Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Auch am dritten Tag waren die Plätze im großen Saal des Dom Sindikat in Belgrad bis auf den letzten Platz gefüllt. So als ob die Leute wüssten, dass heute etwas Besonderes passieren würde.
Mann des Tages war dann Bent Larsen. Gestern hatte der Däne an Brett Eins eine deftige Niederlage kassiert, aber heute konnte er Revanche nehmen, wobei Boris Spassky nach Kräften mithalf. Der Weltmeister hatte einen Blackout.
Bent Larsen (O. Masek)
Die Partie war hochinteressant und verlief lange ausgeglichen. Dann stellte Spassky eine Figur ein.
37.Kf1? Th1 38.Ke2 Txd1 Weiß gab auf.
Fischer hatte es mit Weiß gegen Petrosian wieder mit der Caro-Kann Verteidigung zu tun und wählte diesmal die Zweispringervariante.
Petrosian-Fischer
Petrosian zuversichtlich
In geschlossener Stellung konnte Fischer diesmal nichts herausholen.
Schlussstellung
Petrosian holte sein erstes Remis. Fischer hat damit aber seinen Wettkampf gegen Petrosian schon mit 2,5 Punkten gewonnen und erhält dafür als Sonderpreise das neueste Moskvich Modell.
Der neueste Mokovich. Hat Fischer einen Führerschein?
Zuvor hatten Hort und Polugaevsky sich schon mit einem "Großmeisterremis" auf die Teilung des Punktes geeinigt. Nach nur 11 Zügen. Das ist besonders aus der Sicht von Polugajevski verwunderlich. Er liegt ja hinten, machte sich aber wohl mit Schwarz gegen den Tschechoslowaken keine Hoffnungen.
Auch die Partie zwischen Geller und Gligoric endete mit einem Remis. In einer langen Hauptvariante der Spanischen Partie war die Position bald völlig blockiert.
Schlusstellung
Die übrigen Partien gingen alle bis zum Abbruch und wurden später fortgesetzt. Fischer schätzte die abgebrochenen Partien ab und prognostizierte ein 5:5. Ich sah ihn am Abend zusammen mit Reshevsky die Hängepartie gegen Smyslow analysieren und die beiden Amerikaner waren zuversichtlich.
In einem Damenendspiel hatte Reshevsky einen Bauern mehr und konnte seinen Vorteil zum Gewinn führen. Smyslov hatte in der Partie wiederholt Remisangebote gemacht, doch ohne Erfolg. Doch Sammy blieb standhaft.
41.Dc8+ Kf7 42.Dd7+ Kg8 43.b5 Dc2 44.Dd5+ Kh7 45.Kg2 e4 46.Dd4 Kg8 47.b6 Db3 48.Dc5 Db2 49.Dc6 Kf7 50.h4 g6 51.Dc7+ Ke6 52.Dh7 Df6 53.Dxh6 Df3+ 54.Kg1 1-0
Tal (O. Masek)
Michail Tal nahm aber für seine Niederlage gegen Miguel Najdorf in der Runde zuvor Revanche.
Weiß brach mit 38. Td8 und 39. Dg8 entscheidend in die schwarze Stellung ein.
Die Partien zwischen Taimanov und Uhlmann sowie und Ivkov und Keres endeten in der Folge remis.
Dann gelang es aber Lajos Portisch Viktor Kortschnoj im Endspiel zu besiegen.
Lajos Portisch (O. Masek)
In der Partie stand Portisch lange Zeit sehr schlecht, hielt sich aber und wurde belohnt.
Kortschnoj spielte hier 62. Tb5 nach 62... Txb5 63. cxb5 Sc5 laufen die schwarzen Bauern. Schwarz kann seinen Springer für den weißen Freibauern geben.
Als letzte Partie blieb die Begegnung zwischen Matulovic gegen Botvinnik. Der Jugoslawe kämpfte in einem Damenendspiel mit Minusbauern ums Remis. Einige Beobachter fragten sich, warum Matulovic nicht schon längst durch die stärkeren Olafssson oder Darga ersetzt worden ist. Niemand rechnete damit, dass er das Endspiel gegen den Analyseweltmeister Botvinnik würde halten können. Doch irgendwie verrannte sich der Patriarch in einer Sackgasse und die Partie wurde remis. Im 93. Zug stellte Botvinnik seine Bemühungen ein.
Hier ging es noch 30 Züge weiter. Aber Botvinnik kam nicht voran.
Diese Runde ging an die Weltauswahl!
Damit steht es vor der letzten Runde nur noch 15,5:14,5 für die favorisierte UdSSR-Mannschaft. In der Sowjetdelegation macht man nun sehr lange Gesichter. Einigen Spielern merkt man die Nervosität an. Wie man hörte, sollen die Spieler dem Chef der Sportsektion Pavlov einen hohen Sieg versprochen haben. Schon jetzt ist das Ergebnis nicht so wie erwünscht, aber wenn es in der Schlussrunde noch eine Niederlage gäbe, wäre das für die Schach-Sputniks überaus blamabel.
Der tschechoslowakische Journalist und Zeichner Ottokar Masek, ein Freund von Vlastimil Hort, wieselt übrigens hier umher und fertigt von den Spielern pfiffige Karikaturen an (s.o). Sie sollen in einem Buch erscheinen, das Vlastimil Hort plant.