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Schauspiel des Geistes II
Handicap-Simultan-Schach Aronjan gegen die "Prinzen"
Wann? Freitag, 31. Mai 2013, 13 – 19 Uhr
Wo? Museum der Porzellan-Manufaktur Meissen, Talstraße 9, 01662 Meißen
Porzellan-Manufaktur (Foto: UKA Marketing)
Levon Aronjan tritt zum Uhren-Simultan gegen die sechs hoffnungsvollsten Nachwuchstalente des Deutschen Schachs an, die "Prinzen".
Gespielt wird in der Schauwerkstatt der Porzellan-Manufaktur Meissen. Der Eintritt beträgt 9 Euro (ermäßigt 5 Euro; es handelt sich dabei um den Eintritt in das Museum der Porzellan-Manufaktur, die Schachveranstaltung wird nicht gesondert berechnet). Die Großmeister Jan Gustafsson und Raj Tischbierek kommentieren live das Geschehen auf den Brettern.
Im Gegensatz zu normalen Simultanveranstaltungen, bei denen ein Einzelkönner parallel auf meist 20 bis 30 Gegner trifft, wird beim Handicap-Simultan (auch Uhren-Simultan genannt) mit normalen Schachuhren gespielt. Die Simultangegner führen ihre Züge aus, ohne auf den Simultangeber zu warten und setzen dessen Uhr in Gang. Der Zeitdruck ist eine zusätzliche Belastung für den Simultangeber.
Die Bedenkzeit in Meißen beträgt zwei Stunden für 40 Züge plus eine halbe Stunde für den Rest der Partie zzgl. 30 Sekunden pro Zug. In dieser Zeit muss Aronjan sechs Partien bewältigen, seine Gegner nur jeweils eine.
Dieses Missverhältnis wird durch die unterschiedliche Spielstärke ausgeglichen. Levon Aronjan ist als aktuelle Nr. 2 der Weltrangliste einer der besten Schachspieler unseres Planeten, er trifft auf die sechs hoffnungsvollsten deutschen Nachwuchskräfte im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, die "Prinzen". Gegen die zwei Mädchen führt Aronjan die schwarzen Steine, gegen die vier Jungs hat er Weiß.
Uhren-Simultane haben für starke deutsche Mannschaften Tradition. Der bekannteste Vorläufer fand 1992 in Baden-Baden statt: der damals amtierende Weltmeister Garri Kasparow schlug die aus Vlastimil Hort, Eric Lobron, Gerald Hertneck und Matthias Wahls bestehende deutsche Nationalmannschaft mit 3-1. Sein Lohn war ein BMW 730i. 2003 unterlag ein deutsches Nationalteam mit Robert Hübner an vier Brettern auch Wladimir Kramnik.
Obwohl die breite Masse dazu neigt, die Chancen des Simultanspielers vor allem aufgrund der Kürze der ihm zur Verfügung stehenden Zeit zu unterschätzen, haben sich die Cracks in der Vergangenheit meist durchgesetzt. Erschwerend für Aronjan sind die sechs Gegner, bei denen es auf gutes Teamwork ankommt: jeder von ihnen muss versuchen, den Armenier an seinem Brett möglichst intensiv zu beschäftigen. So würden frühzeitige Remisschlüsse in einer oder mehreren Partien den Alleinspieler massiv bevorteilen.
Gesponsert wird die Veranstaltung von Dentsply Implants http://www.dentsplyimplants.de/, deren Verkaufsdirektor Deutschland, Dr. Karsten Wagner, den ersten Zug ausführen wird. Der Name - Schauspiel des Geistes II - lehnt sich an das Blindsimultan von Vlastimil Hort, Marc Lang und Rasmus Svane im vergangenen Jahr im Potsdamer Kaiserbahnhof an http://www.schauspiel-des-geistes.de/ und lässt für die Zukunft auf mehr "Schach-Schauspiele" hoffen.
Text: Raj Tischbierek
Turnierseite Mitropa-Cup