Das Reykjavik-Open hat eine lange Tradition. 1964 organisierte die Stadt
erstmals ein großes Turnier und damals gewann Mikhail Tal mit 12,5 aus 13. Seit
den 80er Jahren spielt man in Reykjavik offene Turniere, zunächst alle zwei
Jahre, aber seit 2008 findet das Open jährlich statt.
Die reizvolle
Umgebung und die gute Organisation locken jedes Jahr zahlreiche starke
Großmeister nach Reykjavik und auch dieses Jahr ist das Turnier mit einer Reihe
von Spitzengroßmeistern wieder außergewöhnlich gut besetzt.
Die meisten
Favoriten hatten in der ersten Runde keine Probleme, ein paar Überraschungen gab
es dennoch.
Ergebnisse der 1. Runde, Bretter 1 bis 40
In Island ist Schach Chefsache. Die isländische Premierministerin Jóhanna Sigurðardóttir
und Jón Gnarr, der Bürgermeister von Reykjavik ließen es sich nicht nehmen, bei
der Eröffnungsfeier dabei zu sein.
Eggert Benedikt Guðmundsson,
der Geschäftsführer von N1, neben Icelandair einer der Hauptsponsoren des
Turniers, bei seiner Eröffnungsansprache.
Die Nummer eins
der Setzliste ist Anish Giri. An seinem Brett wurde auch der offizielle erste
Zug gemacht. Doch nachdem die Partie begonnen hatte, verstand Giri keinen Spaß
mehr. Er gab seinem deutlich elo-schwächeren Gegner keine Chance und gewann eine
trockene Positionspartie.
Auch Schachlegende Fridrik Ólafsson (links) geht in Reykajvik an den Start. Und
der verlief gut. Der 78-jährige gewann mit Schwarz.
Für die größte
Überraschung der ersten Runde sorgte jedoch der Däne Soren Jensen (Elo 1909). Er
spielte gegen den norwegischen IM Frode Urkedal (Elo 2473) und fegte den
norwegischen IM im Stile der alten Romantiker vom Brett. Er spielte Königsgambit
Muzio-Variante und schien seine Figuren gar nicht schnell genug opfern zu
können. Doch offensichtlich wusste der Däne, was er tat. Nach 21 Zügen gab
Urkedal auf.
Ein Ausschnitt des Partieformulars dieser bemerkenswerten Partie
Fotos: Hrafn
Jökulsson, Turnierseite
Turnierseite...