Zwischenbericht aus Batumi
Bericht und Fotos: Bernd Vökler
Fotos von Batumi: Wikipedia
Der heutige freie Tag begann mit einem
Schreck in der Morgenstunde! Jens Kotainy, unser deutscher Topscorer mit 4 aus
6, hatte über 39° Fieber. Wir riefen die ärztliche Bereitschaft und innerhalb
kürzester Zeit war die Notärztin vor Ort. Sie konnte nach der Untersuchung
Entwarnung geben, keine akute Gefahr. Vermutlich hatte sich die mitgebrachte
Erkältung in dem Wechsel von Hitze, Klimaanlage und Regen über Nacht
verschlimmert. Insofern war es Glück im Unglück, dass ausgerechnet heute Ruhetag
war. Hoffentlich ist Jens morgen gegen die Nr. 1 der Setzliste wieder voll auf
dem Damm.
Dann ging es in den Bus zum Schachpalast, wo
wir gemeinsam mit den Österreichern zur Festung Gonio fahren wollten. Die ca. 45
Minuten Wartezeit auf den Bus muss man einplanen; ist der Fahrer da, ist der Bus
weg, sind Bus und Fahrer da, muss noch gewartet werden und wenn es dann los
gehen soll, muss noch getankt werden; alles mit Gelassenheit zu ertragen.
Das über 2000 Jahre alte Festungsmauerwerk
entschädigte für das Warten. Ähnlich wie Lea Maria Brandl mit 4 Remisen in Serie
zuletzt nicht zu schlagen, waren auch die Römer hinter den 8 Meter hohen Mauern
nicht zu bezwingen.
Spartak Grigorians Mutter wurde gleich vom
georgischen Fernsehen als Kaukasierin „enttarnt“ und zu ihren Eindrücken
befragt. Armenische Mutter mit Kind, was für Deutschland spielt, offensichtlich
eine Story wert, auch wenn Spartak noch nicht absolut überzeugend gespielt
hatte.
Danach ging es in die Innenstadt von Batumi
zum Einkaufen und Besichtigen oder für die jüngeren Leser shoppen und
sightseeing.
Batumi City
Am Hafen
Die Statue der Medea
Stalin Museum
Botanischer Garten
Batumi gilt als Mekka ausländischer
Investoren. Neben dem grandiosen Sheraton entstehen mit Kempisnki und Radisson
zwei weitere Übernachtungskolosse. In der örtlichen „Presse“ werden bereits
Vergleiche mit Nizza und Cannes gemacht. Ich denke, die angesprochenen
französischen Orte müssen frühestens in 20 Jahren um ihre Touristen fürchten.
Aber an jeder Ecke wird gebaut, oder wurde
gebaut oder wird gebaut werden... Auf jeden Fall sind schon mal alle Straßen
aufgerissen und die Sprünge über diverse Gräben verlangen einiges ab. Insgesamt
sind die Lebensumstände ziemlich kontrastreich. Michael Schäfer, Vater von
Daniela (U16w), berichtete von einem Möbelladen, was sag ich: Möbeltempel, wo
ein Esszimmer ungefähr das Jahresgehalt eines Arztes oder Lehrers kostet. 100m
weiter finden sich Blechbaracken als Wohnhäuser und Kühe auf der Straße.
Frau Geske , die Mutter vom U18 –Starter
Julian, war kurz davor, ein Straßenkind zu adoptieren. Doch als es dann mit
Steinen auf sie losgehen wollte, verwarf sie den kühnen Plan lieber gleich
wieder.
Zurück im beschaulichen „Oasis-Hotel“ ,
warteten zwei weitere Kranke auf uns.
Lea Brandl, Kind gesund, Vater krank.
Jonas Lampert, hier ebenfalls
Daniela Schaefer
Die beiden Väter Brandl und Lampert hatten
Probleme mit dem georgischen Essen, welche sich durchschlagend zeigten. Auch
hier kam die Entwarnung, wenn es schlimmer wird, kommen sie halt ins
Krankenhaus. Dieser Satz glich einer Wunderheilung. Mal sehen, ob die
psychologische Wirkung Einfluss auf die Physiologie nimmt.
Vor den letzten drei Runden haben „fast“
alle noch mal Kraft getankt und ich rechne mit einem guten Endspurt.
Bernd Vökler
Runde 1 bis 6: