In der zweiten Partie musste Girya also gewinnen, und es sah anfangs auch vielversprechend für sie aus, da sie eine gute Stellung aus der Eröffnung erhalten hatte, die sie weiter in ein besseres Endspiel zu tragen verstand. Doch die Verwertung dieses Vorteils gestaltete sich als sehr schwierig und nach und nach entglitt Girya die Stellung, während Pogonina immer mehr die Initative übernahm.
Eine letzte Verzweiflungstat in einer bereits unverlierbaren Stellung für ihre Gegnerin brachte Girya ein verlorenes Turmendspiel, das Pogonina indessen gar nicht mehr gewinnen wollte. Sie gab bei der ersten Gelegenheit ein Dauerschach, mit dem sie sich ihren zweiten Titel (nach 2012) sicherte.
Auf jeweils 7 Punkte und den geteilten dritten Platz kamen die Titelverteidigerin Goryachkina und Alina Kashlinskaya, die auch im Vorjahr auf dieser Platzierung landete.
Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk und die zweifache Europameisterin und dreimalige Landesmeisterin Valentina Gunina teilten sich mit 6½ Punkten die Mittelplätze fünf und sechs