GM-Turnier in Biel: Runde 9
Text und Fotos: Pascal Simon
Die vorletzte Runde kann den Grundstein für den späteren Turniersieg legen.
Tabellenführer Maxime Vachier-Lagrave hatte aber vielleicht zu viel Respekt
vor Boris Gelfand und war mit einem schnellen Remis zufrieden. Genau wie Gelfand,
der damit zwei Mal hintereinander nach wenigen Zügen Remis machte.
Gute Chancen auf den Turniersieg rechnete sich auch Vassily Ivanchuk aus, der
vor der neunten Runde gemeinsam mit Vachier-Lagrave an der Spitze lag. Doch
Ivanchuk hatte es mit Alexander Morozevich zu tun, der bislang eine sagenhafte
niedrige Remisquote von nur 25 % aufweist. Damit ist Morozevich an 66 % aller
entschiedenen Partien beteiligt.
Was allerdings noch kein Grund ist, es mit der Brechstange zu versuchen, wie
Ivanchuk es tat. Er opferte einen Turm für Mattangriff, der allerdings
nicht durchschlug und Morozevich zu einem weiteren Sieg verhalft. Damit kann
Morozevich wieder hoffen, Vachier-Lagrave doch noch einzuholen.
Die längste Partie des Tages spielten Caruana und Alekseev. Nach einem
interessanten eröffnungstheoretischen Duell entwickelte sich reges Figurenspiel.
In der Hoffnung auf die Kraft seines h-Bauern gab Alekseev Material und tatsächlich
musste Caruana einen ganzen Turm geben, um den h-Bauern aufzuhalten. Doch sein
Springer und seine Freibauern am Damenflügel hätten Caruana fast noch
zum Sieg verholfen. Doch Alekseev verteidigte sich genau und rettete sich nach
hartem Kampf noch ins Remis.
Stand nach der 9. Runde:
Die Siegerbühne
Der ChessBase-Stand
Tabellenführer Maxime Vachier-Lagrave hatte nichts gegen ein schnelles
Remis.
Wie ging die Variante noch einmal?
Spielten die längste Partie des Tages: Fabiano Caruana und Evgeny Alekseev
Caruana verpasste den Sieg nur knapp
Ivanchuk während der Eröffnungsphase
Dieses Mal hatte Morozevich mehr Material.
Morozevich verfolgt das Geschehen bei Maxime Vachier-Lagrave