Anish Giri ist Niederländischer Meister

von André Schulz
10.07.2023 – Anish Giri ist Niederländischer Meister 2023. Er gewann das Finale gegen Jorden van Foreest, aber erst nach zweifacher, zum Teil, dramatischer Verlängerung. Bianca Muhren-De Jong, Präsidentin des Niederländischen Verbandes gratuliert. | Fotos: Harry Gielen

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Während die Niederländischen Frauenmeisterschaften als Rundenturnier mit zwei Umgängen und nur vier Teilnehmerinnen, von denen eine im Sturm verloren ging - Arlette van Weersel konnte nicht anreisen, durchgeführt wurde, spielte die offene Gruppe, nur Männer, die Meisterschaft im K.o.-System aus. Dreizehn Spieler wurden eingeladen oder hatten sich qualifiziert. Anish Giri, Jorden van Foreest und Titelverteidiger Erwin l'Ami waren für das Viertelfinale gesetzt. Das Turnier wurde zum 150 Geburtstag des Verbandes im Fußball-Stadion von Utrecht ausgetragen. Wer nachrechnet, stellt fest, dass der Niederländische Schachverband vier Jahre älter ist, als der deutsche. Aber beide Verbände haben eine Frau als Präsidentin: in Deutschland ist es inzwischen Ingrid Lauterbach, in den Niederlanden ist es Bianca Muhren-de Jong.

Die K.o.-Meisterschaft der Niederlanden folgt dem World Cup-Format. Pro Runde werden zwei Partien gespielt. Steht es danach Unentschieden, folgt ein Stichkampf mit Partien mit verkürzter Bedenkzeit.

Im Viertelfinale hatten sich die drei gesetzten Spieler gegen ihre Gegner durchgesetzt. Außerdem erreichte Max Warmerdam das Halbfinale. Dieser schied gegen Anish Giri aus. Jorden van Foreest gewann das Match gegen Erwin l'Ami.

Somit trafen im Finale die beiden derzeit besten niederländischen Spieler aufeinander, Anish Giri und Jorden van Foreest. 

Die beiden regulären Partien mit klassischer Bedenkzeit waren enttäuschend. Ein Italienische Partie mit Anish Giri als Führer der weißen Steine endete beim vollem Brett im 25 Zug. mit dem Friedenschluss. 

Auch in der zweiten Partie gab es die Ruhige Variante der Italienischen Partie zu sehen, diesmal mit Jorden van Foreest als Weißspieler. Diese Partie war sogar noch kürzer und endete im 23. Zug, ebenfalls bei vollem Brett mit einer Remisschaukel.

Die Spieler hatten also beschlossen, die Entscheidung im Stichkampf zu suchen. 

Die erste Stichkampfpartie, wieder Italienisch, Anish Giri mit den weißen Steinen, dauerte dann sehr länger als die Partien mit langer Bedenkzeit und endete erst nach 77 Zügen im Turmendspiel remis. Jorden van Foreest besaß einen Mehr-und Freibauern, doch ein Gewinn ließ sich nicht erzwingen.

In der zweiten Stichkamppartie kam Jorden van Foreest - Überraschung - mit der Spanischen Partie. In eine Anti-Berliner Variante mit d3 brachte Giri mit der langen Rochade Spannung in die Partie und kam in Vorteil. In klarer Gewinnstellung im Endspiel spielten dann beide Seiten nicht ganz genau.

Eine weitere Stichkampfrunde wurde fällig. In der 3. StichkampfPartie kehrte Jorden van Foreest nach dem missglückten spanischen Ausflug zur Italienischen Partie zurück, geriet aber auch hier nun auf die schiefe Bahn. In einer einseitigen Partie holte sich Anish Giri einen vollen Punkt.

Die vierte Partie endete remis und so durfte Anish Giri seinen Meistertitel feiern. 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.