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Das zweite Finalmatch begann mit einer sehr sizilianischen Partie, in der Weiß am Königsflügel und Schwarz am Damenflügel angriff, wo sich auch die jeweiligen Könige befanden. Zeitweilig hatten es die Könige beiderseits mit der direkten Attacke dreier Schwerfiguren zu tun, gegen die sie nur von ein paar Bauern und einem Springer geschützt wurden. Weil beide Spieler korrekt agierten, endete diese Partie aber folgerichtig mit einem - von Nepomniachtchi als Weißspieler ausgeführten - Remis durch Dauerschach.
Es war das fünfte Remis im fünften Spiel, wenn man das erste Finalmatch vom Vortag hinzurechnet. Die nächste Partie führte dann aber doch zum Ende dieser Serie: Nach einem zunächst unmerklichen Fehler von Nepo gewann Giri nicht nur einen Bauern, sondern konnte darüber hinaus auch noch über ein bewegliches Bauernduo im Zentrum verfügen. Hinzu kam die bessere Königssicherheit. Nepo hatte nach seinem Missgriff keine Chance mehr:
Partie 3 erbrachte anschließend lediglich das nächste Remis, das zudem von der eher kontrollierten Art war. Nepo musste also die letzte noch ausstehende Partie gewinnen, wenn er es noch in den Tiebreak schaffen wollte.
Und das gelang auch tatsächlich! Nach einem falschen Bauernzug Giris kam Nepo in der zunächst ziemlich festgefahrenen Stellung in die Vorwärtsbewegung - erfolgreich, auch wenn das Finish nicht ganz geradlinig verlief:
Der notwendig gewordene Tiebreak bestand aus zwei 5+3-Blitzpartien. Im ersten Spiel stand Nepo zunächst auf Gewinn, verdarb die Situation dann aber zum Verlust. In der nächsten Partie war dann schon nach 15 Zügen nahezu alles klar für Giri, als er einen guten Springer gegen einen schlechten Läufer, die bessere Struktur, mehr Raum und die besseren Figuren hatte.
What a turnaround by Giri, who turned an almost lost position into a win, and scores in the first blitz game! Now Nepomniachtchi needs to strike back in the second game, or Giri will be the winner of #MagnusInvitational! #ChessChamps pic.twitter.com/rqfDvcjkzN
— Champions Chess Tour (@ChampChessTour) March 21, 2021
Für Wesley So, der zuletzt nicht richtig auf der Höhe gewesen war, fing auch dieser Tag wieder mit einem Misserfolg an. In der ersten Partie verschwanden die Damen frühzeitig vom Brett - unser Endspiel-Experte Karsten Müller analysiert:
Nachdem er am Vortag bereits das erste Match gegen Carlsen 1:3 verloren hatte, hätte Wesley So jetzt zwei der drei verbliebenen Partien für sich entscheiden müssen, um weiterhin im Geschäft zu bleiben. Das erscheint machbar, wenn man Wesley So ist - aber nicht, wenn der Gegner Magnus Carlsen heißt! In diesem Sinne folgten noch zwei entspannte Remisen, und dann musste auch nicht mehr weitergespielt werden, weil Wesley So auch rechnerisch keine Möglichkeit mehr hatte, das Duell gegen den Weltmeister zu gewinnen. Carlsen wurde also Dritter, So Vierter.
We can congratulate @MagnusCarlsen who has beaten Wesley So in their match to take the 3rd place in the #MagnusInvitational! #ChessChamps pic.twitter.com/Ec4ytbiA6b
— Champions Chess Tour (@ChampChessTour) March 21, 2021