Biel: Fedoseev gewinnt Masters-Triathlon

von ChessBase
25.07.2025 – Cheforganisator Peter Bohnenblust eröffnete am Donnerstag den letzten Turniertag des 58. Schachfestivals von Biel. Im Masters konnte Vladimir Fedoseev den führenden Aravind überflügeln und gewann das Triathlon. Sieger des Meister Opens wurde Karthikeyan Murali. | Christian Glöckler wurde Elfter. | Fotos: Schachfestival Biel

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Medienbulletin

Vladimir Fedoseev gewinnt Bieler Großmeister-Triathlon

Vladimir Fedoseev schlägt nach seiner schmerzhaften Niederlage vom Vortag zurück und besiegt in der letzten Runde des Bieler GMT-Masters Saleh Salem auf souveräne Art und Weise. Da Aravindh gegen Murzin den benötigten Sieg für einen Turniergewinn verpasste und nur Unentschieden spielte, sichert sich Fedoseev somit den Sieg im Großmeister-Triathlon von Biel. Die beiden Turnierfavoriten Fedoseev und Aravindh liegen nach zwölf intensiven Turniertagen mit je 28 ½ Punkten gleichauf, so dass die tie-break-Wertung des Chess960-Turniers zugunsten von Fedoseev entscheiden musste.    

Im GMT-Challengers sicherte sich Rinat Jumabayev den dritten Platz neben Sieger Nikolas Theodorou und dem Zweiten Aram Hakobyan.
Das traditionsreiche offene Meisterturnier MTO konnte Karthikeyan Murali für sich entscheiden, vor Pranav Anand und Mustafa Yilmaz.

Eine Entscheidung um Haaresbreite im GMT-Masters

Am Ende sind es die beiden Spieler, welche gemäß ihrem Renommee als Favoriten ins Bieler Turnier gestartet sind, Vladimir Fedoseev, die Weltnummer 16, und Aravindh Chithambaram, Weltnummer 24, welche von der Spitze grüßen. Nach 23 gespielten Partien in den Kategorien Klassisch, Rapid und Blitz kommen sie auf die exakt gleiche Punktzahl von 28 ½. Den entscheidenden Ausschlag zugunsten von Fedoseev gibt in diesem Falle das separat durchgeführte ACCENTUS Chess960-Turnier am ersten Tag, in welchem Fedoseev besser abschnitt.

Sicher eher als Überraschung zu werten ist der dritte Platz von Saleh Salem: Zwischenzeitlich sogar Leader, ist der Emirati eigentlich als Aussenseiter ins Turnier gestartet: Als einziger der Masters-Teilnehmer gehört er nicht zu den Top-100 der Welt. Doch der letztjährige Sieger des GMT-Challengers, bereits zum 11. Mal am Bieler Schachfestival, hat mit einer hervorragenden Leistung gezeigt, dass er sich in Biel wohlfühlt.

Aravindh, als Leader in die letzte Runde gestartet, hätte für den Turniersieg mehr als das heutige Unentschieden benötigt. Doch die Partie gegen Volodar Murzin verlief sehr ausgeglichen und Aravindh konnte sich keine Möglichkeiten schaffen, um zum Sieg anzugreifen. Ganz anders das Spiel zwischen Fedoseev und Salem: In einer schnörkellos gespielten Partie bewies Fedoseev, dass er zur erweiterten Weltspitze gehört.

Masters-Sieger Vladimir Fedoseev

Partien

GMT-Masters: Schlussklassement

Rang

Name

Partien

Klassisch

Rapid

Blitz

Total

1

GM Vladimir FEDOSEEV

23

14

7

7 ½

28 ½ **

2

GM ARAVINDH Chithambaram

23

15 ½

7

6

28 ½ **

3

GM Saleh SALEM

23

16 ½

2

6

24 ½

4

GM Volodar MURZIN

23

14 ½

5

4

23 ½

5

GM Radoslaw WOJTASZEK *

20

6

6

4

16

6

GM Frederik SVANE *

20

4 ½

3

2 ½

10

* nicht für die finale Phase qualifiziert

** Tie-Break: Die Wertung aus dem ACCENTUS Chess960 entscheidet bei Punktgleichheit über den Rang

Challengers: Ein Marathon um Platz drei

Im GMT-Challengers endeten heute beide Partien Unentschieden, doch ihr Charakter hätte unterschiedlicher nicht sein können: Ein Sprint und ein Marathon.

Wenig überraschend einem Sprint gleich war die Partie zwischen Aram Hakobyan und Nikolas Theodorou. Die beiden obersten Plätze auf dem Podium waren für sie bereits vor dieser Runde gesetzt. Entsprechend rasch einigten sie sich auf ein Unentschieden: Bereits nach 15 Zügen endete die Partie und die beiden gönnten sich einen schönen Nachmittag.

Das pure Gegenteil ereignete sich in der anderen Partie zwischen David Navara und Rinat Jumabayev, in der sich der Kampf um Bronze in einem wahren Marathon entschied. Um den dritten Platz zu erreichen, musste Navara auf Sieg spielen.

Er bemühte sich nach Kräften darum, konnte sich aber nie einen relevanten Vorteil erspielen. Schlimmer noch, im Bemühen das ausgeglichene Damenendspiel doch noch zu seinen Gunsten zu entscheiden, unterlief ihm ein Fehler, so dass er fortan darum kämpfen musste, das Spiel nicht noch zu verlieren. Immerhin dies gelang ihm, so dass das Spiel nach über sechs Stunden und 110 Zügen Unentschieden endete. Mit diesem Resultat ist es letztendlich Rinat Jumabayev, der letztjährige Sieger des Bieler Meisterturniers MTO, der als Dritter neben Nikolas Theodorou und Aram Hakobyan auf dem Podium stehen wird.

In diesem aufschlussreichen Videokurs gibt Großmeister David Navara praktische Tipps, wann man in einer Stellung Varianten berechnen sollte – und, was ebenso wichtig ist, wann man es nicht tun sollte.
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Kostenloses Beispielvideo: Introduction
Kostenloses Beispielvideo: Invisible moves

Partien

GMT-Challengers: Schlussklassement

Rang

Name

Partien

Klassisch

Rapid

Blitz

Total

1

GM Nikolas THEODOROU

23

19 ½

8

6

33 ½

2

GM Aram HAKOBYAN

23

14 ½

7

7

28 ½

3

GM Rinat JUMABAYEV

23

13

4

3

20

4

GM David NAVARA

23

11 ½

2

5

18 ½

5

GM MA Qun *

20

6

5

4

15

6

GM Daniel DARDHA *

20

4 ½

4

5

13 ½

* nicht für die finale Phase qualifiziert

Karthikeyan Murali gewinnt das Meisterturnier

Das zum 58. Mal ausgetragene Bieler Meisterturnier konnte 2025 GM Karthikeyan Murali aus Indien für sich entscheiden. In der letzten Runde konnte er als einziger des Spitzentrios einen Sieg erringen: Im entscheidenden Spiel gegen GM Benjamin Bok spielte Karthikeyen äußerst präzise und konnte sich einen kontinuierlich wachsenden Vorteil erarbeiten, den Bok letztlich zur Aufgabe zwang.

Hinter Karthikeyan, der über 10 Runden 8 Punkte erreichte, folgen fünf Spieler mit 7 ½ Punkten. Mit der besten tie-break-Wertung konnten sich GM Pranav Anand (IND) und GM Mustafa Yilmaz (TUR) auf den Plätzen zwei und drei klassieren. Als bester Schweizer beendete IM Fabian Bänziger das Turnier als 13, beste Frau wurde WFM Alexandra Shvedova auf Rang 25. Am Meisterturnier nahmen dieses Jahr 112 Personen aus 27 so verschiedenen Ländern wie Australien, Kasachstan, Moldawien oder Israel teil.

Karthikeyan Murali 

Podium MTO:

1. GM Karthikeyan Murali (IND)

2. GM Pranav Anand (IND)

3. GM Mustafa Yilmaz (TUR)

In diesem Videokurs veranschaulicht Sasikran anhand verschiedener Beispiele aus seiner Karriere, welche Opfer für Initiative, einen Angriff, eine bessere Bauernstruktur und vieles mehr erforderlich sind.
Das perfekte Opfer ist der Traum eines jeden Schachspielers. Man gibt dem Gegner Material, erhält dafür jedoch eine überwältigende Figurenaktivität, die zusammen mit kreativen Ideen zu einer unvergesslichen Partie führen kann. Opfer können jedoch auch zu einem Albtraum werden, wenn die Kompensation nicht ausreicht oder die Kombination nicht funktioniert. Aus diesem Grund hat es sich der indische Spitzenspieler und elfmalige Olympiateilnehmer Krishnan Sasikiran zur Aufgabe gemacht, Opfer in all ihren Facetten aufzuzeigen.
Kostenloses Videobeispiel: Introduction
Kostenloses Videobeispiel: Sacrificing a Pawn for Initiative

Partien

Endstand MTO

Rk. Name Pts.  TB1 
1 Karthikeyan, Murali 8 0
2 Pranav, Anand 7,5 0
3 Yilmaz, Mustafa 7,5 0
4 Karthik, Venkataraman 7,5 0
5 Pranesh, M 7,5 0
6 Poh, Yu Tian 7,5 0
7 Bok, Benjamin 7 0
8 Dau, Khuong Duy 7 0
9 Banh, Gia Huy 7 0
10 Gloeckler, Christian 6,5 0
11 Sasikiran, Krishnan 6,5 0
12 Arfan, Aditya Bagus 6,5 0
13 Baenziger, Fabian 6,5 0
14 Chen, Yuan 6,5 0
15 Soo, Kai Jie 6,5 0
16 Panchanathan, Magesh Chandran 6,5 0
17 Adewumi, Tanitoluwa 6,5 0
18 Chen, Jun-Wei 6,5 0
19 Sanket, Chakravarty 6,5 0
20 Latorre, Vincent 6,5 0
21 Gruenfeld, Yehuda 6,5 0
22 Lacan Rus, David 6,5 0
23 Otsuka, Shou 6 0
24 Kueppers, Timo 6 0
25 Shvedova, Alexandra 6 0

Schlussklassement MTO: https://s2.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=10&SNode=S0&tno=1215291
 

Tkhoruk entscheidet das Allgemeine Turnier ATO für sich

Auch das Allgemeine Turnier für Spieler mit einer Elo-Wertung von unter 2000 ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Mit Roman Tkhoruk, Jahrgang 2012, konnte eine Nachwuchshoffnung das Turnier für sich entscheiden. Tkhoruk entschied sieben Partien für sich und spielte nur zwei Mal Remis: Gegen Simon Künzli und Ding Shirui, die beiden anderen Spieler, welche neben ihm auf dem Podium stehen werden. Künzli blieb ebenfalls unbesiegt, musste aber ein Remis mehr zugestehen als Tkhoruk. Die Chinesin Ding verlor zwar eine Partie zu Beginn des Turniers, konnte danach aber abgesehen vom Remis gegen Tkhoruk alle Partien gewinnen. Das Allgemeine Turnier hatte dieses Jahr insgesamt 109 Teilnehmende aus 16 Ländern.

Podium ATO:

1. Roman Tkhoruk (SUI)

2. Simon Künzli (SUI)

3. Ding Shirui (CHN)

Schlussklassement ATO: https://s3.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=9&SNode=S0&tno=1215292  

Noch im Gange: Die Wochenturniere

Erst am Freitag zu Ende gehen die beiden Wochenturniere WT2 und WT 1 zu Ende. Nach vier Runden stehen in beiden Turnieren noch mehre Spieler punktgleich an der Spitze.

Zwischenklassement WT2: https://s1.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=4&SNode=S0&tno=1215329  

Zwischenklassement WT1: https://s2.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=4&SNode=S0&tno=1215328  

Ausblick

Die 58. Ausgabe des Internationalen Schachfestivals Biel wird offiziell enden mit der Schlussfeier und den Siegerehrungen am Freitag um 10:30 Uhr. Der Anlass im Foyer des Kongresshauses ist öffentlich und Besucherinnen und Besucher sind willkommen.

Am Morgen finden mit der letzten Runde der Wochenturniere WT2 und WT1 auch noch die letzten Partien Schach anlässlich des diesjährigen Festivals statt.
 

Beauty Award

Jeden Tag werden per Abstimmung auf social media die schönsten Partien der offenen Turniere gewählt.

Gewinner WT1 RD3: Philippe Zarri (1576) vs. Didier Casner ( - ) 1 – 0

Schachfestival Biel Homepage...


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.