Als Schachprofi kommt man ihn den Genuss, an viele
internationalen Turnieren in vielen verschiedenen Ländern der Welt mitspielen zu
können. Nicht alle Profis gehen jedoch sehenden Auges durch die Städte, in denen
sie spielen und nehmen kaum mehr war als das Brett mit den 64 Feldern und evtl.
die Hotelbar. Sergey Tiviakov, der seit vielen Jahren in Groningen beheimatet
ist, sieht Schachturniere immer auch als willkommene Gelegenheit, Land und Leute
kennen zu lernen. Zusammen mit Vladimir
Dvorkovich, der bei der Weltmeisterschaft in Tripolis als Schiedsrichter tätig
ist, durchstreifte er die libysche Hauptstadt und hat heilt seine Eindrücke für
die Leser chessbase.de mit der Kamera fest.
Tripolis

Blick auf die Stadt vom Hotelzimmer aus

Unser 5****-Hotel, in dem alle Teilnehmer
untergebracht sind

Flaggenparade vor dem Hotel und ein Poster mit Moammar Gaddafi.
Bei den Arabern war Tripolis unter dem Namen
Tarabulus bekannt, in der Antike hieß es Oea. Tripolis ist die Hauptstadt
Libyens, auch wenn in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Regierungsteile in
andere Teile des Landes verlegt wurden.

Zeugnisse der Antike



Der römische Triumphbogen wurde zu Ehren des Eroberers Marcus Aurelius im 2.Jh
errichtet.
Das moderne Tripolis hat einiges von dem
verlockenden orientalischen Charme früherer Tage verloren, die der Stadt damals
den Namen "Weiße Braut des Mittelmeers" eingebracht hat. Dennoch bietet das
Stadtbild auch heute noch zahlreiche historische Moscheen, viele Zeugnisse aus
den Zeiten der türkischen und italienischen Kolonialzeit und der Antike.

Zahlreiche alte Moscheen beleben das Stadtbild

Vladimir Dvorkovich vor einer der Moscheen

Nach der Machtübernahme Gaddhafis und während
dessen bisheriger islamistisch-sozialistischer Staatsführung mied die
internationale Wirtschaft das Land und als ein Vorzug blieb das Stadtbild von
Tripolis von allen modernen kommerziellen Anzeichen, z.B. Plakatwände und
Werbeflächen weitgehend verschont.

Poster zum 34-jährigen Amtsjubiläum von Moammar Gaddafi
Das Wahrzeichen von Tripolis ist die mächtige Rote Burg, Assai al-Hamra, im
nördlichen Vorgebirge mit Ausblick aufs Mittelmeer. Die Burg wurde ständig
erweitert und nimmt heute eine Fläche von 13.000 qm ein. In ihrem Inneren haben
alle sich Herrscher, die im Laufe der Geschichte hier residierten, Türken,
Spanier, der Malteser Ritterorden, Italiener und viele andere, in der
Architektur und anderen Hinterlassenschaften verewigt.

Die Rote Burg




In der Nähe der Burg befindet sich der Grüne
Platz und der Eingang zum Jamahiriya Museum. Das Museum wurde zusammen mit der
UNESCO zu enormen Kosten gebaut und bietet in vielen Exponaten eine
chronologische Darstellung der Geschichte des Landes, von der Urgeschichte bis
zur Revolution. Zu den beeindruckenden Kunstwerken gehören zahlreiche Statuen
und Mosaike der Antike. Die Sammlung in Tripolis gehört zu den größten am
Mittelmeer.

Der Grüne Platz

Grüner Platz und Rote Burg


Die Medina ist das Herz der Stadt. Optisch
reizvoll bietet sie die besten Einkaufsmöglichkeiten des ganzen Landes. Da nur
wenige Touristen Tripolis besuchen, bietet der Souq noch den unverfälschten
Charakter orientalischer Basare mit den ursprünglichen Waren. Die Altstadt
enthält außerdem fast alle der alten Moscheen und orientalischen Gästehäuser,
außerdem einen Zoo und liegt in unmittelbarere Nähe zum Mittelmeer mit hübschen
Stränden.

Die Altstadt, unweit des Souq



Die schmalen Gassen der Altstadt

Die Häuser wurden unter Verwendung der alten römischen Säulen gebaut.
Tripolis hat einen bedeutenden Seehafen und ist
der wichtigste Warenumschlagplatz und des Landes. Hier sind auch die meisten
Fabriken des Landes ansässig. Hergestellt werden vor allem Textilien und
Bekleidung, Baumittel, Tabakprodukte und Nahrungsmittel.

Der Hafen von Tripolis
Unweit der Stadt befindet sich ein
Internationaler Flughafen. Die Alfateh University und Hochschulen für Kunst und
Handwerk, Elektronik, technik und Telekommunikation haben hier ihren Sitz. Neben
dem Jamahiriya Museum gibt es zahlreiche
weitere Museen zu verschiedenen Themen.

Das Rauchen von Wasserpfeifen gehört zu einer wichtigen Beschäftigung in den
arabischen Ländern.

Dieser Teich war früher einmal ein See

In einem Antik Shop mit zahlreichen antiken Keramiken aus römischer und
Berberzeit, neben vielen anderen Dingen, die es hier zu kaufen gibt.