Battle of the Sexes: Männer holen weiter auf

von André Schulz
28.01.2022 – Nach den hohen Niederlagen in den beiden Auftaktrunden machen die Männer beim Vergleich der Geschlechter in Gibraltar weiter Boden gut. Die vierte Runde ging mit 5,5:4,5 an das Männerteam, das nun nur noch mit einem Punkt zurückliegt. | Fotos: John Saunders

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Nach den zwei hohen Niederlagen in den ersten beiden Runden des Vergleichs Männer gegen Frauen in Gibraltar hat sich das Männerteam nun gefangen. Die 3. Runde am Mittwoch ging klar an die von Sabino Brunelli angeführte Mannschaft. Die Männer feierten vier Schwarzsiege und das 7:3 dieser Runde war das deutlichste Resultat bisher überhaupt. Dadurch wurde der Rückstand aus Sicht der Männer schon auf zwei Punkte verkürzt. 

Auch die 4. Runde am Donnerstag konnten die Männer für sich entscheiden und damit den Abstand noch einmal verkürzen. In der vierten Runde führten die Männer wieder die weißen Steine.

Die Runde lieferte zunächst einige kurze Remispartien. Balasz Czonka und Mariya Muzychuk schlossen nach 14 Zügen im Caro-Kann Zweispringerspiel Frieden. Leondro Krysa und Zhanzaya Abdumalik beendeten ihre Partie im Grünfeld-Inder nach 26 Zügen mit der Punkteteilung. Weiß stand sehr ordentlich, aber nach dem Damentausch war die Luft raus.

Bobby Cheng und Marie Sebag trugen ihr Duell auf dem Gebiet des Halbslawischen Damengambits aus. Das Gleichgewicht war zu keinem Zeitpunkt gestört und nach 26 Zügen wurde hier ebenfalls Remis vereinbart.

An den übrigen Brettern wurde aber lange um den ganzen Punkt gekämpft.

Jovanka Houska holte einen Sieg für das Frauenteam mit ihrer geliebten Caro-Kann Verteidigung. Ihr Gegner Gillan Bwalya, IM aus Sambia, hatte als Antwort die Vorstoßvariante gewählt und es entstand eine sehr lebhafte Partie, in der beiden Könige lange im Zentrum blieben. 

 

[Schwarz hatte einen Bauern auf h5 gegeben und dafür gutes Spiel bekommen.]

18.Seg3 Da7 19.f5 Lxh5 20.Sxh5 cxd4 21.fxe6 fxe6 22.Dd3 Lb4+ 23.Ke2 0–0 24.Dg6 [Mit der entscheidenden Drohung Sf6, aber Schwarz kann das abwehren und steht dann gut, weil Weiß viele Schwächen hat.]

24...Kh8 25.Td3 Dc7 26.Dg5 Df7 [Droht Matt.]

27.Th1 Le7 28.Dd2 Dg6 [Schwarz hat das Kommando übernommen. Der weiße König steht zu offen.]

 

29.Tg1 [29.Txd4 c5 30.Tf4 Txf4 31.Dxf4 (31.Sxf4 Dxg4+) 31...Dxc2+ bereitet auch keine Freude.]

29...Lxh4 30.Kd1 Tf2 31.Da5 Tbf8 32.Kc1 Lg5+ 33.Kb1 [Am Ende ist der weiße König zu Fuß doch noch zur Rochade gekommen, aber die weiße Stellung liegt in Trümmern.]

33...Txc2 34.Th1 [34.Kxc2 Tf2+ 35.Kb1 Dxd3+ und Matt in wenigen Zügen.]

34...Tc1+ 35.Txc1 Lxc1 [Hübsch war 35...Dxd3+ 36.Tc2 Tf2 37.Dc5 Dd1+ 38.Kb2 Dc1#]

36.Dxa6 La3 37.b4 Lxb4 38.Kb2 Lc3+ 39.Ka3 Df7 40.Db6 De7+ [40...Ta8+ führt zum Matt.]

41.Kb3

 

41... Tf2?? [41...c5 mit der Idee c4 und gewinnt.]

42.Db8+?? [Beide übersehen 42.Txc3 dxc3 43.Dxf2 Upps.]

42...Kh7 43.Sf6+ [Ein Opfergegenangriff, der aber nur ein Strohfeuer ist.]

43...gxf6 44.Th3+ Kg6 45.Dg8+ Dg7 46.De8+ Kg5 47.Th5+ Kf4 0–1

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Es blieb allerdings bei diesem einen Sieg für das Frauenteam. Sabino Brunelli gewann erneut, diesmal gegen Nino Batsiahsvili. Brunelli hatte eine Figur im Königsangriff geopfert und dafür reichlich Bauern erhalten.

Sabino Brunelli

Den zweiten Sieg für die Männer holte Bilal Bellahcene gegen Irene Sukander.

Die übrigen vier Partien endeten nach längerem Kampf remis.

Ergebnis dieser Runde: 5,5:4,5

Gesamtstand: 20,5:19,5

Ergebnisse der 4. Runde

 

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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