31.10.2019 – Bei der Offenen Internationalen Bayrischen Meisterschaft am Tegernsee siegte Vitaliy Bernadskiy (Foto) in der 5. Runde gegen Vugar Asadli (AZE) und liegt als einziger Spieler mit weißer Weste an der Spitze des Feldes. Hinter dem ukrainischen Großmeister folgen sechs Spieler mit 4,5 Punkten, darunter Leon Mons als bester Deutscher. | Fotos: Thomas Müller
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Pressemitteilung/ Conrad Schormann
23. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft
Runde 5, 30. Oktober 2019
Fotos von Thomas Müller
Fünf Runden mussten vergehen, bis die 23. OIBM ihren ersten alleinigen Spitzenreiter haben. Der ukrainische Großmeister Vitaliy Bernadskiy legte gegen Vugar Asadli den fünften Sieg am Stück hin. In der Begegnung der anderen beiden 100-Prozentigen Leon Mons und Pouya Idani ignorierte der Deutsche die Aufforderung des Turnierdirektors, scharf auf Gewinn zu spielen. Gegen das solide Russisch seines iranischen Gegenübers war aber auch nicht viel möglich, sodass diese beiden nun Teil eines Pulks von sechs Spielern sind, die einen halben Punkt hinter Bernadkiy in Lauerstellung liegen. Einer von denen, US-Großmeister Timur Gareyev (heute im Interview, siehe weiter unten), wird morgen versuchen, die weiße Weste des Ukrainers zu beschmutzen.
Bernadskiy hatte übrigens nach einen 61-zügigen Endspiel noch längst nicht genug Schach gesehen. Nach seiner Turnierpartie nahm er noch am traditionellen Blitzturnier teil – und gewann.
Partienauswahl:
„Today I’m playing Roven Vogel“, sagte Gareyev, und das klang so teilnahmslos, dass herauszuhören war: Dieser Name sagte ihm gar nichts. Offensichtlich hat Gareyev die U16-Weltmeisterschaft 2015 nicht verfolgt, zumindest nicht deren finale sechs Runden. Aus denen holte Roven Vogel nämlich sechs Punkte und sicherte sich den Titel. „Former U16 World Champion, he’s not just another guy“, sprach der Schreiber dieser Zeilen zu Gareyev, und der klang sogleich ein wenig engagierter: Oh, dann wolle er sich mal besser vorbereiten.
Als der Schreiber dieser Zeilen einige Stunden später nur das Ergebnis und die Länge der Partie zwischen Vogel und Gareyev gesehen hatte, befiel ihn schlechtes Gewissen. Habe ich da den Tiger in Gareyev geweckt und einen Landsmann ins Messer laufen lassen?
Nein. Mit Gareyevs zweifellos veritabler Schachkunst, gepaart mit besonderer Motivation, hat dieser Kurzsieg mit Schwarz wenig zu tun. Eher war es für Roven Vogel einer dieser Tage, an denen so gar nichts geht.
Timur Gareyev
War das nun gelungene Vorbereitung unseres Jugend-Mannschafts-Europameisters Ashot Parvanyan, oder war es womöglich ein Fehler, Großmeister Sandipan in einer superkomplizierten, superzweischneidigen Variante zu testen, in der er sich auskennt?
Blindschach beim Boxen
Wer das internationale Schachgeschehen verfolgt, der hört zwar oft von Timur Gareyev, aber läuft Gefahr, mit diesem Namen nicht in erster Linie einen bärenstarken Schachspieler zu verbinden. Der gebürtige Usbeke spielt seit 2012 unter US-Flagge. Nach seinem Föderationswechsel war er zeitweise nahe 2700 Elo unterwegs. Wahrscheinlich ist er der begabteste Blindschachspieler unserer Zeit. Mit 48 Partien blindsimultan hält er den Weltrekord.
Und doch taucht der Schach spielende Globetrotter, zumindest gefühlt, häufiger in den Nachrichten auf, weil er wieder irgendetwas Ausgefallenes oder Exotisches durchgezogen, sich einer Herausforderung gestellt hat, die anderen nicht einmal einfallen würde.
(Berichterstatter mit tiefen Augenringen schwankt in den Frühstücksraum)
Conrad, wie geht’s?
Ein wenig müde bin ich. Schachgespräch um 9 Uhr morgens! So früh habe ich selten einen Schachspieler auf den Beinen gesehen.
Ich bin heute sogar um 4 aufgestanden.
12 Stunden vor der Partie?
Warum nicht? Den Modus mit einer Partie pro Tag genieße ich, das gibt mir Zeit, mich um meine Gesundheit zu kümmern und abseits des Schachs eine gute Zeit zu haben. Gestern waren wir zum Beispiel Schwimmen, das ist gut für die Blutzirkulation. Dieses Turnier hat durchaus eine Urlaubskomponente, weil du längere Zeit an einem Ort in einer sehr schönen Gegend verbringst.
Hast du dir die OIBM gezielt herausgesucht?
Zumindest gab es parallel keine anderen Turniere, die mich sportlich voranbringen würden. Und ich hatte über dieses Turnier viel Gutes gehört, es passte in meine Pläne. Also habe ich einfach mal bei Sebastian angefragt, bekam schnell eine Antwort, jetzt bin ich hier. Gut möglich, dass ich mit den neun Runden am Tegernsee mein Turnierschachjahr beschließe und zurück in die USA fliege. Vorher will ich allerdings noch meine Schwester und meinen Schwager treffen, die sind gerade am Starnberger See und leben in der Nähe von Ulm…
(Bryan Smith betritt den Frühstücksraum)…ah, darf ich vorstellen, Großmeister Bryan Smith! Wir haben eine lange gemeinsame Geschichte.
Seid Ihr zu zweit hier?
Nein nein, zufällig sind wir in derselben Unterkunft. Aber wir kennen uns lange, haben oft gegeneinander gespielt. Zuletzt haben wir uns bei der US-Meisterschaft 2019 gesehen. Ich habe mitgespielt, Bryan hat für den Saint Louis Chess Club gearbeitet und mir bei der Vorbereitung auf die Partien geholfen.
Da hattet Ihr bestimmt alle Hände voll zu tun.
Und ob. Meine Gegner waren Caruana, So, Nakamura. Und konsistente, tiefe Eröffnungsarbeit auf so einem Level gibt es bei mir eigentlich nicht, ich habe auch kein Team so wie andere. Da bin ich natürlich dankbar, wenn ein starker Spieler einspringt und mit mir arbeitet.
Die US-Meisterschaft war wahrscheinlich das härteste Turnier, das du je gespielt hast. Bringt dich so etwas voran?
Dank meiner Bekanntheit als Blindspieler und anderer Sachen, die ich nebenbei mache, bekomme ich durchaus regelmäßig Gelegenheit, mich mit sehr starken Spielern zu messen. Aber so ein Turnier ragt schon heraus, das stimmt. Und es hilft mir zu bestimmen, wo ich stehe und wie weit ich noch kommen kann. Der Wettbewerb ist sehr, sehr hart.
Und? Geht noch mehr?
Für jeden immer! Mit Fokus, Konsistenz und Hingabe kannst du alles erreichen. Auch wenn du deinen Fokus auf ein sehr spezifisches Gebiet legst, es wird Ergebnisse zeigen. Investiere 1.000 Stunden in deine Eröffnungen, eigne dir die passenden Mittelspielpläne an, du wirst dich am Brett komfortabler fühlen, und dein Rating steigt. Das einzige Hindernis ist die Zeit, denn die ist endlich, aber hingebungsvolle Arbeit erfordert viel davon. Und hingebungsvolle Arbeit auf vielen spezifischen Gebieten umso mehr.
Im Blindspiel bist du Weltrekordhalter. Unlängst haben wir dich beim Fallschirmspringen Schach spielen sehen. Was kommt als nächstes?
Das Nächste ist schon da! Wahrscheinlich hat es sich noch nicht herumgesprochen. Ich war zum zweiten Mal in der russischen Fernsehsendung „Amazing People“, da passieren ja häufiger Sachen, die mit Schach zu tun haben. Dieses Mal ging es um Schachboxen…
…aber das gibt’s doch schon?
Nicht so! Wir haben geboxt und währenddessen blind gespielt. Schach und Boxen sollten gleichzeitig passieren, das war die Idee. Zwölf Ausgangsstellungen waren vorgegeben, die mussten wir uns vor Beginn des Matches einprägen. Die Juroren haben pro Runde zufällig eine ausgesucht, die Farben vergeben, dann ging es los. Ich habe übrigens gewonnen, aber das war eher nebensächlich.
Wie reklamiert man eine dreifache Stellungswiederholung richtig?“ war die gestrige Frage.
Gar nicht so einfach. Schiedsrichter Hans Brugger hat der Redaktion heute die drei Schritte erklärt, die es in der richtigen Reihenfolge zu absolvieren gilt:
1. Den Zug aufschreiben, der zur Stellungswiederholung führt.
2. Uhr anhalten.
3. Schiedsrichter holen.
Die dreimalige Stellungswiederholung ist eine der wenigen Ausnahmebedingungen, unter denen ein Zug aufgeschrieben werden darf, bevor er ausgeführt wird. In der Regel ist das nämlich verboten. Dieses Verbot wurde eingeführt, um Betrug vorzubeugen. Ein Komplize eines Betrügers könnte ja den aufgeschriebenen Zug prüfen und dann signalisieren, ob dieser gut oder schlecht ist.
Wer eine Stellungswiederholung (oder irgendetwas anderes) reklamieren und den Schiedsrichter holen will, der muss am Zug sein. Nur dann darf er die Uhr anhalten. Darum ist es wichtig, dass der Zug nur aufgeschrieben, dann die Uhr angehalten und der Zug nicht ausgeführt wird. Wer nicht am Zug ist, hat nicht zu reklamieren.
Bernadskiy auch beim Blitz unwiderstehlich
34 Spieler hatten am Mittwochabend noch längst nicht genug vom Schach. Sie nahmen am Blitzturnier teil, das mit Geld- und Sachpreisen dotiert war, letztere dankenswerterweise gestiftet von unserem Sponsor ChessBase.
Vitaliy Bernadskiy, seit heute alleiniger Tabellenführer des Opens, war auch beim Blitzen nicht zu stoppen. Er gewann, gefolgt von Vugar Asadli und R. Manu David Suthandram. Bravo!
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
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