Bamberg 1968, Runde 13: Remisen lassen alles beim Alten

von Klaus Besenthal
05.07.2020 – In der 13. Runde des Bamberger Jubiläumsturniers sind nahezu alle Partien mit - teilweise sehr kurzen - Remisen geendet. Lediglich der bulgarische Großmeister Milko Bobotsov (Foto: Dutch National Archive) konnte gegen den Bamberger Jürgen Teufel einen Sieg erzielen. Weil diese beiden Spieler aber in der zweiten Hälfte der Tabelle angesiedelt sind, gab es gestern keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Frage nach dem möglichen Turniersieger: Zwei Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung von Paul Keres auf Weltmeister Tigran Petrosian weiterhin einen Punkt.

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Internationales Jubiläumsturnier Bamberg

Haben sich die sowjetischen Spieler Keres und Petrosian, was die Vergabe der ersten Plätze angeht, womöglich gar auf einen "Nichtangriffspakt" verständigt? Fast sah es gestern ein wenig so aus:

 
 

Bislang ist es noch niemand bei diesem Turnier gelungen, gegen Keres oder Petrosian eine Partie zu gewinnen, so dass die beiden tatsächlich das Teilnehmerfeld nach Belieben zu kontrollieren scheinen. Fast zumindest: Mit einem Sieg gegen den Ungarn Laszlo Szabo hätte der Bamberger Lothar Schmid, einer der wenigen deutschen Großmeister, von der Situation profitieren können, denn er hatte vor der Runde nur einen halben Punkt hinter Petrosian auf Platz 3 gelegen. Zwar hatte Schmid gegen den Ungarn zeitweilig einigen (Raum-) Vorteil, doch für einen Partiegewinn reichte das wohl nicht - Szabo ist ja auch nicht irgendwer, sondern einer der stärksten Großmeister der Welt:

 

In der Partie zwischen Bobotsov und Teufel zeigte sich wieder einmal, wie angenehm es sich Schach spielen lässt, wenn der Gegner an Raummangel leidet und zu anhaltender Passivität verurteilt ist:

 

Ergebnisse der 13. Runde

Schmid ½:½ Szabo

Westerinen ½:½ Petrosian

Toran ½:½ Kestler

Donner ½:½ Keres

Unzicker ½:½ Ivkov

Bobotsov 1:0 Teufel

Teschner ½:½ Klundt

Pfleger ½:½ Dückstein

Tabelle nach der 13. Runde

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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