Stand nach der 6. Runde:
Die längste und einzige entschiedene Partie des Tages spielten Evgeny Alekseev
und Alexander Morozevich. Lange Zeit sah es wie eine typische Morozevich-Partie
aus. Nach unorthodoxer Eröffnung setzte die derzeitige Nummer 10 der Welt
seinen Gegner mit zweischneidigem und einfallsreichem Spiel taktisch unter Druck
und schien auf dem besten Weg, sich wieder an die Tabellenspitze zu setzen.
Doch kurz nach der Zeitnotphase unterlief Morozevich im 43. Zug ein taktisches
Versehen:
Alekseev-Morozevich
Stellung nach 43.Kb1
Hier zog Morozevich
43...e6? und stellte einen wichtigen Bauern ein.
Fritz empfiehlt 43...Kf8 oder 43...Kg7 und sieht Schwarz klar im Vorteil. Nach
dem Textzug kippt die Partie:
44.dxe6 Kg7 Mehr oder weniger erzwungen.
Nach 44...Dxd3+ 45.Dxd3 Txd3 46.e7 geht der weiße Bauer zur Dame. Das
gleiche geschieht nach 44...Txd3 45.Dc8+ Kg7 46.e7.
45.e7 Te8 46.Dd5 Txe7
47.Te3 Dh2 48.Ld2 f6 49.gxf6+ Kxf6 50.Df3+ Kg7 51.Lc3 Dg1+ 52.Ka2 Dg5 53.Txe5
Txe5 54.Dd5 Kf6 55.Dd6+ 1-0
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung des Schachfestival Biel
Hatte Fortuna auf seiner Seite: Evgeny Alekseev kam in der 6. Runde zu seinem
ersten Sieg.
Einstimmung auf die Partie.
Morozevich schaut, was sich an den anderen Brettern tut.
Fabiano Caruana und Boris Gelfand teilten den Punkt nach 22.Zügen. In einer
russischen Partie wich Caruana im 12.Zug mit Dh3 von der Theorie ab, konnte
in der Folge aber keinen Vorteil erreichen.
Fabiano Caruana hält sich gut im Kreis der 2700+-Großmeister.
Wenn man auf dem Brett nichts findet, muss man den Blick eben woanders hin richten.
Boris Gelfand konzentriert sich auf die Partie.
Maxime Vachier-Lagrave (mit Schwarz) hatte keine Angst vor Vassily Ivanchuk.
Mit einem Figurenopfer ergriff der Franzose im 27.Zug die Initiative, aber zu
mehr als Remis reichte das nicht.