
Der Rhein bei Mainz

Dieser Bestuhlungsvorschlag fand beim Turnier keine Verwendung

Grischuk geht hart mit sich ins Gericht
Russe tritt nach 0,5:3,5-Rückstand gegen Anand im Ordix Open an!
Von Hartmut Metz
Fotos: Carsten Straub
Viswanathan Anand (Indien) hat
seinen Vorsprung bei der Schnellschach-WM in der Mainzer Rheingoldhalle weiter
ausgebaut. Zur Halbzeit des Wettkampfs liegt der Russe Alexander Grischuk nach
einem Remis und der dritten Niederlage im vierten Duell mit 0,5:3,5 zurück. Der
21-Jährige stand bei der Pressekonferenz noch immer unter Schock: „Die Presse
wird schreiben, dass Vishy Glück hatte – aber das ist Bullshit! So wie ich
spiele, verdiene ich es nicht besser“, ging der verzweifelte zweifache
Ordix-Open-Sieger der Jahre 2003 und 2004 hart mit sich ins Gericht. Kein
Zweifel: Der „Tiger von Madras“ wird sich seinen achten Chess-Classic-Sieg nun
nicht mehr nehmen lassen. Die vier ausstehenden Partien (Samstag und Sonntag
jeweils um 18.30 und 20 Uhr) bei der GrenkeLeasing Championship kann Grischuk
höchstens noch zur Resultatskosmetik nutzen. Vorsichtig wie stets kommentierte
Anand jedoch: „Natürlich ist die Drei-Punkte-Führung ein Ruhekissen – aber es
ist besser, sich nicht auf dem Polster auszuruhen und den Gedanken daran zu
vertreiben.“

Anand
Die dritte Partie des
Zweikampfs wirkt nur auf den ersten Blick wie ein lustloses Remis nach 24
Zügen. „Vishy hat wohl 15…Sxg4 übersehen. Danach steht Schwarz ganz passabel.
Mit 16.Lg3 wählte er die komplizierteste Fortsetzung.“ Das kann man wohl sagen:
In der Folge opferte erst Anand im 20. Zug die Dame, die Grischuk drei Züge
später wieder gleich zurückgab. Im vierten Duell geriet der Weltranglistenelfte
in erneute Zeitnot, die ihn letztlich den vollen Punkt kostete. Der
Weltranglistenerste Anand war einmal mehr viel schneller als der Herausforderer
und hatte am Schluss noch rund sieben Minuten auf der Uhr. Grischuk unternahm
mit nur noch ein paar Sekunden ein Verzweiflungsopfer, um nach einem letzten
Schach im 42. Zug aufzugeben. „Wir brauchen gar nicht darüber zu diskutieren,
wo ich was verpasst habe. Ich hätte alles Mögliche spielen können – aber
Hauptsache schnell!“, verwies der Herausforderer auf sein Hauptmanko.
Beispielsweise ist 34.Sxe6 viel stärker, weil Kxh7 wegen 35.Sxc5 ungeachtet des
Qualitätsgewinns positionell hoffnungslos ist. Anand beabsichtigte stattdessen
34…Dxe6, was vielleicht noch gerade zum Remis reicht. „Alexander trug den
Angriff sehr gut vor. Ich stand ungeachtet des Mehrbauern äußerst unangenehm.
Er spielte heute besser“, räumte der Inder nach der Gratwanderung ein. Grischuk
hat derweil das WM-Match abgehakt! Am Samstagmorgen meldete er für das Ordix
Open! Die zwei zusätzlichen Partien am Abend gegen den stärksten Gegner will er
auch noch verkraften.

Die Partien...
Almasi etwas zufriedener
Swidler führt dennoch im Chess960 mit 2,5:1,5

Zoltan Almasi im Gespräch mit Hans-Walter Schmitt
Bei der FiNet Chess960-WM gab
es zwei Unentschieden. Damit führt Titelverteidiger Peter Swidler gegen Zoltan
Almasi mit 2,5:1,5. Der 29-jährige Herausforderer war diesmal „weitaus
glücklicher als nach dem ersten Tag, aber ganz zufrieden bin ich auch nicht“.
Die Aussage bezog Almasi vor allem auf die dritte Runde. „Meine Figuren standen
alle zu weit weg vom König. Ich war echt in Sorge“, gestand der
Chess960-Weltmeister. Mit dem „trickreichen 26…f5, das ich spielen musste, um
nicht erdrückt zu werden“, zog der St. Petersburger noch nicht ganz den Kopf
aus der Schlinge. Auch das Damenendspiel blieb kritisch. „Aber mit einer Minute
auf der Uhr ist es schwierig wegen all der Schachs, den korrekten Gewinn zu
finden“, analysierte der Russe. Aus dem Damen- wurde ein Bauernendspiel, das er
sicher in den Remishafen schipperte. In der vierten Runde wiederholten die
Kontrahenten die Züge: Almasi, weil er nur noch fünf Minuten auf der Uhr hatte
und „bei vollem Brett“ kein Risiko eingehen wollte, und Swidler, weil er
„leicht schlechter, aber solide“ stand. „Das sei meine erste korrekte
Chess960-Partie gewesen, ulkten meine Kumpels“, erzählte der Führende und hob
zu einer ellenlangen Ausführung an. Die Quintessenz: „Ich denke, ich bin ein
halbwegs ordentlicher Spieler – aber ich kann einfach die Eröffnungen im
Chess960 nicht spielen. Schon in den WM-Endspielen gegen Leko 2003 und Aronjan
2004 geriet ich in Schwierigkeiten. Und diesmal habe ich genau die gleichen
Probleme.“ Der Sieger wird im nächsten Jahr von Aronjan herausgefordert. Der
Armenier gewann zum zweiten Mal nach 2003 das FiNet Chess960 Open.
Aronjan dominiert erneut
Armenier im FiNet Chess960 Open nicht zu schlagen

Aronian und Shirov

Morozevich und Bischoff
Levon Aronjan hat zum zweiten Mal nach 2003 das Chess960 Open in
der Mainzer Rheingoldhalle gewonnen. Der Armenier blieb in allen elf Runden
ungeschlagen. Lediglich zwei Großmeistern gönnte Aronjan ein Remis in der
Schachvariante, bei der vor jeder Partie die Grundstellung der Figuren
ausgelost wird.

Levon Aronian
Der Kreuzberger
Bundesligaspieler qualifizierte sich mit einem Zähler Vorsprung vor Ivan
Sokolov (Niederlande) und dem Tegernseer Klaus Bischoff (beide 9:2) wieder für
die Chess960-WM.

Klaus Bischoff
Im nächsten Jahr
wird der 22-jährige Weltranglistenneunte auf Weltmeister Peter Swidler
(Russland) oder Zoltan Almasi treffen. Auf 8,5 Punkte kamen die Top-Großmeister
Alexej Schirow (Spanien) und Etienne Bacrot (Frankreich), Sigurds Lanka von
Schott Mainz und der Russe Alexej Drejew. Die Riege der Spieler mit acht
Zählern führt der Solinger Artur Jussupow an, der ehemalige
Weltranglistenvierte Alexander Morosewitsch (Russland) belegte Rang zwölf. 14.
wurde Rustem Dautov (OSC Baden-Baden). Der deutsche Shooting-Star Arkadij
Naiditsch, der vor kurzem überraschend beim Weltklasse-Wettbewerb in Dortmund
Platz eins belegt hatte, musste sich mit 7,5 Punkten und Platz 16 bescheiden.
Damit beherrschte er jedoch immerhin die U20-Kategorie. Mehr verpasste vor
allen Dingen Weltmeisterin Antoaneta Stefanowa.

Stefanova gegen Jussupov

Weltmeisterin gegen Europameister
Die Bulgarin
eroberte zwar den ersten Damen-Preis vor Alexandra Kostenjuk und Elisabeth
Pähtz (beide 7), hatte allerdings Drejew in der Schlussrunde auf der Schippe.
„Ich hätte 8,5 Punkte holen müssen“, klagte Stefanowa über den verpassten
Sprung auf Rang acht. Bei den Senioren setzten sich drei Deutsche durch:
Vlastimil Hort (7,5) landete vor Klaus Klundt und Wolfgang Uhlmann (je 6,5).
Der mehrfache ungarische WM-Kandidat Lajos Portisch (6) belegte den vierten
Platz.

Siegerehrung

Die ersten Drei: Aronian, Sokolov, Bischoff

Die Siegerinnen des Frauenpeis

Die Seniorenpreisträger: Hort, Uhlmann und Portisch

Familie Jussupov räumt bei der Jugend ab
Alexander Grischuk startet überraschen im Ordix Open
Zweifacher Sieger des Ordix-Opens wirkt verunsichert
Partienauswahl...
Mancher Zuschauer und Spieler hat am Samstagmittag seinen
Augen nicht getraut: Saß da am vierten Brett des Ordix Open nicht Alexander
Grischuk? Sicher, der Russe hatte in den Vorjahren zweimal das weltbeste
Schnellschach-Turnier gewonnen. Doch dadurch hatte sich der 21-Jährige für die
WM gegen Viswanathan Anand qualifiziert und traf an den Abenden auf den
indischen Weltranglistenersten. Eigentlich konnte die Rochade vom Haupt- zum
Vorkampf nicht sein. Es gab aber keinen Zweifel mehr, als Grischuk seinen
ersten Zug aufs Brett setzte: Der Weltranglistenelfte war wieder im Ordix Open
dabei. Den Grund konnte jeder gleich ausmachen: Grischuk wirkte verunsichert,
nachdem er mehrfach aussichtsreiche Stellungen gegen Anand in Zeitnot verpatzt
hatte.

Grischuk spielt Wettkampf und Open
Selbst gegen Reinhold Müller, einen jungen 14-jährigen
Burschen mit einer Ratingzahl von 2134, geriet er in Schwierigkeiten. Unter den
wachsamen Augen des „Tigers von Madras“, der in der ersten Runde den 546
Teilnehmern seine Aufwartung machte, bot Müller eine grandiose Leistung. 127
Züge lang hielt der Saarbrücker durch. Erst im ausgeglichenen Turmendspiel
verlor der Außenseiter die Übersicht und verdarb bei knapper Bedenkzeit die
Remis-Stellung. Beide Seiten hatten noch je einen Turm, der russische
Herausforderer von Anand in der GrenkeLeasing Championship zusätzlich noch den
h-Bauern. Da der weiße König aber nicht weit genug abgeschnitten stand, hätte
es zum Unentschieden reichen müssen - doch dem Saarländer ging es wie Grischuk
bei der Schnellschach-WM: Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr versagten
die Nerven.
Anschließend spielte sich Grischuk aber wieder in bekannte Ordix-Form: Der
Freund von Großmeisterin Natalia Zhukova räumte die nächsten Kontrahenten
leichter aus dem Weg. Allerdings musste Grischuk auch gegen
Schnellschach-Europameister Artur Jussupow in der fünften Runde am längsten
kämpfen, ehe die Idealpunktzahl nach dem ersten Tag auf seinem Konto war.

Eine hübsche Mattkonstruktion bei beidseitig verbliebenen 22
Sekunden gab den Ausschlag. Sechs weitere Akteure stehen außerdem mit
makelloser Bilanz zu Buche: Die beiden Jungstars aus Aserbaidschan und
Deutschland, Teimour Radjabow und Dortmund-Gewinner Arkadij Naiditsch,
Alexander Morosewitsch, Chess960-Ass Levon Aronjan, der Katernberger Igor Glek
und der stärkste titellose Teilnehmer, Rainer Buhmann. Der Bundesligaspieler
vom OSC Baden-Baden ist jedoch kein unbeschriebenes Blatt, verzichtete aber
bisher auf FM- wie IM-Titel. Mit 2549 Elo sollte auf die bisher einzige GM-Norm
auch bald der Großmeister-Titel folgen. Im fünften Durchgang hielt Buhmann die
indische Nummer drei Pentela Harikrishna nieder. Dem glänzenden Start maßen
Naiditsch und Glek keine sonderliche Bedeutung bei. „Bisher habe ich alles
locker gewonnen. Morgen kann aber alles passieren. Die Konkurrenz ist groß“,
befand der 19-jährige Naiditsch vom TSV Bindlach Aktionär. Die Teilnahme von
Grischuk „überraschte“ den Dortmund-Bezwinger natürlich wie alle anderen.
„Vielleicht will er sich ja wieder für das Match gegen Anand qualifizieren“,
sagte Naiditsch augenzwinkernd. Glek verwies darauf, dass sich „erst in den
letzten drei Runden alles im Ordix Open entscheiden wird. Verlierst du die
letzte Runde, bist du weg“, weiß der ehemalige Top-Ten-Spieler, der in seiner
letzten Samstag-Partie Alexej Schirow unerwartet gut und leicht im Griff hatte.
Zehn Spieler befinden sich mit 4,5 Punkten in Reichweite des
Führungsseptetts: Wadim Swagintsew, Michal Krasenkow, Rustem Dautov, Alexej
Drejew, Alexandra Kostenjuk, Merab Gagunaschwili, der ukrainische IM Sascha
Beleski, der topgesetzte Etienne Bacrot und Jörg Hickl, die gegeneinander
remisierten, Robert Ruck und der Baden-Badener Fabian Döttling. Kostenjuk
freute sich nicht nur über eine Punkteteilung gegen Swagintsew in ihrer letzten
Partie des Abends, sondern vor allem über den Sieg in Runde vier: In dieser
schlug die russische Meisterin Ivan Sokolov. Eine besondere Genugtuung,
berichtete Kostenjuk und strahlte dabei glücklich. Im Chess960 stand die
ehemalige Europameisterin schon gegen den Wahl-Niederländer auf Gewinn, nahm
jedoch nicht einen einstehenden Turm und ließ sich beschwindeln. Heute gelang
Kostenjuk dafür die Revanche. In der Damenwertung liegen ihre
Großmeister-Kolleginnen Zhukova, Maia Tschiburdanidse und Joanna Dworakowska
einen halben Zähler zurück. Weltmeisterin Antoaneta Stefanowa steht bei
lediglich 3,5 Punkten.
Überraschungen gab es bei der neuen Rekordzahl von 546
Teilnehmern – ein minimales Plus von vier Spielern gegenüber dem Vorjahr –
natürlich zuhauf. So musste beispielsweise der frisch gebackene Europameister
Livi-Dieter Nisipeanu in Runde zwei gegen den Karlsruher Zweitligaspieler
Christoph Pfrommer mit einem Remis zufrieden sein. Danach schieden sich jedoch
ihre Wege. Nisipeanu steht inzwischen bei vier Zählern.

Nisipeanu (li.)
Insgesamt sind 139 Titelträger am Start, darunter 55
Großmeister (inklusive drei Frauen mit Herren-GM-Titel), 33 Internationale
Meister (ebenso mit drei Damen) und vier Frauen-Großmeister. Der
Rating-Durchschnitt aller Teilnehmer liegt bei exakt 2100.
Ordix-Open: Stand nach 5 Runden
Rang |
Teilnehmer |
Titel |
TWZ |
At |
Verein/Ort |
Land |
Pkt |
PktSu |
MiBuch |
1. |
Morozevich,Alexan |
GM |
2728 |
M |
SG 1868 Aljechi |
|
5,0 |
15,0 |
11,0 |
1. |
Radjabov,Teimour |
GM |
2682 |
M |
|
AZE |
5,0 |
15,0 |
11,0 |
1. |
Naiditsch,Arkadij |
GM |
2644 |
M |
SF Brackel 1930 |
|
5,0 |
15,0 |
11,0 |
4. |
Aronian,Levon |
GM |
2724 |
M |
SC Kreuzberg e. |
|
5,0 |
15,0 |
10,0 |
5. |
Grischuk,Alexande |
GM |
2720 |
M |
Lübecker SV von |
|
5,0 |
15,0 |
9,5 |
5. |
Glek,Igor |
GM |
2575 |
M |
Sportfreunde Ka |
|
5,0 |
15,0 |
9,5 |
7. |
Buhmann,Rainer |
|
2549 |
M |
Ooser SC von 19 |
|
5,0 |
15,0 |
8,5 |
8. |
Zvaginsev,Vadim |
GM |
2659 |
M |
SC Anderssen St |
|
4,5 |
14,5 |
11,0 |
9. |
Krasenkov,Michal |
GM |
2663 |
M |
Ooser SC von 19 |
|
4,5 |
14,5 |
10,5 |
9. |
Dautov,Rustem |
GM |
2595 |
M |
Ooser SC von 19 |
|
4,5 |
14,5 |
10,5 |
11. |
Dreev,Alexey |
GM |
2698 |
M |
|
RUS |
4,5 |
14,5 |
10,0 |
11. |
Kosteniuk,Alexand |
GM |
2516 |
W |
Ooser SC von 19 |
|
4,5 |
14,5 |
10,0 |
13. |
Gagunashvili,Mera |
GM |
2540 |
M |
SK Turm Emsdett |
|
4,5 |
14,5 |
9,0 |
14. |
Belezky,Sasha |
IM |
2361 |
M |
|
UKR |
4,5 |
14,0 |
10,5 |
15. |
Bacrot,Etienne |
GM |
2729 |
M |
Ooser SC von 19 |
|
4,5 |
14,0 |
9,5 |
16. |
Hickl,Jörg |
GM |
2537 |
M |
SV 1920 Hofheim |
|
4,5 |
14,0 |
9,0 |
17. |
Ruck,Robert |
GM |
2546 |
M |
SV Mülheim Nord |
|
4,5 |
13,0 |
8,5 |
17. |
Döttling,Fabian |
GM |
2542 |
M |
Ooser SC von 19 |
|
4,5 |
13,0 |
8,5 |
...
546 (!)
Teilnehmer!
Komplette Tabelle bei Chesstigers...
Bissiger Vampir „Spike“
Böhm/Schäfer schlagen bei erster Livingston Chess960-WM überraschend Topfavorit
Shredder
Der erste Computer-Weltmeister
im Chess960 heißt „Spike“. Die Amateur-Programmierer Volker Böhm und Ralf
Schäfer aus Mainz und Wiesbaden gewannen sensationell den Wettbewerb in der
Rheingoldhalle mit 5,5:1,5 Punkten. Für die beiden 38-Jährigen war es erst die
zweite Turnierteilnahme nach Platz vier vor sechs Monaten beim Turnier in
Paderborn. Seit Beginn ihrer Arbeit vor eineinhalb Jahren erzielten die beiden
Diplom-Informatiker enorme Fortschritte mit der Engine, obwohl sie nur für den
Hausgebrauch Schach spielen. Das Programm benannten sie nach einem Vampir aus
der TV-Serie „Buffy, die Vampir-Jägerin“. Dort wurde der „Dracula“ dank eines
eingepflanzten Chips vom bösen zum guten Vampir. Mehr schachliche Grundlagen
bringt Zweitligaspieler Johannes Zwanzger ein: Sein „Jonny“ musste sich
lediglich wegen schlechterer Buchholzwertung mit Rang zwei zufrieden geben.
Auch im Kampf um Bronze entschied die Feinwertung: Der Norweger Tord Romstad
schnappte mit „Glaurung“ dem Topfavoriten „Shredder“ (beide 5:2) den dritten
Platz weg. Der neunfache Weltmeister Stefan Meyer-Kahlen (Düsseldorf), dessen
Programm auch von Böhm und Schäfer als herausragend anerkannt wird, unterlag
„Spike“ und „The Baron“ von Richard Pijl (Niederlande). „Bei sieben Runden ist
ein halber Punkt Unterschied immer mal drin. Über eine längere Strecke, etwa 14
Runden, hätte sich aber wohl Shredder durchgesetzt“, glaubt der
Star-Programmierer. Meyer-Kahlen wollte damit sein Resultat aber nicht als
Betriebsunfall abtun, sondern findet lobende Worte für „Spike“ und seine zwei
Kollegen aus Mainz und Wiesbaden: „Die sind echt gut.“ Zeit zum Trauern blieb
eh nicht: Der Shredder-Schöpfer, Zwanzger&Co. brachen am Samstag auf zur
Weltmeisterschaft in Reykjavik. Dort treten die Amateure Böhm/Schäfer
allerdings nicht an.

Weltmeister Stefan Meyer-Kahlen, hier Platz vier. Rechts:
Hans-Walter Schmitt

Die Sieger des Computerturniers: Tord Romstad , Johannes
Zwanzger, Volker Böhm und Ralf Schäfer
Rangliste: Endstand nach der 7. Runde
Rg. Teilnehmer S R V Pkt Buch PktS
1. Spike Volker Böhm & Ralf Schäfer 5 1 1 5.5 31.5 25.5
2. Jonny Johannes Zwanzger 5 1 1 5.5 28.0 20.5
3. Glaurung Tord Romstad 4 2 1 5.0 29.5 18.5
4. Shredder Stefan Meyer-Kahlen 5 0 2 5.0 29.0 21.0
5. Ikarus Muntsinn & Munjong Kolss 4 1 2 4.5 26.0 18.0
6. List Fritz Reul 4 1 2 4.5 26.0 16.0
7. Pharaon Franck Zibi 4 0 3 4.0 29.5 19.0
8. Deep Sjeng Gian-Carlo Pascutto 3 2 2 4.0 27.5 16.0
9. TheBaron Richard Pijl 4 0 3 4.0 27.0 17.0
10. Quark Thomas Mayer 3 1 3 3.5 25.0 13.5
11. XiniX Tony van Roon-Werten 3 1 3 3.5 18.5 9.0
12. parSOS Rudolf Huber 3 0 4 3.0 28.5 16.0
13. Ant960 Hans Secelle 2 2 3 3.0 24.5 12.5
14. Nexus Ralf Dörr 2 2 3 3.0 22.5 10.5
15. AICE Anastasios Milikas 3 0 4 3.0 21.0 13.0
16. Hermann Volker Annuss 3 0 4 3.0 21.0 11.0
17. Patzer Roland Pfister 3 0 4 3.0 19.0 10.0
18. Homer Daniel Mehrmann 2 0 5 2.0 19.0 7.0
19. Ayito Jaime Benito 1 0 6 1.0 18.5 6.0
Köpfe:

Igel einmal anders

WIM Sofya Zigangirova

Elisabeth Pähtz

Oberbürgermeister Jens Beutel schlug sich ausgezeichnet

Weltmeisterin Antoaneta Stefanova

Artur Jussupov

Vlasumil Hort

Rafael Vaganjan

Vadim Zvjaginsev

Alexey Shirov

Pentela Harikrishna

Zigurds Lanka

Zoltan Gyimesi