“Er hat mir ein Angebot gemacht, das ich
nicht ablehnen konnte!”
Interview mit Pavel Eljanov
von Anastasiya Karlovich
Pavel Eljanov, aktuelle Elo-Zahl 2755,
Nummer 8 der aktuellen Weltrangliste.
Pavel Eljanow wurde am 10. Mai 1983 in
Charkow in der Ukraine geboren und wurde im Jahr 2000 Internationaler
Großmeister. Vor kurzem gewann er das sechste FIDE Grand Prix Turnier mit einer
Elo-Performance von 2809.
Im Laufe seiner Karriere hatPavel Eljanov
hat zahlreiche Turniere gewonnen, u. a. Poljanitsa-Zdruj, Linares (Gruppe
B), Andorra, Montreal im Jahre 2006, Wijk aan Zee, (Gruppe B) im Jahr 2007 sowie
das Bosna-Turnier 2008. Eljanov war auch Mitglied der Ukrainischen Mannschaft,
die die 36. Schacholympiade 2004 gewonnen hat.
Für das folgende Interview haben wir uns in
einem Café in Charkow getroffen. Als ich ins Café kam, konzentrierte sich Pavel
gerade auf sein Handy und suchte nach Flügen nach Kroatien, wo er im September
in der kroatischen Liga spielt.
Pavel, organisierst du deine Reisen
selber?
Ja, meistens kümmere ich mich selber um die
Planung meiner Reisen. Mittlerweile habe ich so viel Erfahrung, dass ich ein
Reisebüro eröffnen könnte (lacht).
Es ist schon über einen Monat her,
dass du den Grand Prix in Astrachan gewonnen hast. Hat sich in deinem Leben
dadurch etwas verändert? Sprechen dich Medien und Journalisten jetzt häufiger
an?
Generell hat sich nichts geändert. Ich habe
nicht den Eindruck, als ob mich Journalisten häufiger kontaktieren. In Astrachan
habe ich keinen Schachjournalisten getroffen. Auch in der Ukraine fand das Ganze
wenig Beachtung. Ich selbst habe ein paar Artikel für Schachzeitungen wie “64”
aus Russland und “New in Chess” geschrieben. Ich hatte auch nicht den Eindruck,
als ob mir die lokale Presse besondere Aufmerksamkeit schenkt. Vor ein paar
Tagen rief mich eine Journalistin der Lokalzeitung “Time” an und fragte mich
nach einem Interview. Da ich gerade beschäftigt war, bat ich sie, mich zehn
Minuten später noch einmal anzurufen, aber sie rief überhaupt nicht zurück und
hat den Auftrag, den ihr der Redakteur gegeben hat, wahrscheinlich nicht
erfüllt.
Wie siehst du dein Ergebnis jetzt,
nachdem das Turnier schon mehr als einen Monat zurückliegt?
Ich bin mit dem Ergebnis und mit der
Qualität meines Spiels zufrieden. Natürlich kann man einen solchen Erfolg nicht
planen, aber ich hatte das Gefühl, die Bedingungen stimmen und ich konnte ein
gutes Ergebnis erzielen.
Alle Grand Prix Turniere wurden nach
Sofia-Regeln gespielt. Was hältst du davon? Verhindern sie schnelle Remis?
Nun, ich mache überhaupt nie gerne schnell
Remis. Wenn ich das Formular unterschreibe und weniger als 20 Züge gemacht
wurden, dann habe ich immer das Gefühl, etwas sei nicht zu Ende geführt worden,
und ich fühle mich verantwortlich, nicht nur gegenüber dem Publikum, sondern
auch mir selbst gegenüber. Das ist kein schönes Gefühl und deshalb versuche ich
immer bis zum Ende zu kämpfen und mache meistens erst in Stellungen Remis, die
“tot” sind. Wenn die Turniersituation es verlangt, dann kann ich natürlich auch
einmal ein Remis machen, denn schließlich ist das ein Wettbewerb.
Was die Sofia-Regeln betrifft, so ich muss
sagen, dass ich von Anfang an dagegen war, weil es schwierig ist, alle Partien
mit gleicher Kraft zu spielen. Ich kann verstehen, wenn jemand auf Gewinn
spielen will und kein Remis anbietet, aber diese Regeln lassen einem keine Wahl.
Allerdings muss ich zugeben, dass bei
manchen Turnieren, an denen nur sechs Spieler teilnehmen, zum Beispiel Linares,
nach anderthalb Stunden bereits zwei der drei Partien beendet sind. Das ist für
das Image des Schachs eine unhaltbare Situation! Und das ist die positive Seite
der Sofia-Regeln. Die Spieler müssen spielen und können keine schnellen Remis
machen.
Zugleich nimmt der Druck bei den Turnieren
immer mehr zu und die Grand Prix Turniere sind für die Spieler sehr anstrengend
(meiner Erfahrung nach). Vielleicht lautet die Lösung, dass es bei den Turnieren
mehr Ruhetage gibt. Der Kampfgeist hängt aber auch vom Charakter der einzelnen
Spieler ab. Manche von ihnen würden auch ohne Sofia-Regeln nie schnell Remis
machen. Zum Beispiel wurden beim Turnier in Bazna (Rumänien) die meisten Partien
ausgekämpft.
Was ist dein nächstes Ziel, nachdem du
jetzt zu den Top Ten der Welt zählst?
Als Achter der Weltrangliste würde ich
natürlich gerne in starken Turnieren spielen und sehen, was ich kann. Es war ein
großes Glück, dass ich in den letzten zwei Jahren in den Grand Prix Turnieren
spielen konnte. Eine bessere Gelegenheit, gegen so starke Spieler antreten zu
können, hätte ich sonst schwerlich erhalten. Es gibt nicht allzu viele starke
Turniere in der Schachwelt und 2008 hatte ich in meiner Karriere eine Art Krise.
Diese Turniere haben mir sehr dabei geholfen, mein Niveau zu halten.
Nach Astrachan hast du am ACP World
Cup in Odessa teilgenommen. Wie beurteilst du dieses Turnier und dein Ergebnis
dort?
Die Organisation des Turniers in Odessa wird
von Jahr zu Jahr besser. Dieses Jahr war sie hervorragend! Vadim Marakhovskiy,
ACP-Präsident und Hauptorganisator des Turniers, ist mit Herz und Seele dabei.
Was mein Spiel betrifft, so musste ich
gleich in der ersten Runde gegen Alexander Moiseenko antreten, mit dem ich
befreundet bin. Aber ich glaube, Freundschaft hat auf den Kampf am Brett keinen
großen Einfluss, also haben wir einfach gespielt. In der zweiten Runde hat
Jakovenko verdient gegen mich gewinnen. Er hat das ganze Turnier über sehr stark
gespielt und meiner Meinung nach verdient gewonnen.
Ich glaube, nach dem Grand Prix war ich zu
entspannt und hatte natürlich auch nicht genug Energie.
"Runder Tisch" in Odessa
Alle Teilnehmer in Odessa konnten den
neuen Präsident des Ukrainischen Schachverbands kennen lernen, Viktor Kapustin.
In einem vorherigen Interview hast du einmal gesagt, du wirst vielleicht den
Schachverband wechseln, so wie es Karjakin gemacht hat. Was denkst du über die
Veränderungen im Ukrainischen Schachverband und suchst du immer noch nach einem
anderen Verband?
Ich glaube, die Zeit ist gekommen, meine
Karten auf den Tisch zu legen. Tatsächlich wollte ich nie für einen anderen
Verband spielen, ich habe einfach geblufft. Jahrelang war Viktor Petrov
Präsident des Ukrainischen Schachverbands und die letzten zwei Jahre seiner
Tätigkeit kann man als sehr schlecht beurteilen.
Deshalb wollte ich dem Verband einfach mit
einem möglichen Wechsel drohen. Ehrlich gesagt würde ich über einen Wechsel auch
tatsächlich ernsthaft nachdenken, wenn man mir ein so attraktives Angebot machen
würde, wie man es Sergey Karjakin gemacht hat. Aber wenn es sich um einen
Wechsel zu einem anderem Verband dreht, der meine finanzielle Situation nur
leicht verbessert, dann ist das für mich nicht interessant. Erstens spiele ich
gerne für die ukrainische Nationalmannschaft, da dort eine sehr gute Atmosphäre
herrscht, und zweitens möchte ich nicht gerne in ein anderes Land ziehen und
meine Staatsbürgerschaft ändern.
Ich hoffe, durch die Präsidentschaft von
Viktor Kapustin ändern sich ein paar Dinge und tatsächlich sehen wir bereits ein
paar dieser Änderungen. Ich weiß, dass er bereits alle Schulden des Verbands
bezahlt hat, die der vorherige Präsident hinterlassen hat, und dass der Verband
jetzt in ein neues Büro umgezogen ist, das, wie ich gehört habe, deutlich
eindrucksvoller ist.
Ich hoffe, dass die besten Spieler der
Ukraine bei der Olympiade in der Nationalmannschaft antreten werden, und Viktor
Kapustin hat bereits Schritte unternommen, um dafür zu sorgen.
Eine Frage zur ukrainischen
Meisterschaft. Ich habe gehört, sie soll in deiner Heimatstadt Charkow
stattfinden. Welcher Preisfonds wird die besten Schachspieler des Landes in den
Turniersaal locken?
Ich glaube, wir sollten uns an den
Russischen Meisterschaften als gutes Beispiel orientieren. Sie haben ein gutes
System, das aus offenen Turnieren, Finalturnieren und dem Superfinale besteht.
Der Preisfonds für das Superfinale der Russischen Meisterschaft beträgt ungefähr
100.000$ und ich glaube, der Ukrainische Schachverband sollte in ähnlichen
Größenordnungen denken. Wenn die besten Spieler der Ukraine an der Meisterschaft
teilnehmen, dann wird sie so stark wie die Russische Meisterschaft sein.
Kommen wir zum Beginn deiner
Schachlaufbahn. Weißt du noch, wie du angefangen hast, Schach zu spielen?
Ich hatte das Glück, in eine Schachfamilie
hinein geboren zu werden und meine Eltern haben meinen Wunsch, Schach zu
spielen, immer unterstützt. Meine Mutter hat mich von Beginn an unterstützt, sie
hat mir die Regeln beigebracht und anschließend haben wir die Grundlagen mit
Hilfe des berühmten Buchs von Ivashenko studiert. Wahrscheinlich ein gutes Buch
(lacht).
Meinst du, jeder, der dieses Buch
studiert, kann so gut spielen wie Pavel Eljanov?
Ich glaube, 90% aller Anfänger fangen ihr
Schachstudium mit diesem Buch an...
Am Anfang bin ich schnell besser geworden,
aber als ich acht oder neun war, habe ich plötzlich das Interesse verloren.
Dann hat mir die Zusammenarbeit mit meinem
Trainer Anatoliy Astrakhancev (ein Zusammenhang mit Astrachan?) geholfen, die
Norm eines Meisterkandidaten zu erzielen. Natürlich hat mein Vater mich die
ganze Zeit finanziell unterstützt und mir geholfen, im Schach besser zu werden.
1995 hatte er die Idee, Bücher von Mark
Dworetsky zu veröffentlichen. All diese Bücher habe ich mehrfach studiert, bevor
sie veröffentlicht wurden und so war ich auch einer der Korrektoren. Alexander
Moiseenko und ich haben Varianten geprüft und die ersten Bücher mindestens fünf
Mal gelesen, also kann ich durchaus behaupten, ich habe sie mit der Muttermilch
aufgesogen.
Danach hatte keinen Trainer, aber ich habe
zusammen mit Zakhar Efimenko und Alexander Moiseenko studiert und allein
gearbeitet. Seit 1997 bin ich Mitglied im Schachklub der juristischen Fakultät.
Ich war der Jüngste und es war eine großartige Erfahrung für mich, mit
erfahrenen Spielern wie Alexander Zubarev, Eduard Andreev und anderen zu
spielen.
Du hast deinen Abschluss an der nach
Jaroslaw dem Weisen benannten Juristischen Fakultät gemacht. Wann hast du
beschlossen, lieber Schachprofi als Anwalt zu werden?
Vor kurzem war ich auf einem Klassentreffen
meiner alten Schule. Und mein Russischlehrer zeigte mir einen Aufsatz, den ich
mit 15 geschrieben habe. Plötzlich sah ich, dass ich geschrieben hatte, dass ich
gerne Schachspieler sein und mein Leben lang gerne Schach spielen würde.
Natürlich habe ich einen solchen Aufsatz nicht erinnert und ich bin nicht
sicher, dass er bewusst geschrieben wurde.
Ich glaube, ich habe beschlossen, Schach
ernster zu nehmen, als ich im Jahr 2000 GM wurde. Ich habe mich Schritt für
Schritt entwickelt und hatte Phasen des Auf und Abs. Ich bin auf Elo 2600
gekommen, aber ich kann nicht sagen, dass ich Schach professionell studiert
hätte. 2004 habe ich ein paar Turniere gewonnen und wurde in die
Nationalmannschaft berufen.
Zu dieser Zeit tauchte die neue, begabte,
ehrgeizige und junge Generation in der Ukraine auf. So lag der
Altersdurchschnitt der Mannschaft, die aus Ivanchuk, Ponomariov, Volokitin,
Moiseenko, Karjakin und mir bestand bei nur 21 oder 22 Jahren. Damals sorgten
wir für eine wirkliche Sensation, als wir die Olympiade ohne große Erfahrung,
aber mit viel Begeisterung und Energie gewonnen haben. Ich muss zugeben, dass
die russische Mannschaft viel stärker war und Mannschaften wie Armenien und
Aserbaidschan damals noch nicht mit Russland mithalten konnten. Nach einem
solchen Sieg war ich stark motiviert, mich weiter und weiter zu entwickeln.
Was war dann der nächste Schritt?
2004 lud mich Boris Gelfand ein, ihm bei der
Vorbereitung auf seine Wettkämpfe zu helfen. Er hat mir ein Angebot gemacht, das
ich nicht ablehnen konnte! (lacht) Das Wichtigste dabei war nicht einmal
der finanzielle Aspekt, sondern die Chance, mit einem Spieler dieses Kalibers zu
arbeiten. Verglichen mit Gelfands Einstellung zum Schach und zur Vorbereitung
würde ich sagen, ich war damals nur ein semi-professioneller Schachspieler, aber
ich muss sagen, ich habe eine Menge von ihm gelernt.
Wie motivierst du dich während der
Partie?
Nun gut, ich bin nicht grundsätzlich zornig
und ich werde auch nicht zornig, wenn ich meine Gegner anschaue. Was meine
Motivation betrifft, so beruht sie wahrscheinlich auf meiner Liebe zum Schach.
Mir gefallen die unterschiedlichen Ideen, der Kampf der Konzepte. Aber natürlich
geht es mir um das Ergebnis! Wahrscheinlich habe ich einen Killerinstinkt, der
mir hilft, Partien zu gewinnen. Ich versuche auch, viel zu Hause zu arbeiten und
die Stellungen zu finden, in denen ich einfach spielen kann. Stellungen, in
denen man nicht einfach tiefer und tiefer bis zum Ende analysieren kann. Ich
versuche auch, Stellungen zu finden, die die Gegner nicht kennen.
Ist das auf so einem Niveau noch
möglich? Wie wir alle sehen können, entscheidet die Vorbereitung oft über den
Ausgang der Partie.
Ja, es stimmt, es ist nicht so leicht,
dunkle Gassen zu finden, in die man die Gegner locken kann. Aber ich kann sagen,
dass Schach immer noch unerschöpflich ist und niemand weiß, wie eine Partie zu
Ende gehen wird. Selbst hochklassige Computer können nicht mit Sicherheit sagen,
wie es ausgehen wird, wenn sie gegen einander spielen. Man kann Schach also
weiterhin getrost als Rätsel bezeichnen.
Welche Interessen hast du außerhalb
des Schachs?
Da ich so viel auf Reisen bin, versuche ich
zwischen Turnier und Trainingssitzungen mehr Zeit mit meiner Familie zu
verbringen. Außerdem habe ich einen Labrador namens Chester. Das ist eine
englisch-amerikanische Züchtung und ich habe ihn so getauft, weil das
aristokratisch klingt und nah am englischen Wort für Schach – “chess” – ist.
Pavel kommt gerne in der Schachklub der Juristischen Fakultät, um
mit Schachfreunden “Monopoly’ zu spielen.
Ich glaube, es gibt auch eine
Zigarettenmarke und Schuhe mit dem Namen Chester…
Nun ja, eigentlich wollte ich keine
versteckte Werbung machen (lacht). Ich gehe außerdem ins Fitnessstudio,
gehe Schwimmen und spiele Fußball. Seit kurzem besuchen meine Frau und ich einen
Englischkurs.
Manche Schachspieler und Fans
bewundern deinen interessanten Kleidungsstil. Wer hilft dir bei der Auswahl
deiner Kleidung und was hältst du vom Dresscode bei Schachturnieren?
Normalerweise kümmert sich meine Frau um
mein Image. Aber sie gibt zu, dass die meisten Sachen, die ich zum Anziehen
kaufe, ebenfalls akzeptabel sind (lacht). Generell ziehe ich lässige
Kleidung vor, Jeans, Mode-T-Shirts. Ich mag keine Anzüge und hasse Krawatten,
aber bei Eröffnungs- und Abschlussfeiern komme ich immer mit Anzug und Krawatte.
Ich würde sagen, dass ist eine Art ungeschriebener Regel, die wichtig ist.
Manchmal legt der Vertrag mit den Veranstaltern den Dress-Code fest und
natürlich halte ich mich daran.
Pavel und seine Frau Elena
Wo wir von deiner Frau reden, wie
hilfreich ist es, dass sie früher selbst Schach gespielt hat?
Natürlich ist es wichtig, dass sie versteht,
was ich mache. Aber gleichzeitig bin ich froh, dass sie aufgehört hat,
professionell Schach zu spielen. Ich war derjenige, der ihr geholfen hat, den
schwierigen Entschluss zu fassen, mit dem Schach aufzuhören und einen, ehrlich
gesagt, normalen Beruf zu ergreifen. Natürlich gab es viele Tränen und sie
wollte weiter spielen… Jetzt arbeitet sie als Anwältin in einer soliden Firma
und bereut ihre Entscheidung nie.
Verfolgt sie deine Partien während
eines Turniers? Sprecht ihr hinterher über deine Partien?
Ja, natürlich verfolgt sie meine Partie,
normalerweise benutzt sie dabei Rybka. Manchmal fragt sie deshalb, warum ich
gerade den und nicht einen anderen Zug gespielt habe.
Was sind deine nächsten Pläne? Wo
wirst du spielen?
Mein nächstes Turnier ist ein offenes
Turnier – der “Politiken Cup” in Dänemark. Vor zwei Jahren habe ich da das erste
Mal gespielt. Das ist ein großes Open, wo viele Amateure teilnehmen, die meisten
aus Skandinavien. Mir gefällt es da sehr, es ist eine Art Studentencamp in der
Nähe eines Sees und es gibt viele Möglichkeiten Sport zu treiben: Golf,
Tischtennis, etc. Ich habe im Winter beschlossen, an diesem Turnier
teilzunehmen, als mir der Organisator gute Konditionen angeboten hat.
Aber viele Schachspieler deines
Niveaus ziehen es vor, nicht an offenen Turnieren teilzunehmen.
Ich glaube, meine hohe Elo-Zahl ist kein
Grund, nicht am Turnier teilzunehmen. Erstens ist das nicht korrekt, denn ich
habe eine Vereinbarung mit dem Organisator getroffen, und zweitens bin ich sehr
froh, dort spielen zu können, denn lange Zeit ohne Praxis zu sein, ist nicht
gut.
Jetzt, wo die Schachwelt kurz vor den
Wahlen steht, gehen viele Schachspieler in die Politik. Würdest du dich gerne
einer politischen Gruppierung anschließen?
Nein, ich habe bestimmte Ziele im Schach und
ich möchte meine Zeit nicht mit Politik verbringen. Ich mag Politik generell
nicht. Ich glaube, wenn jemand in die Politik geht, dann gehört er nicht mehr
sich selbst.