Argentinien!
Von Olaf Heinzel
Wie ist das Leben in Argentinien?
Der durchschnittliche Arbeitslohn in Argentinien liegt bei 600-800 Peso. 350
Peso sind 100 Euro. 1 Liter Bier – und es gibt hier gutes einheimisches Bier
oder Warsteiner aus Deutschland - kostet höchstens 3 Peso. Um sich ein paar
Bier zu verdienen lassen sich die Einheimischen einiges Einfallen. Das
Halten mit dem Auto an einer Ampel bietet einige Vielfalt! Das Waschen der
Frontscheibe kennt man auch aus den osteuropäischen Ländern. Reklametafeln
hoch halten eher selten. Verkauf von Obst und Zeitung ist hier an der
Tagesordnung.
Reinigen des Autos, während man im
Supermarkt seinen Einkauf tätig ist auch eine gute Verdienstmöglichkeit:
Die bekannteste Version ist
natürlich der Schuhputzer. Wenn man glaubt, dass Schuhputzer eine Notlösung
ist, dann irrt man gewaltig! Ein Schuhputzer nimmt 3 Peso, d.h. bei 10
Kunden am Tag liegt er schon über den Durchschnittslohn. Und wenn er den Hut
von meinem Fahrer Henry wichst, dann brauch er auch nur 6 Kunden.
Hartz IV ist in Argentinien kein
Thema. Die Argentinier neben alles selbst in die Hand. Als im April diesen
Jahres die Steuern in der Provinz erhöht wurden und zusätzlich auch noch
Entlassung durchgeführt wurden, wurden fast alle Scheiben des
Finanzministerium eingeworfen. Somit hatten zumindest die Glaser genügend
Arbeit!
Das Finanzministerium, nun wieder mit Scheiben
Eine andere Alternative, aber dafür
auch riskanter, an Geld zu kommen ist das Wetten. Nach Fußball ist
Billardspielen und Pferderennen das größte Hobby des Argentiniers. Auf dem
Lange organisiert i.d.R. ein Privatmann auf einen Feld die Rennen. Es laufen
im Allgemeinen nur 2 Pferde gegeneinander. Nachdem ich 8 Peso Eintrittgeld
hingelegt habe ging es 2 Stunden später als angekündigt los. Normal in
Argentinien.
Also erst einmal aus den Kühlschränken ein Getränk ordern.
Mein kleines Getränk – eine Dose Fernet mit Cola
So jetzt die Wette platzieren.
Der Stadionsprecher und im Hintergrund das Wettbüro
Damit auch der Sieger korrekt
ermittelt werden kann, wird mit Zielfoto gearbeitet.
Die Kamera
Das Ergebnis
Das große Rennen wird angekündigt. Selbstverständlich setze ich auf „
Bambi“.
Selbstverständlich wird „Bambi“ Zweiter.
Zur Freude von einigen Anderen.
Für Sehenswürdigkeiten muss man in
Argentinien Zeit haben, da das Land selbst mit seinem unterschiedlichen
Klima- und Landschaftszonen die Attraktion ist. Argentinien erstreckt sich
vom Norden nach Süden über 5100 km und von Osten nach Westen über 1420 km.
37 Mio. Einwohner teilen sich das riesige Land, wobei alleine 12 Mio. in
Buenos Aires leben.
Ich habe bei meiner 4-Tages-Tour von
San Luis über die Anden nach Mendoza in der Wüste vor San Juan (
Nachbarprovinz von San Luis ) 51,5 gehabt.
Blick auf die Anden und vor dem Fuße der Anden kann man einen Sandsee
erahnen
Der Sandsee
Am nächsten Tag in den Anden auf 3200 m Höhe, im Tal von dem König der
Berge, dem Aconcagua (6960m) bin ich in einem kleinen Schneesturm geraten.
Doch die Argentinier hoffen nicht
auf Schnee, sondern sehnen sich nach Wasser. Daher wird die Heilige des
Wassers mit leeren Flaschen beglückt.
Es handelt sich nicht um einen überfüllten
Flaschencontainer
Die Container sehen hier so aus:
Nach dem Schneesturm wird an der
Kapelle erst einmal gebetet. Denn jetzt geht es 365 Kurven Bergab nach
Mendoza. Die Straßenlage hat sich durch die Schneeschmelze und die damit
verbundenen Geröllfelder oder Wasserlöcher nicht verbessert.
Die ersten Weinstöcke kündigen
Mendoza an. Neben Wein ist Mendoza auch die Obstkammer Argentiniens.
Leider bleibe ich auch in Mendoza
wieder nur eine Nacht, da die Arbeit für Hintergrundberichte /-Bilder zur WM
auch gemacht werden muss.
Dass diese Aufgabe nicht so
langweilig ist, wie bei gut organisierten Turnieren in Europa, zeigt das
nachfolgende Foto:
Ein Journalistenkollege hat sich sein Telefon zusammengebastelt. Links die
Batterie. Wir befinden uns, nebenbei erwähnt, im Pressezentrum der
Schach-WM!!!
Liebe Grüße aus Argentinien sendet
Olaf Heinzel.