Außerordentlicher Bundeskongress am 9. Dezember

von André Schulz
24.11.2023 – Am 9. Dezember treffen sich die Delegierten des Deutschen Schachbundes zu einem außerordentlichen Kongress. Haupthema des Kongresses ist der Haushalt für die Jahre 2024 und 2025, nachdem Anfang des Jahres eine ungünstige Finanzlage festgestellt wurde. Zum außerordentlichen Kongress liegt der Bericht des Untersuchungsausschusses vor.

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Für den 9. Dezember hat der Deutsche Schachbund einen außerordentlichen Bundeskongress einberufen. Der Kongress wird hybrid durchgeführt, zum Teil in der Geschäftsstelle des DSB in Berlin, zum Teil über Zoom. Vermutlich überträgt der Deutsche Schachbund den Verlauf des Kongresses auf seinem Twitch-Kanal.

Anfang des Jahres hatte man beim Deutschen Schachbund eine deutlich schlechtere Finanzlage festgestellt als ursprünglich angenommen. Die neue Situation wurde auf dem Bundeskongress im Mai diskutiert. Die auf diesem Kongress neu gewählte Präsidentin Ingrid Lauterbach schlug vor, den Bericht eines neu eingesetzten Untersuchungsausschusses abzuwarten, um auf dessen Grundlage in einem außerordentlichen Kongress die Beschlüsse für die Haushaltsplanung 2024 und 2025 zu fassen.

Auch die Deutsche Schachjugend klagt über eine schlechte Finanzlage, unter anderem durch Rückforderungen seitens des DSB verursacht. DSJ-Vorsitzender Niklas Rickmann drohte beim Bundeskongresse im Mai sogar mit einem Insolvenzantrag. Ingrid Lauterbach und Niklas Rickmann vereinbarten in einem Gespräch, gemeinsam partnerschaftliche Lösungen zu finden.

Der Untersuchungsausschuss zur Finanzlage, bestehend aus Dr. Matthias Kierzek und Alexander von Gleich wird seinen Bericht am 25. November dem DSB-Präsidium vorlegen. Beim außerordentlichen Kongress am 9. Dezember werden die Ergebnisse dann auch den Delegierten der Landesverbände vorgestellt. 

In Vorinformation wurden einige Ergebnisse der Untersuchung bereits mitgeteilt, so durch DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach in einem Interview mit dem Podcast Schachgeflüster. Demnach seien die Ausgaben falsch kalkuliert worden, aber alle Gelder seien satzungsgemäß eingesetzt worden.

Die Finanzlage des Deutschen Schachbundes ist nicht das einzige Thema des außerordentlichen Bundeskongresses. So möchte Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbandes, die Schach-Bundesliga ab 2025/26 wieder vom Deutschen Schachbund ausrichten lassen. Außerdem beantragt er zusammen mit Michael Langer vom Niedersächsischen Schachverband eine Reform der Durchführung der Deutschen Einzelmeisterschaften, mit einem Rundenturnier als Meisterturnier und einem Open als Kandidatenturnier. 

Tagesordnungspunkte und Anträge für den außerordentlichen Bundeskongress...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.