Bamberg 1968, Runde 3: Keres und Petrosian setzen sich an die Spitze

von Johannes Fischer
25.06.2020 – Tigran Petrosian und Paul Keres sind die Favoriten beim Jubiläumsturnier des SC Bamberg und nach drei Runden haben sie sich auch an die Spitze des Feldes gesetzt. Petrosian gewann in Runde 3 mit seinem Markenzeichen, einem positionellen Qualitätsopfer, und Keres gewann gegen Jürgen Teufel, der bereits in der Eröffnung auf Abwege geriet. Damit teilen sich Keres und Petrosian mit je 2,5 aus 3 Platz eins, mit einem halben Punkt Rückstand folgen Milko Bobotsov, Borislav Ivkov und Jan Hein Donner. | Foto: Tigran Petrosian (Archiv)

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Weltmeister Tigran Petrosian ist bekannt für seine Qualitäten in der Defensive und für sein vorsichtiges Spiel. Aber auch für seine positionellen Qualitätsopfer. Wie die in der Praxis aussehen, demonstrierte der Armenier in seiner Partie gegen Andreas Dückstein. In einem Najdorf-Sizilianer kam Petrosian mühelos zu Ausgleich und erhöhte dann mit einem Qualitätsopfer auf c3 den Druck auf den Weißen. Dückstein fand kein Konzept und wurde vom Weltmeister Schritt für Schritt überspielt.

 

Paul Keres kam auf ganz andere Weise zu einem Sieg. Er spielte mit Weiß gegen Jürgen Teufel, dem bereits im neunten Zug eine Ungenauigkeit unterlief, die ihn am Ende zwei Bauern kostete. Einen gewann er zurück, aber im Springerendspiel mit einem Bauern weniger war Keres' Sieg nur eine Frage der Zeit.

 

Für den dritten Sieg des Tages sorgte Lothar Schmid, der in einem wilden taktischen Handgemenge gegen Klaus Klundt gewann.

 

Einen taktischen Schlagabtausch lieferten sich auch Heikki Westerinen und Helmut Pfleger – doch diese Partie endete schließlich mit Remis.

 

Mit einem Remis zufrieden geben musste sich auch Hans-Günther Kestler, der mit Weiß gegen Laszlo Szabo spielte. Allerdings war für Kestler, wie schon gegen Teufel in Runde zwei, mehr drin und er verpasste eine Reihe guter Möglichkeiten.

 

Ergebnisse

1 Rudolf Teschner ½ - ½ Roman Toran Albero
2 Borislav Ivkov ½ - ½ Milko Georgiev Bobotsov
3 Hans Guenter Kestler ½ - ½ Laszlo Szabo
4 Andreas Dueckstein 0 - 1 Tigran V Petrosian
5 Klaus Klundt 0 - 1 Lothar Schmid
6 Paul Keres 1 - 0 Juergen Teufel
7 Heikki MJ Westerinen ½ - ½ Helmut Pfleger
8 Wolfgang Unzicker ½ - ½ Jan Hein Donner

Tabelle

Rg. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Pts.
1 Tigran V Petrosian             1   ½             1 2.5 / 3
2 Paul Keres     ½     1                 1   2.5 / 3
3 Milko Georgiev Bobotsov   ½   ½               1         2.0 / 3
4 Borislav Ivkov     ½     ½         1           2.0 / 3
5 Jan Hein Donner                 ½ ½       1     2.0 / 3
6 Lothar Schmid   0   ½                 1       1.5 / 3
7 Laszlo Szabo 0                     ½       1 1.5 / 3
8 Roman Toran Albero                   ½     ½ ½     1.5 / 3
9 Wolfgang Unzicker ½       ½         ½             1.5 / 3
10 Rudolf Teschner         ½     ½ ½               1.5 / 3
11 Helmut Pfleger       0                 ½ ½     1.0 / 3
12 Hans Guenter Kestler     0       ½               ½   1.0 / 3
13 Klaus Klundt           0   ½     ½           1.0 / 3
14 Heikki MJ Westerinen         0     ½     ½           1.0 / 3
15 Juergen Teufel   0                   ½       ½ 1.0 / 3
16 Andreas Dueckstein 0           0               ½   0.5 / 3

Partien

 

Turnierseite...


Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren