ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Nicht die in Abwesenheit von Russland und China klar favorisierte US-Mannschaft beherrschte die Szene bei der Schacholympiade in Chennai, sondern zwei Jugendmannschaften - das Nachwuchsteam des Gastgebers Indien (Indien 2 ) und das Team von Usbekistan. Beide Mannschaften traten mit je vier U20-Spielern an. Drei der vier jungen Inder lagen schon vor der Schacholympiade in der U20-Rangliste der weltbesten Junioren weit vorne und verbesserten sich hier noch einmal mit ihren guten Leistungen signifikant.
Den größten Elozuwachs verzeichnete Dommaraju Gukesh. Nach acht Runden hatte der 16-Jährige (!) acht Siege eingefahren. Zwischenzeitlich stand er mit einem Elozuwachs von 30 Punkten zu Buche und hatte einen gewaltigen Satz in die Riege der Super-Großmeister gemacht.
Gukesh (Foto: Stev Bonhage)
Am Ende verzeichnete Gukesh ein Plus von 26 Punkten und ist mit seinen 16 Jahren und 2725 nun Nummer 24 in der Welt. Magnus Carlsen war in diesem Alter noch nicht so weit.
Hinter Gukesh machten Nodirbek Abdusattorov und Nodirbek Yakubboev, Brett 1 und 2 vom Goldmedaillengewinner Usbekistan die größten Sprünge, mit Zugewinnen von 21 bzw. 20 Punkten.
Nodirbek Abdusattorov (Foto: Lennart Ootes)
Abdusattorov kennt man als amtierender Schnellschachweltmeister. Er ist aber auch im "langsamen" Schach recht gut:
Der 20-jährige Yakubboev, dreimaliger Landesmeister von Usbekistan, ist hierzulande noch nicht so bekannt, aber das wird sich wohl bald ändern. Mit Javokhir Sindarov (16), der mit 12 Jahren Großmeister wurde, und Shamsiddin Vokhidov (18) haben die Usbeken noch zwei weitere junge Talente in ihrer Mannschaft, die auch Elopunkte hinzugewannen, wenn auch nicht ganz so viele wie die Kollegen vor ihnen.
Javokhir Sindarov (Foto: Lennart Ootes)
In der indischen Youth Squad machten auch Nihal Sarin (+18) und Praggnanandhha (+14) mit herausragenden Leistungen erneut auf sich aufmerksam.
Hinter dem Mannschaftssenior Adhiban (27) bot der 16-jährige Raunak Sadhwani ein solide gute Leistung (+7 Punkte). Seinen Großmeistertitel erhielt er schon als 13-Jähriger.
Arjun Erigaisi hatte das "Pech", dass man ihn in das Team India 1 steckte. Mit 8.5 aus 11 war er bester Spieler seiner Mannschaft und verzeichnete ein Plus von 13 Punkten. Er ist drittbester Junior der Welt hinter Firouzja und Gukesh und mit 2702 Nummer 38 in der Welt.
Arjun Erigaisi (Foto: Lennart Ootes)
Auch ein deutscher Spieler mischt in der Riege der weltbesten Junioren mit und zeichnete sich durch gute Leistungen bei der Schacholympiade aus. Vincent Keymer vertrat Deutschland an Brett eins und war der beste Spieler seiner Mannschaft. Er legte 8 Punkte zu und ist die Nummer sieben der weltbesten U20-Spieler. Während einige Spieler aus Altersgründen die Juniorenliste bald verlassen, wird Keymer mit seinen 17 Jahren dort noch drei Jahre lang vertreten sein.
Vincent Keymer (Foto: Mark Livshitz)
Mit einer Eloperformance von 2867 war der herausragende Gukesh aber nur der zweitbeste Spieler der ganzen Schacholympiade. Einer war noch besser: David Howell mit 2898 an Brett drei für England. Howell holte 7,5 Punkte aus 8 Partien gegen starke Gegner. Die letzten Runden spielte er nicht mehr mit. Eine tolle Leistung für so einen "alten Mann". Howell ist immerhin schon 31 Jahre alt.
Thanks to everyone for their messages of support! 😊🙏 Winning gold at the Olympiad was a lifelong dream 🥇 I never thought it would become reality. Special thanks to Team England - I'm going to do everything possible to make sure we are even more successful in future! #chess pic.twitter.com/AhiFSQhg12
— David Howell (@DavidHowellGM) August 11, 2022
Die beste Leistung bei der Frauenolympiade an Brett 1 und die zweitbeste Leistung insgesamt bot die immerjunge Pia Cramling für Schweden. In elf Partien gab sie drei Remis ab und besiegte unter anderem Eline Roebers (Niederlande), mit gleicher Eloleistung (2532), aber einer Partie weniger zweitbeste Spielerin an Brett eins.
Pia Cramling (Foto: Madelene Belinki)
Die Wikipedia behauptet, dass Pia Cramling nächstes Jahr angeblich 60 Jahre alt wird. Wer soll das denn glauben...
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