Nach einem sehr turbulenten DSB-Kongress im Juni, im Sommer Corona-bedingt noch online durchgeführt, folgte am vergangenen Samstag ein eher ruhiger "Arbeits"-kongress. Als wichtige Personalie stand die Neuwahl des Vizepräsidneten Finanzen an, da die im Juni gewählte Gulsana Barpiyeva kurze Zeit nach ihrer Wahl ihr Amt aus persönlichen Gründen wieder aufgeben musste.
Einziger Kandidat war Lutz Rott-Ebbinghaus, der von den Delegierten in Magdeburg zum neuen Vizepräsidenten Finanzen gewählt wurde. Außerdem wurde Klaus Deventer zum Anti-Cheating-Officer gewählt. Die Funktion hat besonders auch im Hinblick auf die Durchführung der DSOL eine größere Bedeutung erlangt. In seinem kleinen Rückblick auf den Kongress am Samstag betonte Ullrich Krause, dass beide Amtsinhaber in früheren Jahren auch einmal Vorsitzende der DSJ waren.
Die vergangenen Jahre waren bekanntlich durch einige Unstimmigkeiten im Verhältnis der beiden wichtigen Schachorganisationen, DSB und seine Jugendorganisation DSJ, bestimmt. Inzwischen scheinen hier alle Wogen wieder geglättet und die beiden Organisationen können die Dinge wider gemeinsam in die Hand nehmen.
Die Corona-Pause hat dem Sport und auch dem Schach sehr geschadet. Wie sehr, wird erst die Zukunft zeigen. Die rückläufigen Mitgliedszahlen müssen durch neue Initiativen wettgemacht werden. Die Zukunft des Schach liegt in der Förderung des Nachwuchses und der Verbreitung des Schachs unter den Kindern und Jugendlichen. DSB und DSJ wollen gemeinsam das Schulschach durch Einrichtung von 200 Schach-Ages in den Schulen fördern. Die "Kriegskasse des DSB" ist hierfür mit etwa 800.000 Euro gut gefüllt.
Ein fleißiger Multiplikator des Schachs ist Sebastian Siebrecht, der nach der aufgezwungenen Corona-Pause nun wieder das Schach auf spielerische Weise unter die Menschen bringen darf. Die ersten Einkaufszentren durften sich schon wieder über den Besuch seines Aktionsteams freuen.
Der Deutsche Schachbund verlieh Großmeister Siebrecht seinen Schachpreis.
Sebastian Siebrecht und Ullrich Krause
Zeitgleich mit dem Kongress fand in Magdeburg auch das Finale der Deutschen Schachamateurmeisterschaft statt.
Sieger Gruppe A
1 |
Peist, Jürgen Herforder Schachverein Königsspr |
2289 |
2270 |
1 32 |
1 12 |
1 3 |
½ 2 |
½ 4 |
4 |
14,0 |
10,25 |
2 |
Dahl, Christoph SG Grün-Weiß Dresden |
2178 |
2173 |
1 23 |
1 29 |
½ 4 |
½ 1 |
1 8 |
4 |
12,5 |
8,75 |
3 |
Vogel, Constantin SC Kreuzberg e.V. |
2113 |
2180 |
1 18 |
1 30 |
0 1 |
1 16 |
1 9 |
4 |
12,0 |
9,00 |
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Turnierseite mit allen Tabellen...
Pressemitteilung des DSB
Kurzer Rückblick auf den DSB-Kongress am 9. Oktober
„Der DSB-Kongress wird digital“ wäre eine mögliche Zusammenfassung des außerordentlichen Bundeskongresses am 9. Oktober in Magdeburg. Nach den beiden Online-Tagungen im Dezember 2020 und im Juni 2021 war dies die erste DSB-Sitzung seit mehr als einem Jahr, die in Präsenz abgehalten wurde, die aber trotzdem digitale Aspekte hatte: Die Abstimmungen erfolgten per Knopfdruck mit Hilfe von Abstimmgeräten, was den Ablauf sehr beschleunigte. Der zweite digitale Aspekt bestand in der Live-Übertragung auf unserem Twitch-Kanal SchachDeutschland TV, die zukünftig fester Bestandteil unserer Sitzungen sein soll.
Das zweite mögliche Fazit wäre „DSJ meets DSB“, denn neben dem gemeinsamen Antrag von DSB und DSJ zum Haushalt wurde das ebenfalls gemeinsame Schulschachprojekt vorgestellt, mit dessen Hilfe in den kommenden beiden Jahren Schach-AGs an insgesamt 200 Schulen etabliert werden sollen. Bemerkenswert war auch das Ergebnis der beiden anstehenden Wahlen, denn mit Lutz Rott-Ebbinghaus und Klaus Deventer wurden gleich zwei ehemalige DSJ-Vorsitzende in DSB-Ämter gewählt: Lutz Rott-Ebbinghaus zum Vizepräsidenten Finanzen und Klaus Deventer zum Anti-Cheating-Officer.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei diesem außerordentlichen Kongress um die Fortsetzung des am 12.Juni abgebrochenen ordentlichen Kongresses handelte, gab es nur wenige Formalitäten und nach den beiden Wahlen und der Verabschiedung des Haushaltes konnte deshalb mit der inhaltlichen Arbeit begonnen werden. Insgesamt 19 Anträge wurden bis zur Mittagspause besprochen und die weit überwiegende Mehrzahl fand die Zustimmung der Delegierten, darunter auch der Antrag von DSB und DSJ. Nach der Pause gab es dann acht Vorträge zu unterschiedlichen Themen, über die zum Teil sehr lebhaft diskutiert wurde. Die Ergebnisse der Abstimmungen und die auf dem Kongress vorgestellten Präsentationen werden in den kommenden Tagen auf der DSB-Webseite veröffentlicht.
Das dritte und wichtigste Fazit ist aus meiner Sicht, dass die Delegierten der Landesverbände und die DSB-Funktionsträger sechs Stunden lang konstruktiv und vor allem gemeinsam an inhaltlichen Themen gearbeitet haben - dafür vielen Dank an alle Beteiligten! Der Dank geht auch an die DSB-Mitarbeiter, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben und an den Vizepräsidenten des Bayerischen Schachbundes Ingo Thorn, der die Versammlung geleitet hat.
Ullrich Krause
DSB-Präsident
Nachricht beim Deutschen Schachbund...