Battle of the Sexes: Männer übernehmen Führung

von André Schulz
31.01.2022 – Der sechste Spieltag beim Vergleich der Geschlechter in Gibraltar brachte den Männern einen 6,5:3,5- Sieg. Es war eine sehr umkämpfte Runde. Sieben der zehn Partien endeten mit einer Entscheidung - nicht immer zugunsten der "richtigen" Seite. Die Männer haben nun die Führung übernommen. | Fotos: John Saunders

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Das Männerteam kam beim Vergleich Männer gegen Frauen, der "Battle of the Sexes", etwas schwer in den Wettkampf. Am Anfang standen zwei Niederlagen, doch nun haben die Männer erstmals die Führung übernommen.

Im Garten der Garrison Library

Am Samstag wurde in Gibraltar ein Ruhetag eingelegt. Die Frauen gingen nach einem 5:5 in der 5. Runde mit einem knappen Vorsprung von einem Punkt in die Pause. Am Sonntag ging es mit der sechsten Runde weiter.

Teamkapitän Sabino Brunello beendete seine Partie gegen die frühere Weltmeisterin Mariya Muzychuk nach 17 Zügen mit einem Remis. Mit 4 aus 6 ist er trotzdem der beste Punktejäger im Männerteam, nun zusammen mit IM Balazs Csonka.

Remis endete auch die Partie zwischen Leandro Krysa und Marsel Efroimski. Beide sind damit weiter unbesiegt. Auch Joe Gallagher und Zhansaya Abdumalik trennten sich mit der Teilung des Punktes.

Der Ungar Balasz Csonka besiegte Pia Cramling in einer sehr einseitigen Partie.

Csonka,Balazs (2480) - Cramling,Pia (2452) [B22]

GibChess Battle of the Sexes 2022 Caleta (6.5), 30.01.2022

1.e4 c5 2.c3 Sf6 3.e5 Sd5 4.Sf3 Sc6 5.Lc4 Sb6 6.Lb3 c4 7.Lc2 d6 8.exd6 e5 9.0–0 Dxd6 [Die Hauptvarianten sind 9...Le6 oder 9...Lxd6]

10.b3 Le7 11.Te1 cxb3 12.axb3 Dc7 13.d4 exd4 14.Sxd4 0–0 15.Sxc6 bxc6

 

16.Dh5 [Der Damenausfll erzwingt eine Schwächung des Königsflügels.]

16...g6 17.Df3 Sd5 18.Lh6 Td8 19.c4 Sb4 [19...Sf6 20.Lf4 Db7 21.Lg5 ist ebenfalls unbequem für Schwarz.]

20.Dc3 f6 [20...Lf8?? 21.Lxf8 Txf8 22.Dxb4 verliert eine Figur.]

21.Le4 a5 22.Sd2 Lb7 [22...Lf8!?]

23.Sf3 [23.c5!?]

23...Lf8 [23...c5!?]

24.Lxf8 Txf8 25.Sd4 Tae8 26.Lf3 [26.c5!?]

26...Dd7 27.Ted1 Dc7 28.Sc2 Sxc2 29.Dxc2 Te5 [Schwarz muss eine Reihe von Schwächen verwalten.]

 

30.Dc3 Tfe8 31.h4 La6? [Es mangelt an Gegenspiel. Ein Versuch wert war 31...c5 32.Lxb7 Dxb7 33.Txa5 De4 34.g3 g5]

32.Ta2 Db6 33.Tda1 Lb7 34.Txa5 Txa5 35.Txa5 Lc8 36.b4 [Weiß steht nun klar auf Gewinn.]

36...Kg7 37.h5 Le6 38.g3 Td8 39.c5 Dc7 40.Da1 1–0

Marie Sebag hatte bisher alle ihre Partien unentschieden gespielt, holte aber am Sonntag nun gegen Eric Rosen ihren ersten vollen Punkt. Mit Schwarz verteidigte sie sich erfolgreich in einer wilden Partie, die mit dem Londoner Angriff begann.

Auch der junge englische Großmeister Ravi Haria trug sich nach fünf Remisen erstmals in die Siegerliste ein. Er gewann gegen Irene Sukander. Olga Girya punktete indes für die Frauen. Sie besiegte Gillian Bwalya in einem Nimzoinder.

Bilel Bellahcene war wie das ganze Männerteam schlecht in den Wettkampf gekommen, hatte sich dann aber sukzessive erholt. Am Sonntag hatte er gegen Jovanka Houska das bessere Ende für sich.

 

33.Ld4 [Der c-Bauer lässt sich nicht mehr verteidigen, aber Schwarz kann Gegenspiel organisieren.]

33...Lh3 [Die richtige Idee in falscher Ausführung. Korrekt war 33...Df5 34.Txc5 Txc5 35.Txc5 Df3 36.Df1 Lb7 37.Tc7 Ld5=; Auch 33...Tb7 war möglich, mit der Idee: 34.Dxa5 cxd4 35.Dxd5 Txd5 36.Txc8 dxe3 37.fxe3 Txb3]

34.Txc5 Txc5 35.Txc5 De6 36.Txh5+ [Das hatte Schwarz vielleicht übersehen...]

36...gxh5 37.Dxh5+ Dh6 38.Dxf7+ [und Matt.] 1–0

Einen unglücklichen Verlauf aus Sicht der Schwarzen nahm die Partie von Nino Batsiashvili gegen Husain Aziz.

Pechvogel Batsiashvili

Die Georgierin hatte einen unwiderstehlichen Königsangriff gestartet, fand dann aber nicht die beste Fortsetzung und landete in einem verlorenen Endspiel.
 

Bobby Cheng

Die längste Partie des Tages spielten Bobby Cheng und Gunay Mammadzada. Die Partie begann mit der Bogoindischen Verteidigung. Der Australier, der bisher ebenfalls alle Partien remisiert hatte, kam hier zu seinem ersten vollen Punkt und stellte das Endergebnis her.

 

[Das Endspiel ist nicht zu gewinnen, es sei denn Schwarz patzt.]

77.Te3 [Weiß hat aber noch gemeine Idee.]

77...Ld6?? [Da ist es passiert. 77...Tc2+ 78.Kh3 (78.Kf3 Tc3=) 78...Tc3 79.Tf3+ Ke4]

78.Tf3+ [Egal wie der König zieht, er läuft in ein Springerschach.]

78...Ke4 79.Sf2+ 1–0

Ergebnis der 6. Runde: 6,5:3,5

Gesamtstand nach 6 Runden: 31:29 für das Männerteam.

Das Siegerteam nach zehn Runden erhält 75.000 Pfund.

Ergebnisse der 6. Runde

 

Partien

 

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren