Bericht aus Berlin

von ChessBase
14.11.2010 – Das Schöneberger Rathaus ("Ich bin ein Berliner") sah an diesem Wochenende eine Zusammenkunft der Großstadtvereine. Die SF Berlin empfingen mit den Mannschaften aus Hamburg und München zwei weitere Teams aus deutschen Millionenstädten. Aue als Vierter im Bunde fiel in dieser Hinsicht etwas zurück, nahm aber im Gegensatz zu den Münchner Bayern zwei Mannschaftspunkte mit in die Nickelhütte. Am Freitag waren die Berliner Gastgeber zu einem überraschenden Punktgewinn gegen Reisepartner Hamburg gekommen und schickten am Samstag die Münchner Bayern gar mit 1:7 ins Hotel. Dafür gab es am Sonntag eine ernüchternde Niederlage gegen Aue, womit sich die Reise für die Erzgebirgler auch gelohnt hat. Die Bayern, weiter ohne Punktgewinn, sehen einem schweren Kampf gegen den Abstieg entgegen, meint Dagobert Kohlmeyer in seinem Bericht aus Berlin. Hamburg kann dagegen seinen Blick nach oben richten. Zum Bericht...

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Bundesliga-Wochenende in Berlin
Von Dagobert Kohlmeyer

Die Hauptstadt erlebte wieder ein sehr interessantes und spannendes Wochenende der 1. Bundesliga. Wie so oft fanden die Kämpfe im Rathaus Schöneberg statt.



Es begann am Freitag mit dem vorgezogenen Match der Reisepartner Schachfreunde Berlin gegen den Hamburger SK. Die Berliner gingen als klarer Außenseiter in dieses Duell und schafften am Ende ein überraschendes 4:4-Unentschieden.




Ilja Schneider

Die Partien waren sehr umkämpft und zogen sich bis zum späten Abend  hin. Am Spitzenbrett besiegte Jung-Nationalspieler Martin Krämer Vishy Anands WM-Sekundanten Radoslaw Wojtaszek, was vorher nicht gerade zu erwarten war. Mit 2726 ELO-Punkten liegt der polnische Großmeister derzeit immerhin auf Platz 20 der Weltrangliste.



Martin Krämer hat dagegen über 200 ELO-Zähler weniger auf seinem Konto.

Wenn Rainer Polzin an diesem Abend am vierten Brett sein Turmendspiel gegen HSK-Urgestein Lubos Ftacnik remis gehalten hätte, was möglich schien, dann hätten die Schachfreunde Berlin sogar gegen die Hamburger gewonnen.



Aber auch so waren sie mit dem Ergebnis hochzufrieden. Die Zuschauer im Rathaus Schöneberg sowie alle diejenigen, die zu Hause an ihren Computern die Live-Übertragung verfolgten, kamen voll auf ihre Kosten, Sie sahen spannende Partien mit sehr interessanten Endspielen.

Tags darauf legten die Berliner dann richtig nach und fegten Bayern München mit 7:1 von den Brettern.


Bromberger gegen Krämer


Ludwig Deglmann (Bayern München)


Normunds Miezis (SF Berlin)

Ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Die Spiele an den ersten beiden Tischen endeten remis, alle anderen Partien gingen an die Schachfreunde. Die Bayern werden es nach ihrem total verkorksten Saisonstart und angesichts der Gegnerschaft wohl schwer haben, sich im Oberhaus zu halten.

Im zweiten Samstags-Match gewann der Hamburger SK 5,5:2,5 gegen Nickelhütte Aue. Spitzenmann Wojtaszek zeigte sich von seiner Vortagsniederlage gegen Krämer gut erholt und besiegte Viesturs Meijers.



Als einziger HSK-Spieler verlor Steve Berger seine Partie gegen Cliff Wichmann.


Wichmann gegen Berger

Berger setzte früher für den SC Kreuzberg die Figuren.  

Am Sonntag gegen Aue lief bei den Berlinern überhaupt nichts glatt. Der Aufsteiger aus dem Erzgebirge führte schon früh mit 3:1, weil zwei der Schachfreunde ganz schön patzten. Andrej Maksimenko verlor seine Dame, und Stephan Berndt stellte in Gewinnstellung einen Turm ein. Da war für die anderen Mannschaftskollegen nichts mehr zu machen, auch wenn Lars Thiede die letzte noch laufende Partie durch einen finalen Blackout seines Gegners Lutz Diebl gewinnen konnte. Das war aber nur noch Ergebniskosmetik zum 3,5:4,5. Nutznießer des Patzers von Maksimenko war übrigens Roman Slobodjan, der jetzt für Aue spielt.



Der Jugendweltmeister von 1995 war in der Saison 2002/03 auch mal in Diensten der Schachfreunde Berlin.

Der Hamburger SK setzte sich in der vierten Runde am Sonntag gegen München sicher mit 5,5:2,5 durch, wobei Wojtaszek, Hansen, Rogozenko und Berger für die vollen Punkte sorgten.



Sune Berg Hansen
 


Steve Berger

Damit liegen die Hanseaten jetzt auf dem dritten Tabellenplatz, die Berliner sind Neunter, Aue liegt auf Rang 11 und die bisher sieglosen Münchner auf Rang 15.

 

 

 

  


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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