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Arnold Denker war ein leidenschaftlicher Schachspieler und schrieb in einem Rückblick auf seine Schachlaufbahn:
Schach hat mein Leben so sehr bereichert, dass ich immer dankbar sein werde. ... Ich habe Freunde auf der ganzen Welt. Ob jung oder alt, Schachspieler teilen ein gemeinsames Interesse, dass alle Altersschranken sofort beseitigt. Auch Kinder und Jugendliche genießen die Herausforderungen, vor die einen das Schach stellt und das macht das Spiel so lehrreich. Bemerkenswert ist auch, wie das Spiel einem deutlich macht, wo und wie man sich irrt. Es zwingt einen, sich zu konzentrieren und bestraft unlogisches Denken auf eine Weise, die man nicht so schnell vergisst. ... Schach bietet immer etwas Neues und Interessantes. Sich auch nur für ein paar Momente in elysischen Gefilden zu verlieren kann sich als heilsamer erweisen als jede religiöse Erfahrung. Für all das und noch sehr viel mehr, bin ich wirklich dankbar. (www.denkerchess.com)
Geboren wurde Arnold Denker laut Wikipedia am 20. Februar 1914 in New York, wobei der amerikanische Journalist Dylan Loeb McClain in seinem Nachruf auf Denker in der New York Times vom 4. Januar 2005 allerdings den 21. Februar als Geburtsdatum angibt.
Den ersten Kontakt mit dem Schach hatte Denker, als er seinen älteren Brüdern beim Spielen zuschaute, aber in seinen Bann zog ihn das Schach erst auf der High School, als Denker in der neunten Klasse war. Er sah zufällig, wie Mitschüler Schach spielten und wollte dabei sein. Doch das kostete Lehrgeld, denn der Verlierer einer Partie musste einen "Nickel" (fünf Cent) zahlen. Zu Beginn verlor Denker eine Partie nach der anderen und damit auch das Geld, das eigentlich für Schulmilch gedacht war. Aber eines Tages entdeckte er, dass es in der Schulbibliothek auch Schachbücher gab und mit Hilfe von Emanuel Lasker und Common Sense in Chess gewann er das verlorene Geld bald „mit Zinsen zurück“.
1929 gewann Denker als 15-jähriger die New Yorker Schülermeisterschaften und in den Jahren darauf entwickelte er sich zu einem der besten Spieler New Yorks und der USA. 1944 gewann er die US-Meisterschaft mit einem Rekordergebnis von 14 Siegen und 3 Remis, dem bis dahin besten Ergebnis, das je bei einer US-Meisterschaft erzielt wurde. Erst Bobby Fischer, der 20 Jahre später die US-Meisterschaft 1963/1964 mit 11 Punkten aus 11 Partien gewann, brach diesen Rekord.
Zwei Jahre später, 1946, gewann Denker seine zweite US-Meisterschaft, doch schon bald darauf zog sich Denker vom Turnierschach zurück, um für ein regelmäßiges und sicheres Einkommen für seine Familie zu sorgen. 1936 hatte Denker Nina Simmons geheiratet. Das Paar bekam drei Kinder und Denker und Nina Simmons blieben zusammen, bis Simmons 1993 starb.
Denker arbeitete erst als Angestellter, aber übernahm später die Firma, in der er arbeitete und entwickelte sich zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. "Als ich dort anfing, hatten wir einen Jahresumsatz von $900.000, als ich aufhörte, hatten wir einen Umsatz von $38 Millionen", zitiert McClain Denker.
1950 verlieh die FIDE Denker den Titel eines Internationalen Meisters, 1981 ernannte sie ihn zum Ehrengroßmeister. 1992 wurde er in die U.S. Chess Hall of Fame aufgenommen und 2004 ernannte ihn der USCF, der Schachverband der USA zum Dean of American Chess, als dritten Spieler, dem diese Ehre zuteil wurde.
Denker hat als Spieler, Funktionär und Förderer des Schachs viel für das Spiel getan und auch als Autor war er erfolgreich. Er schrieb zahlreiche Artikel für Schachzeitschriften und 1947 veröffentlichte er unter dem Titel When you must play chess eine Sammlung seiner besten Partien. Nach einer Pause von fast 50 Jahren folgte 1995 Denkers zweites Buch, The Bobby Fischer I knew and other Stories, das er zusammen mit Larry Parr geschrieben hat.
Der Titel führt allerdings ein wenig in die Irre, denn das Buch handelt weniger von Bobby Fischer, sondern ist eine Sammlung von Porträts von Schachspielern, denen Denker im Laufe seiner Schachkarriere begegnet ist. Bobby Fischer ist dabei, aber auch Spieler wie Samuel Reshevsky, Reuben Fine oder der junge Kasparov sowie zahlreiche bekannte und weniger bekannte Legenden der New Yorker und der amerikanischen Schachszene. Denker und Parr beschreiben die Schachspieler mit einem genauen Blick für ihre Stärken und Schwächen, aber immer auch mit viel Wärme und Wohlwollen. Aus jedem Porträt und jedem Artikel spricht dabei Denkers positive Lebenseinstellung und seine Leidenschaft und seine Liebe für das Schachspiel.
Denker starb am 2. Januar 2005 an Hirnkrebs.
Die folgende Partie spielte Denker 1944 beim Gewinn seiner ersten US-Meisterschaft – mit Reuben Fine besiegte er einen der Favoriten auf den Titel und einen der ehemals besten Spieler der Welt.