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Ein Grund für Agon und die FIDE, die Blitz- und Schnellschach-WM nach Berlin zu vergeben war das große Interesse, das in und aus Deutschland der letzten Schach-Weltmeisterschaft in Sotschi entgegen gebracht wurde. Es gab immense Zugriffszahlen aus Deutschland im Internet und eine intensive Berichterstattung nicht nur von den Fachseiten und Fachmedien, sondern auch von der Allgemeinen Presse, die sich intensiv um den Wettkampf Carlsen-Anand und auch auf ihren Seiten mit großen Zugriffszahlen belohnt wurden. Schach gelangte dort sogar mehrfach auf die Topplätze der Frontseiten.
Im Gegensatz dazu ist das Zuschauerinteresse vor Ort meist eher mau. In Indien war das beim ersten Match zwischen Anand und Carlsen zwar auch anders, aber wenn man die Zuschauer pro Runde zum Bespiel beim World Cup in Baku zählen möchte, dann reichen bisweilen die Finger einer Hand. In Khanty Mansiysk und selbst in St. Louis, auch wenn Carlsen dort spielt, ist das nicht anders.
Mit einer WM in Berlin konnte man sich Hoffnungen auf mehr Zuschauer machen. Als Veranstaltungsort hatten die Organisatoren von Agon die Bolle-Meierei gefunden und ausgewählt. Von hier aus wurde einst ganz Berlin mit Milchprodukten versorgt, nun dient das alte Fabrikgebäude als Veranstaltungssaal.
Die Bolle-Meierei
Die Bretter werden aufgebaut
Viel Platz und viele Stars in der Bolle-Meierei
Der Festsaal der Bolle-Meierei ist mit seinem alten Mauerwerk und hoher Decke nicht nur kultig, sondern auch geradezu ideal für ein großes Schachturnier. 200 Spieler waren maximal vorgesehen. Am Ende nahmen ein paar weniger teil, 158, und fanden hier ausreichend Platz und Luft zum Atmen. Neben dem großen Saal befindet sich ein zweiter großer Raum, der als Zuschauersaal für Live-Kommentare genutzt wurde.
Hier wurde live kommentiert. Hinten Jan Gustafsson und Peter Svidler
Im Spielsaal wurden die Spieltische auf zwei Flügel verteilt, in der Mitte gab es einen breiten Gang für die Zuschauer. Alles ideal, eigentlich, auch die Lage. Die Bolle-Meierei befindet im Stadtteil Moabit, unweit des Hauptbahnhofes.
Berlins Hauptbahnhof
Am selben Tag fand in Berlin eine riesige Demo gegen TTIP-Abkommen statt mit mehreren Zehntausend Menschen
An der Verbindungsstraße Alt-Moabit liegt auch die berühmt-berüchtigte Justizvollzugsanstalt Moabit, 1877-81 errichtet, mit zahlreichen prominenten Häftlingen im Laufe seiner Geschichte, zum Beispiel Ernst Thälmann, Karl Liebknecht, Wolfgang Borchert, Fritz Teufel, Andreas Baader, Erich Honecker und Erich Mielke.
Wer auf sich hielt, saß hier ein. Gefängnis Moabit
Kurz danach schließt sich der Kleine Tiergarten an, im 17. Jahrhundert von Kurfürst Friedrich Wilhelm in einem Jagdgelände als Park eingerichtet. In südlicher Richtung trifft man bald auf die Spree und den Spreebogen.
Die alte Schultheiss-Brauerei in Moabit
Der Kleine Tiergarten
Spreebogen
Vor der ersten Runde lud der Deutsche Schachbund zu einem Pressefrühstück. Der kürzlich wiedergewählte Präsident Herbert Bastian hatte seinen neuen Öffentlichkeitsreferenten Frank Neumann und die beiden Nationalspieler Filiz Osmanodja und Georg Meier mitgebracht und freute sich natürlich über die Vergabe der WM nach Berlin, wies aber auch auf die Größe des Deutschen Schachbundes hin.
Frank Neumann, Filiz Osmanodja, Herbert Bastian, Georg Meier
Georg Meier, Student der Ökonomie, derzeit in Stockholm zuhause.
Filiz Osmanodja studiert Medizin
Einige Zeit lang stand der DSB in Opposition zur derzeitigen FIDE-Führung, im letzten Jahr hat man aber alle Unstimmigkeiten beseitigt und Bastian wurde sogar zum FIDE-Vizepräsidenten gewählt. Auch die Zerwürfnisse im Präsidium des Deutschen Schachbundes sind Vergangenheit. Inzwischen gibt es ein neues Präsidium und man zieht an einem Strang. Bastian wies auch daraufhin, das die WM in Berlin die höchste Dichte an Großmeistern aufweist, die jemals an einem Ort ein Turnier gespielt haben.
Ilya Merenzon, Klaus Deventer und Geoffrey Borg
Im Anschluss wurden die Spieler von der Turnierleitung - Ilya Merenzon, Klaus Deventer und Geoffrey Borg - zum Technical Meeting gebeten. Dort wurden die Regel erklärt für die beiden Weltmeisterschaften erklärt. Besonders auf den pünktlichen Beginn der Runde legte man Wert. Wer zu spät erschiene, würde genullt werden.
Levon Aronian war lange in Berlin zuhause
Worldcup-Held Pavel Eljanov und Andrei Volokitin
Evgeny Alekseev
Ernesto Inarkiev und Vladimir Kramnik
Boris Gelfand
Viktor Bologan und Maxim Dlugy
Loek van Wely und
Gattin Loreena spielen auch mit
Michael Richter wurde vor nicht allzu langer Zeit auch Großmeister
Magnus Carlsen, hier mit Espen Agdestein, hört auch auch alles aufmerksam an. Man weiß ja nie.
Für den ersten Zug des Turniers hatte die FIDE ihren Ehrenpräsidenten Fridrik Olafsson eingeladen. Der Großmeister ist der letzte noch lebende Vorgänger von Amtinhaber Kirsan Ilyumzhinov.
Kurz vor dem Start: Berik Balgabav, re.
Kirsan Ilyumzhinov gibt den Norwegern ein Interview
Letzte Gespräche vor der Runde: Teimour Radjabov und Rustam Kasimdzhanov
Ilya Merenzon macht noch einige Ansagen
Kirsan Ilyumzhinov und Herbert Bastian beim Abspielen der Nationalhymnen
Die Spieler
Fridrik Olafsson
Der frühere FIDE-Präsident macht den ersten Zug
Soweit, so gut. Dann wurden die Veranstalten jedoch geradezu von einer Zuschauerwelle überrascht. Mit etwa 150 Zuschauern hatte man gerechnet, doch es kamen an die 700, vielleicht mehr.
Großes Interesse an den Schachstars in Berlin. Die gleiche Anzahl von Zuschauern wartet noch auf Einlass.
Es konnten gar nicht alle gleichzeitig in den Spielsaal gelassen werden, was für Unmut sorgt. Auch die Liveübertragung auf den Webseiten lief wohl nur mit Schwierigkeiten - vermutlich zuviel Last durch zu viele Zugriffe. Doch was soll's. Kommen zu wenig Zuschauer, wird geklagt, kommen zu viele, kann man nicht auch klagen. Agon und FIDE wollten Schach dorthin, wo die Schachfreunde sind, und das haben sie geschafft.
Wenn man das wiederholen möchte, was ja wünschenswert wäre, müsste man vielleicht für die Zuschauer vor Ort noch einen besseren Service anbieten. Im Spielsaal konnte man wegen der großen Menge von Schachfreunden die Partien kaum verfolgen, im Kommentatorraum aber auch nicht, denn dort wurde nur eine einzige der 80 Partien kommentiert und gezeigt.
Magnus Carlsen an Tisch eins
Alexander Grischuk
Levon Aronian und Alexander Huzman
Peter Svidler, re.
Teimour Radjabov
Michael Bezold, li.
Filiz Osmanodja in guter Umgebung, re. Simen Agdestein
Martin Breutigam hält mit 4,5 aus 10 gut mit, hier gegen Krishnan Sasikiran
Magnus Carlsen begann als Titelverteidiger das Turnier am ersten Tag mit einem Remis und ließ drei Siege folgen. Zum Schluss gab es noch ein Remis. Sergey Karjakin war mit vier Siegen und einem Remis am besten am ersten Tag. Carlsen hielt sein Tempo auch am zweiten Tag durch, also drei Siege und zwei Remis, während Karjakin unter anderem zwei Niederlagen kassierte. Carlsen ist nun da, wo er sein möchte, an der Spitze des Feldes, teilt sich aber den ersten Platz mit Sergei Zhigalko.
Von den 26 deutschen Spielern liegt Georg Meier mit 5,5 Punkten auf Platz 54 am besten. Gleich hinter ihm folgt Levon Aronian mit gleicher Punktzahl.
Rg. | Snr | Name | Land | Elo | Pkt. | Wtg1 | Wtg2 | Wtg3 | Rp | |
1 | 1 | GM | Carlsen Magnus | NOR | 2847 | 8,0 | 2696 | 55,0 | 0,0 | 2912 |
2 | 34 | GM | Zhigalko Sergei | BLR | 2698 | 8,0 | 2674 | 53,0 | 0,0 | 2900 |
3 | 39 | GM | Kovalenko Igor | LAT | 2687 | 7,5 | 2676 | 53,0 | 0,0 | 2854 |
4 | 7 | GM | Kramnik Vladimir | RUS | 2798 | 7,5 | 2665 | 53,5 | 0,0 | 2850 |
5 | 3 | GM | Ivanchuk Vassily | UKR | 2835 | 7,5 | 2655 | 52,5 | 0,0 | 2836 |
6 | 92 | GM | Khismatullin Denis | RUS | 2574 | 7,0 | 2755 | 53,0 | 0,0 | 2861 |
7 | 36 | GM | Kryvoruchko Yuriy | UKR | 2694 | 7,0 | 2740 | 62,5 | 0,0 | 2867 |
8 | 8 | GM | Nepomniachtchi Ian | RUS | 2789 | 7,0 | 2697 | 57,0 | 0,0 | 2830 |
9 | 50 | GM | Mamedov Rauf | AZE | 2667 | 7,0 | 2693 | 50,5 | 0,0 | 2822 |
10 | 89 | GM | Bocharov Dmitry | RUS | 2577 | 7,0 | 2689 | 54,5 | 0,0 | 2814 |
11 | 16 | GM | Radjabov Teimour | AZE | 2741 | 7,0 | 2680 | 55,5 | 0,0 | 2817 |
12 | 12 | GM | Gelfand Boris | ISR | 2751 | 7,0 | 2658 | 59,0 | 0,0 | 2799 |
13 | 9 | GM | Mamedyarov Shakhriyar | AZE | 2784 | 7,0 | 2638 | 58,5 | 0,0 | 2777 |
14 | 13 | GM | Dominguez Perez Leinier | CUB | 2749 | 7,0 | 2636 | 50,0 | 0,0 | 2775 |
15 | 53 | GM | Malakhov Vladimir | RUS | 2662 | 6,5 | 2753 | 59,0 | 0,0 | 2835 |
16 | 71 | GM | Kasimdzhanov Rustam | UZB | 2619 | 6,5 | 2745 | 52,5 | 0,0 | 2814 |
17 | 49 | GM | Dubov Daniil | RUS | 2667 | 6,5 | 2728 | 53,5 | 0,0 | 2815 |
18 | 5 | GM | Karjakin Sergey | RUS | 2805 | 6,5 | 2699 | 57,0 | 0,0 | 2797 |
19 | 38 | GM | Onischuk Vladimir | UKR | 2692 | 6,5 | 2692 | 52,0 | 0,0 | 2785 |
20 | 54 | GM | Onischuk Alexander | USA | 2662 | 6,5 | 2685 | 55,5 | 0,0 | 2773 |
21 | 73 | GM | Perunovic Milos | SRB | 2617 | 6,5 | 2674 | 50,5 | 0,0 | 2747 |
22 | 27 | GM | Wojtaszek Radoslaw | POL | 2711 | 6,5 | 2655 | 53,5 | 0,0 | 2753 |
23 | 11 | GM | Vachier-Lagrave Maxime | FRA | 2756 | 6,5 | 2651 | 51,5 | 0,0 | 2754 |
24 | 20 | GM | Tomashevsky Evgeny | RUS | 2731 | 6,5 | 2649 | 54,5 | 0,0 | 2748 |
25 | 24 | GM | Riazantsev Alexander | RUS | 2716 | 6,5 | 2636 | 50,5 | 0,0 | 2737 |
26 | 18 | GM | Bacrot Etienne | FRA | 2733 | 6,5 | 2624 | 54,0 | 0,0 | 2725 |
27 | 19 | GM | Inarkiev Ernesto | RUS | 2733 | 6,5 | 2621 | 52,5 | 0,0 | 2724 |
28 | 35 | GM | Savchenko Boris | RUS | 2696 | 6,5 | 2600 | 49,0 | 0,0 | 2700 |
... 158 Spieler
09.10.2015 19:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung
10.10.2015 14:00 Uhr Schnellschach-WM Runden 1 - 5
11.10.2015 14:00 Uhr Schnellschach-WM Runden 6 - 10
12.10.2015 14:00 Uhr Schnellschach-WM Runden 11 - 15
13.10.2015 14:00 Uhr Blitzschach-WM Runden 1 - 11
14.10.2015 14:00 Uhr Blitzschach-WM Runden 12 - 21
14.10.2015 19:30 Uhr Abschlussveranstaltung
Ergebnisse bei Chess-results...
Behind the Scenes (Instagram)...