Berliner Schachlegende: Kurt ("Scharf"-) Richter

von Dagobert Kohlmeyer
24.11.2020 – Der Berliner Meister Kurt Richter liebte den Angriff und war ein findiger Taktiker, was ihm unter den deutschen Schachfreunden den Spitznamen "Scharfrichter" einbrachte. Heute jährt sich sein Geburtstag zum 120sten Mal. Dagobert Kohlmeyer würdigt den Kombinationskünstler.

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Ein Berliner als Scharfrichter auf dem Schachbrett

Zum heutigen 120. Geburtstag von Kurt Richter

Kurt Richter wurde am 24. November 1900 geboren. Dieses Datum vergisst man nicht, wenn man sich sein ganzes Reporterleben mit dem Berliner Schachmeister beschäftigt hat. Nicht nur, weil Richter ein echtes Schachoriginal war und in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu den stärksten deutschen Spielern gehörte. Als Meister der Attacke begeisterte er unzählige Schachfreunde. Sehr beliebt waren auch seine geistreichen Kommentare, Artikel sowie Bücher über das Spiel. Mein ganz persönlicher Bezug zu dem Schachidol ist dieser: Vor knapp 40 Jahren schrieb ich meinen ersten Artikel über ein Schachereignis, als die Ostberliner Schachszene Kurt Richter Anfang 1981 mit einem großen Gedenkturnier ehrte. Dass aus dem Hobby einmal eine berufliche Tätigkeit werden sollte, war damals noch nicht abzusehen.

Die Biographie von Kurt Richter ist schnell erzählt. Mit zehn Jahren hat er Schach von seinem Großvater erlernt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges fiel sein Vater. Daher musste Richter die Schule verlassen. Er trat eine Lehre als Versicherungskaufmann an, wurde jedoch, bedingt durch die Not im Krieg, krank. Sein ganzes weiteres Leben lang hatte er gesundheitliche Probleme, was ihn aber nicht daran hinderte, ein sehr angriffsbetontes Schach zu spielen. Richter blieb Junggeselle und lebte gemeinsam mit seiner Mutter in Berliner Stadtteil Karlshorst. Dort ging er gern auf die Trabrennbahn, um zu wetten. Er starb am 29. Dezember1969.

Kurt Richters Grab in Berlin

Zu seinem 80. Geburtstag entstand in Berlin die Idee eines Kurt-Richter-Gedenkturniers, das dann im Februar 1981 mit 102 Teilnehmern Premiere hatte. Seither hat der beliebte Event schon 38mal in verschiedenen Formaten stattgefunden. Zu verdanken ist diese lange Tradition vor allem dem Spiritus Rektor des Turniers, Gerhard Mietzelfeldt. Der heute 83-jährige Ehrenpräsident des Berliner Schachverbandes hat die Organisation inzwischen in jüngere Hände gegeben, ist aber bei jedem Turnier immer noch präsent und kann viele Anekdoten erzählen.

Nun zu Richters Schachkarriere und seinem Beitrag für das Spiel. 1922 wurde er zum ersten Mal Berliner Stadtmeister. 1928 gewann er ein internationales Turnier in Wiesbaden.1934 wurde er in Bad Niendorf Zweiter hinter Stahlberg. Als Richter während der Weltwirtschaftskrise seinen Arbeitsplatz verlor, widmete er sich ganz dem Schach.

Richter und Aljechin

Er verdiente seinen Lebensunterhalt fortan mit Beiträgen in Schachzeitschriften und dem Schreiben von Büchern. So übernahm er die Leitung der Zeitschrift Deutsche Schachblätter und hatte sie bis zu deren Einstellung 1952 inne. Danach arbeitete Richter bei der Deutschen Schachzeitung mit. In der Ostberliner Zeitschrift Schach leitete er lange Zeit sehr erfolgreich die Rubrik „Hohe Schule der Kombination“, welche heute noch besteht. Durch diese Aktivitäten wurde der Berliner zu einem der bedeutendsten Schachschriftsteller seiner Zeit. Mit der klugen Auswahl von Partien und Positionen, mit seinen scharfsinnigen Analysen sowie sprachlicher Meisterschaft setzte er neue Maßstäbe.

In den Jahren 1930 und 1931 nahm Richter an den Schacholympiaden in Hamburg und Prag teil. In Hamburg holte die deutsche Mannschaft Bronze, in Prag erzielte Richter am vierten Brett mit 70 Prozent der möglichen Punkte das drittbeste Ergebnis. 1935 wurde er in Aachen Deutscher Meister. 1936 war Richter  Spitzenspieler der deutschen Mannschaft bei der inoffiziellen Schacholympiade in München. Wegen seines kompromisslosen Angriffsstils nannte man ihn auch den Scharfrichter von Berlin. 1950 wurde er Internationaler Meister. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts war er einer der bekanntesten deutschen Schachjournalisten und verfasste zahlreiche Bücher, meist über Schachtaktik. Sein Schreibstil war brillant und immer sehr unterhaltsam

Kurt Richter war ein Kämpfer par excellence auf den 64 Feldern. Das Spiel stand bei ihm fast immer auf des Messers Schneide, es war nichts für Gegner mit schwachen Nerven. Der Berliner schrieb: „Kampfschach bedeutet nicht wildes, planloses Spiel, sondern ideenreiche, wagemutige Spielführung auf positioneller Grundlage. Freilich, ohne ein Risiko einzugehen, kann man kein Kampfschach spielen.“ Vorrangig ging es Richter nicht um Berechnen, sondern vor allem um praktisches Handeln.

Alfred Brinckmann merkte in seinem interessanten Buch „Kurt Richters beste Partien“ an, dass ein Positionsspieler auch einmal mit den „zweitbesten Zügen“ auskommt, ohne gleich zu verlieren. „Der Kombinations- und Angriffsspieler vom Schlage Richters, bei dessen Partien eine akute Krise von der anderen abgelöst wird, kann das nicht.“ Sicher waren nicht alle Kombinationen des Berliners korrekt, er schwankte auch hin und wieder in seinen Leistungen. Das mindert aber sein künstlerisches Erbe als Schachmeister in keiner Weise. Die Originalität von Kurt Richters Partien ist einzigartig.

Schaut man sich Richters Glanztaten an, stellt man fest, dass seine Siegquote mit den weißen Steinen bedeutend höher war. Ein beredtes Zeichen dafür, wie wichtig gerade für ihn ein einziges Tempo sein konnte, um beim couragierten Angriff Erfolg zu haben. Immer legte der Meister größten Wert auf schnellste Figurenentwicklung, um dem Gegner stets einen Schritt voraus zu sein. Der Schweizer Meister Fritz Gygli, ein Zeitgenosse, bemerkte einmal: „Richter ist kein Anwärter auf die Weltmeisterschaft, aber mit seinen geistvollen Partien verbreitet er mindestens ebenso viel Schachfreude wie ein solcher.“  

Nun denn, erfreuen wir uns an Richters Schachkunst!

 

Sämisch – Richter

Alt-Benoni A44

Bad Pyrmont 1933

Eine Partie, die vor allem auf dem Feld der Psychologie entschieden wurde. Fritz Sämisch, der immer unter Zeitnot litt, kam zehn Minuten zu spät. Also spielte Richter eine Eröffnung, die zu besonderem Nachdenken zwingt. 

1.d4 c5 2.d5 e5

„Schwarz versucht nun, so zu manövrieren, dass der Gegner in Zeitnot kommt.“ (Richter)

3.c4 d6 4.Sc3 f5 5.g3

Sämisch wählt einen verhaltenen Aufbau. Er möchte Verwicklungen vermeiden.

5…Sf6 6.Lg2 Sa6 7.Sh3 Le7 8.f3 0-0 9.Sf2 Sh5 10.e4 f4 11.g4 Sf6 12.a3 Se8

 

13.Sd3?

Weiß spekuliert darauf, dass der Angriffsspieler Richter attackieren wird.

13…Lh4+ 14.Ke2 Dg5

„Greift Schwarz an, weil er die weiße Stellung bereits für sturmreif hält? Nein! Ein Blick auf Sämischs Uhr zeigte, dass dieser wieder wenig sparsam mit seiner Zeit umgegangen ist. Also ist Schwarz bestrebt, die Partie möglichst verwickelt zu gestalten.“ (Richter)

15.h3 Sf6 16.Sb5 Sh5 17.Sxd6 Sg3+ 18.Kd2 Sxh1 19.Lxh1 Dh6 20.Sxc8 Taxc8 21.Sxe5 Lf6 22.Sd7 Dxh3

 

Weiß könnte nun die Qualität gewinnen, aber möchte lieber den lästigen Läufer auf f6 beseitigen.

23.Sxf6+ Txf6 24.Kd3 Dh2 25.Ld2 b5 26.cxb5 c4+ 27.Kc3 Sc5

 

28.Kb4?

Ein Schritt ins Verderben. Er musste sich auf die Remisvariante 28.Dg1 Sxe4+ 29.fxe4 Dh3+ 30.Kc2 Db3+ 31.Kc1 c3 32.bxc3 Txc3+ 33.Lxc3 Dxc3+ 34.Kb1 einlassen.

28…Sb3 29.Lc3 a5+ 30.Ka4 Df2

Hier konnte Sämisch eigentlich aufgeben. Es droht vernichtend 31…Sc5+.

31.Dxb3 cxb3 32.Lxf6 Tc4+ 33.Kxb3 Dc2+ 34.Ka2 gxf6 35.g5 a4 0-1

 

 

 

Richter – Kipke

Französisch C14

Berlin 1934

In dem spannenden Zweikampf liefert der Scharfrichter ein taktisches Meisterstück.

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.Lg5

Der klassische Aufbau im Franzosen.

4…Le7 5.Lxf6 Lxf6

Ausgangsstellung der Anderssen-Richter-Variante. Während der Breslauer jetzt 6.Sf3 zog, spielte der Berliner wie folgt weiter.

6.e5 Le7 7.Dg4 0-0 8.Ld3

Genauer ist 8.0-0-0.

8…f5 9.Dh3 c5 10.dxc5 Sc6 11.f4

 

11…Lxc5?!

Mit 11…Da5! und der Drohung 12…d4! konnte Schwarz seinem Gegner ernsthafte Probleme stellen.

12.Sge2 a6 13.0-0-0 b5 14.g4 b4

Das Wettrennen beginnt.

15.gxf5!

Für die Öffnung der g-Linie ist Richter zu materiellen Opfern bereit.

15…exf5

Nach 15…bxc3 16.f6 cxb2+ 17. Kb1 g6 18.Dh6 Dc7 19.h4! würde Schwarz unter schweren Beschuss geraten.

16.Sa4 Da5 17.Sxc5 Dxc5 18.Thg1 Kh8 19.Sg3 Sd4 20.Kb1 a5 21.Sh5 Ta7

 


22.Tg6!

Weiß bereitet eine originelle Turmverdopplung vor. Schachprogramme werfen diesen Zug nicht aus. Nur der listige Kurt Richter kommt darauf.

22…a4 23.Tdg1 b3!

„Hieb und Parade wechseln blitzschnell…, solche aufregenden Kämpfe sind Richters Element.“ (Brinckmann)

24.Txg7 bxc2+ 25.Kc1 Sb3+?

Schwarz will ebenfalls Mut zeigen, greift aber fehl. Notwendig war 25…a3! 26.Txa7 Se2+ 27.Lxe2 Dxg1+ 28.Kxc2 Dxa7, um die Attacke mit Erfolg abzuschließen.

26.axb3 axb3

 

 

Welcher Angriff dringt eher durch? Es droht 27…Ta1+ mit sofortigem Gewinn, und auf 27.Kd2 folgt 27…Txg7. Richter findet jedoch eine höchst überraschende Widerlegung.

27.La6!!

Mit diesem großartigen Problemzug wird die wichtige a-Linie verstellt, und nach 27…Txa6 wäre der neuralgische Punkt h7 nicht ausreichend gedeckt.

27…Lxa6

Oder 27…Le6 28.Sf6+-.

28.Dg3

1-0. Das Matt auf g8 ist nur durch 28…Dc8 zu verhindern, wonach aber der Ta7 verloren geht bzw. nach 29.Sf6 das Matt nicht mehr abzuwenden ist. Paul Keres, der den Berliner Meister sehr schätzte, schrieb dazu: „So war eben Richter. Zwischen Sieg und Verlust schwebend, fühlte er sich wohl und blieb wegen seiner Erfindungskraft meistens erfolgreich.“

 

 

 

Richter – Alexandrescu 

Französisch C10

München 1936

 

Der Angriffskünstler glänzt in diesem berühmten Spiel mit einem doppelten Figurenopfer.

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4

Die Rubinstein-Variante.

4…Sd7 5.Sf3 Sgf6 6.Sxf6+ Sxf6 7.Lg5

Häufiger wird 7.Ld3 Le7 8.0-0 0-0 9.Te1 c5 10.dxc5 Lxc5 11.Se5 Dd5 gespielt.

7…Le7 8.Ld3 c5 9.0-0

 

9...0-0

Schwarz verpasst die Möglichkeit 9…cxd4.

10.dxc5 Da5 11.Te1 Dxc5 12.Se5 h6

Der Nachziehende hinkt mit der Entwicklung seines Damenflügels hinterher. Weiß erlaubt sich daher das folgende Bauernopfer, wodurch er weitere Zeit für den Angriff gewinnt.

13.b4!?

Er hätte natürlich das ruhige Abspiel 13.Lf4 Db6 14.Tb1 Ld7 15.b4 La4 16.Df3 Sd5 wählen können, aber der Führer der weißen Steine heißt Kurt Richter.

13…Dxb4 14.Tb1 Da5 15.Ld2 Dxa2

Schwarz kann nicht genug bekommen. Den Vorzug verdiente das bescheidene 15…Dc7, was bessere Verteidigungschancen bot.

16.Te3 Dd5 17.Tb5 Dd6 18.Tg3 Kh8?

Schon der Anfang vom Ende. Zu versuchen war 18...Ld7 19.Sxd7 Dxd7 20.Lxh6 g6 21.Lxf8 Txf8 22.Df3 b6.

19.Txg7!

Stürmischer Auftakt zu einem sehenswerten Doppelopfer.

19..Kxg7 20.Lxh6+ Kg8

Oder 20…Kh8 21.Lxf8 (droht 22.Sxf7+) mit weißem Gewinn. Schlägt Schwarz den Läufer, so bezahlt er dies mit seinem Leben: 20...Kxh6? 21.Dd2+ Kg7 22.Dg5+ Kh8 23.Dh6+ Kg8 24.Sg4+-.

21.Df3 Se8

Der Springer soll das nach 22.Dg3+ drohende Matt verhindern.

22.Dg4+ Kh8  

 

23.Lg7+!

Richter setzt nach und zwingt den feindlichen Heerführer ins Verderben.

23…Sxg7 24.Dh3+ Lh4 25.Dxh4+ Sh5 26.Dxh5+ Kg7 27.Dg5+ 1-0

 

 

Kombinationen

„Seine Kombinationen kommen wie Pfeile aus Gewitterwolken“, schrieb Alfred Brinckmann, der sich so intensiv wie kaum ein Zweiter mit Kurt Richters Werk befasst hat. Zwar seien seine Züge oft sehr gewagt, aber das liege eben am Stil dieses einzigartigen Kämpfers. Selbst in scheinbar ausweglosen Situationen fand er dank seines taktischen Gespürs noch Rettungs- oder sogar Gewinnwege, wie wir gleich sehen können.

Richter – Plönnings

Berlin 1921/22

Ein Partiefinale aus der damaligen Berliner Meisterschaft. In der Diagrammstellung besitzt Schwarz zwei Mehrbauern.

 

Weiß scheint verloren zu sein, versuchte aber noch…

38.Df3! Nicht, weil er 39.Dxh5 spielen wollte, was an 39…Dxg2+! 40.Txg2 Txg2+ 41.Kxg2 gxh5 scheitern würde. Mit dem Ablenkungsmanöver 39.Sb4! möchte Richter seiner Dame den Weg nach b7 öffnen. Diesen Plan musste Schwarz mit 38…a5 verhindern.

38…b6? 39.Sb4! Hereingefallen! Nach 39.Sxb4 40.Db7+ Kf8 41.Txg6 sitzt Schwarz in der Mattfalle.

39…Dc4 40.Sxa2 Dxa2 41.Dxh5 Se7 42.Dg5 Kf8 43.h5 1-0

Wenn 43…gxh5, so 44.Df6+ Ke8 45.Tg7 Da3 46.Dxe6 Kd8 47.Tg3 Dc5 48.Td3+.

Richters launiger Kommentar: „Mein erster Schwindel in einer wichtigen Partie.“

 

Richter – Stoltz 

Sopot 1935

Endspiele mit ihren technischen Problemen lagen dem schöpferischen Geist Richters weniger, bemerkte Paul Keres, aber verwies darauf, dass er auch dort beachtliche Leistungen vollbrachte. Besonders dann, wenn es um witzige Lösungen ging.

 

Hoffnungslos wäre 1.d4 wegen 1…Se7+ 2.Kg5 Kf7 3.Kf4 Kxg7 4.Ke5 Kf7. Also spielte Richter 1.Kg5! Gösta Stoltz glaubte an einen leichten Sieg und zog 1...Kf7?, musste jedoch nach 2.Kf5! Kxg7 3.Ke6! Sf6 4.Ke7 ins Remis einwilligen. Königszüge helfen Schwarz jetzt nicht mehr. Gewonnen hätte nur 1…Se7! 2.Kf4 Kf6 usw. Wieder sahen wir eine erstaunliche Rettung.

 

Richter – N.N.

Berlin 1930

 

„Jetzt noch etwas Humor“, mit diesen Worten präsentierte Kurt Richter die obige Stellung. Immerhin hatte er seinem schwächeren Gegner am Anfang der Partie einen ganzen Turm vorgegeben. Weiß spielte nun 1.Sf5+ Kf6 2.e7. Er wollte den Freibauern verwerten, denn etwas sollte schon für den Turm herausspringen. Schwarz freute sich und zog 2…Lxf5, um nach 3.e8D mit dem Turm auf h2 mattzusetzen. Richter tat ihm den Gefallen jedoch nicht: 3.e8S matt! Die neckische Umwandlung des Bauern bereitete auch den Kiebitzen große Freude.

 

T. –  Richter                                                                                                                       Berlin 1957

 

Schwarz am Zug gewinnt

„Die Bindung auf e8 wird Weiß zum Verhängnis“, notierte der Sieger zu diesem Partiefinale. 1…Tdxe8! 2.Dxe8 h6!! 0-1. Nachdem Schwarz ein Luftloch hat, droht 2…Txe8. Zieht die Dame weg, erfolgt das Matt auf f1.

 

Empfohlene Literatur:

A. Brinckmann, Kurt Richters beste Partien, Walter de Gruyter & Co, Berlin 1939 

D. Kohlmeyer, Attacke! Große Angreifer der Schachgeschichte, Chaturanga 2016

Alan McGowan: Kurt Richter: A Chess Biography with 499 Games

In Michael Dombrowski Buch "Berliner Schachlegenden" ist ein Kapitel ebenfalls Kurt Richter gewidmet. 


Dagobert Kohlmeyer gehört zu den bekanntesten deutschen Schachreportern. Über 35 Jahre berichtet der Berliner bereits in Wort und Bild von Schacholympiaden, Weltmeisterschaften und hochkarätigen Turnieren.

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