Anish Giri und Anne Haast sind NL-Meister

von André Schulz
12.07.2015 – Die neuen Landesmeister der Niederlande heißen Anish Giri und Anne Haast. Giri hätte in der Schlussrunde noch von Loek van Wely eingeholt werden können, doch der siebenfache Meister griff in Zeitnot daneben. Anne Haast hatte schon früh mit einem Sieg über Zaoquin Peng die Weichen auf Titelgewinn gestellt. Mehr...

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Alle Teilnehmer

Bis zur 4. Runde lagen mit Anish Giri und Loek van Wely die zwei Favoriten auf den Titelgewinn bei den Niederländischen Meisterschaften gleichauf. Beide Spieler konnten bis dahin zwei Partien gewinnen und spielten zweimal remis. In den nächsten beiden Runden setzte Giri seine Siegesserie fort und gewann gegen Sipke Ernst und Erwin l'Ami, währen van Wely zwar in der 6. Runde gegen Benjamin Bok gewann, aber in der 5. Runde gegen Sergei Tiviakov mit einem Remis zufrieden sein musste und somit vor der Schlussrunde einen halben Punkt Rückstand auf Giri aufwies.

In der Schlussrunde teilten Giri, mit den schwarzen Steinen, und Robin van Kampen im Schottischen Vierspringerspiel schnell den Punkt und so hatte Loek van Wely noch die Chance, bei einem Sieg mit den Tabellenführer gleichzuziehen.

In einem Endspiel mit zwei Türmen und ungleichfarbigen Läufern erreichte Schwarz ein kleines Übergewicht. Weiß wehrte sich mit einem Qualitätsopfer. Die Partie nahm in der Zeitnotphase rasant an Fahrt auf. Weiß brachte schließlich in einem Endspiel mit Läufer gegen Turm eine Bauernwalze am Königsflügel nach vorne, während Schwarz mit dem Turm auf einen Freibauern auf der b-Linie setzte. Weiß vergab dann im Zeitnotlotto das studienartige Remis, aber Schwarz nutzte das nicht aus und verschenkte mit einem weiteren Fehler dann auch noch das Remis.

Ernst gegen van Wely

 

 

Damit durfte Anish Giri sich als neuer Meister feiern lassen.

 

Alle Partien

 

 

Meisterschaft der Frauen

Bei der Frauenmeisterschaft spielten die Teilnehmerinnen so, als seien sie vor dem Turnier von der Turnierleitung nicht über die Möglichkeit einer Punkteteilung als legales Ergebnis informiert worden. Am Ende standen von den insgesamt 28 Partien gerade einmal fünf Remisen zu Buch. Wäre da nicht Bianca De Jong-Muhren gewesen, hätte man noch viel weniger Punkteteilungen gezählt. Muhren notierte vier der Remisen für sich, gegen Anna Haast, Tea Lanchava, Lisa Hortensius und Iozefina Paulet. Lisa Hortensius und Anna-Maja Kazarian lieferten das fünfte Remis - in den saueren Remisapfel bissen sie aber erst nach 96 Zügen.

Die Frauenmeisterschaft begann als Dreikampf zwischen Rekordmeisterin Zhaoqin Peng, Tea Lanchava und Anne Haast. Vor der 5. Runde lagen alle gleichauf an der Spitze. Dann gewann Haast gegen Peng und schaffte damit eine Vorentscheidung.

Anne Haast

Tea Lanchava gab gleichzeitig einen halben Punkt ab - gegen Bianca De Jong-Muhren.

Auf dem Weg zum Titel konnte sich Haast in der Schlussrunde gegen De Jong-Muhren dann auch noch ein Remis leisten und gewann schließlich mit einem halben Punkt Vorsprung.

 

Alle Partien

 

 

 

 

Entsapannung beim Blitz: Robin van Kampen, Loek van Wely, Erwin l'Ami und Mereijn van Delft

 

Fotos: Turnierseite

Turnierseite...

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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