29.12.2023 – Valentina Gunina dominiert die Frauen-Blitzweltmeisterschaft und führt nach dem ersten Tag mit sensationellen 8,5 Punkten aus 9 Runden. Im offenen Turnier liegen acht Spieler in Führung, darunter auch Carlsen. Vincent Keymer ist von seiner Bestform weit entfernt. Dinara Wagner hält ganz gut mit. | Fotos: Lennart Ootes, Shahid Ahmed, Anastasia Korolkova, Aditya Sur Roy
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Der erste Teil der Rapid-und Blitzweltmeisterschaft in Samarkand ist geschlagen. An den ersten drei Tagen wurden die Weltmeistertitel im Schnellschach vergeben, in der offenen Gruppe und in einem Frauenturnier. Magnus Carlsen verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr und wurde nun schon zum fünften Mal Weltmeister im Schnellschach. Vladimir Fedoseev gewann als einziger Spieler mit 9,5 Punkten und einem halben Punkt Rückstand auf Carlsen Silber. Yu Yangyi war bester Spieler nach Zweitwertung in der Gruppe der Spieler mit 9 Punkten und gewann Bronze.
Vincent Keymer konnte nicht an seinen Erfolg vom Vorjahr anschließen, als er im Rapidturnier Vizeweltmeister wurde, und belegte mit 7,5 Punkten Platz 46.
Am dritten Spieltag ging es mit der Blitzweltmeisterschaft weiter, die im offenen Turnier an zwei Tagen über 21 Runden ausgetragen wird. Im Turnier der Frauen werden 17 Runden gespielt. Auch hier ist Magnus Carlsen Titelverteidiger in der offenen Gruppe.
Carlsen startete mit einem Sieg gegen Sergey Grigoriants aus Ungarn und spielte dann gegen Jakhongir Vakhidov aus Usbekistan remis. Danach besiegte Carlsen den russischen FM Maksim Tarov, Conrad Holt aus den USA und in Runde fünf Teimour Radjabov. In Runde sechs folgte ein Sieg gegen den Usbeken Shamsiddin Vokhidov und in Runde sieben ein zweites Remis gegen Vladimir Artemiev.
Artemiev
Für Artemiev war es das erste Remis, nachdem er zuvor alle Partien gewonnen hatte. Damit lag der russische Großmeister als einziger Spieler mit 6,5 Punkten in Führung. Carlsen gehörte zum Verfolgertrio, zusammen mit Daniil Dubov und Sanan Sjugirov.
Überhaupt nicht gut ins Turnier kam Vincent Keymer. Der deutsche Großmeister startete mit 1,5 Punkten aus den ersten beiden Runden und kassierte dann drei Niederlagen in Folge gegen durchweg deutlich schwächer eingeschätzte Spieler. in Runde sechs und sieben holte er noch einmal 1,5 Punkten, lag nach Runde sieben mit seinen drei Punkten nur auf Platz 139.
Nach der sechsten Runde hatte eine Unterbrechung gegeben. Andrew Hong reklamierte, dass in seiner Partie gegen Yu Yangyi seine Uhr nicht richtig funktioniert und er deshalb auf Zeit verloren hätte. Hong legte Protest beim Appeals Commitee ein und dieses musste erst über den Fall beraten, bevor das Turnier fortgesetzt werden konnte. Der Protest wurde abgewiesen.
In der achten Runde gelang es Sanan Sjugirov Magnus Carlsen einen halben Punkt abzunehmen. Auch Daniil Dubov und Nihal Sarin schafften in den Runde zehn und elf jeweils ein Remis, während der indische Youngster Bharath Subramaniyam in der neunten Runde leer ausging.
Nihal Sarin im Interview
Nihal hatte in Runde zehn gegen den zu dieser Zeit nach Zweitwertung führenden Artemiev einen Big Point gelandet und sich in die Führungsgruppe gespielt. Am Ende des Tages lagen sieben Spieler mit 8,5 Punkten gleichauf: Artemiev, Dubov, Carlsen, Nepomniachtchi, Vachier-Lagrave, Nihal und Erigaisi. Für seine angestrebte Titelverteidigung muss Carlsen am zweiten Spieltag noch arbeiten.
Carlsen im Gespräch mit Vachier-Lagrave und Laurent Fressinet
Vincent Keymer kam in der zweiten Hälfte des Spieltages etwas besser ins Spiel, bleibt aber mit 6 Punkten auf Platz 80 weit unter seinen Möglichkeiten.
Ian Nepomniachtchi und Daniil Dubo hatten ihre Partie der 11. Runde mit Remis abgesprochen und führten pro forma ein paar sinnlose Züge mit ihren Springern aus.
Der Schiedsrichter bestrafte die beiden Spieler wegen Respektlosigkeit gegenüber dem Schach, indem er die Partie für beide mit 0 Punkten wertete.
Decision of Chief Arbiter IA Ivan Syrovy regarding the Dubov-Nepomniachtchi game. pic.twitter.com/B2mmHfqn1B
Titelverteidigerin bei den Frauen als Blitzweltmeisterin ist die kasachische Spitzenspielerin Bibisara Assaubayeva. Sie ging als Fünfte der Startrangliste ins Blitzturnier, startete mit drei Siegen, kassierte dann aber gegen die Russinnen Valentina Gunina und Anastasia Bodnaruk zwei Niederlagen. In Runde sechs und sieben kam Assaubayeva wieder zu zwei vollen Punkten.
Beste Spielerin der ersten Turnierhälfte war Gunina, die mit sensationellen 7 Siegen aus den 7 Runden gestartet war. Es folgen mit 6 Punkten Alexandra Kosteniuk, Anastasia Bodnaruk und Harika Dronavalli, mit je 6 Punkten.
Alexandra Kosteniuk
Harika Dronavalli
Dinara Wagner kam mit zwei Remisen und einer Niederlage etwas schwer aus den Startblöcken, holte dann aber eine Serie von vier Siegen. Nach Runde sieben war sie 19te.
In der achten Runde gab Gunina gegen Dronavalli ihr erstes und einziges Remis an diesem Tag ab. Mit einem Sieg über Anastasia Bodnaruk und 8,5 Punkten aus 9 Partien schloss Gunina den Spieltag ab. Zum Rest des Feldes hat sich schon eine Lücke von 1,5 Punkten aufgetan. Fünf Spielerinnen folgen mit 7 Punkten.
Valentina Gunina:
Dinara Wagner kommt auf 6 Punkte und belegt Platz 21.
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